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1660 - Geistersturm über London

1660 - Geistersturm über London

Titel: 1660 - Geistersturm über London
Autoren: Jason Dark
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Jane Collins auf ihrem Sitz zusammengesunken liegen und bekam mit, dass Suko die Fahrertür öffnete.
    »Hast du sie getötet?« Diese Frage hatte ich stellen wollen, aber aus meinem Mund drang nicht mehr als ein Keuchen.
    Suko hatte mich trotzdem verstanden. Er nickte mir zu und sagte: »Keine Sorge, Jane ist nicht tot. Ich habe sie nur ins Reich der Träume geschickt.«
    »Das ist gut.«
    Suko stieg nicht in den Golf. Die beiden vorderen Plätze waren belegt, und in den Fond wollte er sich ja nicht setzen. Deshalb blieb er draußen.
    »Hast du mit ihr sprechen können, John?«
    Ich nickte.
    »Und?«
    Ich strengte mich an, damit meine Antwort zu verstehen war, und erklärte Suko, dass Jane übernommen oder besessen war.
    »Von wem?«
    Ich hob die Schultern.
    Er deutete auf die Detektivin. »Glaubst du, dass diese Dämonen oder wer immer es sein mag, noch in ihr stecken?«
    »Bestimmt. Du wirst es erleben, wenn sie erwacht.« Wieder hatte ich nur flüstern können.
    »Dann müssen wir sie davon befreien.«
    Auf den Gedanken war ich auch schon gekommen, aber etwas hinderte mich daran. Das war keine Fremde, die mich hatte umbringen wollen, sondern Jane Collins, eine Freundin von mir. Ich sah sie auch nicht als Hexe an wie die andere Seite. Sie war auch in der Lage, mein Kreuz anzufassen, ohne dass etwas geschah. Im Normalfall. Der jedoch war hier nicht mehr gegeben, und deshalb zögerte ich, das Kreuz einzusetzen, um zu versuchen, ihr das Böse auszutreiben.
    »Welche Gedanken quälen dich?«, fragte Suko.
    Ich erklärte es ihm.
    Suko sagte mit leiser Stimme: »Du könntest dein Kreuz ruhig einsetzen, finde ich.«
    »Und dann?«
    »Sie soll es ja nicht berühren. Lass sie auf das Kreuz schauen. Ich sorge dafür, dass sie es auch tut. Ich stelle mich draußen hinter sie und halte ihren Kopf fest.«
    Ich wollte zunächst mal nachdenken, bevor ich eine Entscheidung traf. Es war nicht leicht. Ich konnte es drehen und wenden, wie ich wollte, mir fiel nichts Besseres ein.
    »Wie hoch ist wohl das Risiko für sie?«, fragte ich Suko.
    »Frag mich das nicht. Aber etwas müssen wir unternehmen.« Es war Suko anzusehen, dass er sich nicht eben glücklich fühlte, aber wer war das schon in solch einer Lage?
    »Sag was, John!«
    »Ja, ich werde es tun, aber erst, wenn sie wieder erwacht ist.«
    »Dagegen habe ich nichts.« Suko wollte, dass Jane nicht mehr so lange in ihrem Zustand blieb. Er hatte recht hart zuschlagen müssen, was sich nun rächte.
    Allerdings gab es ein Hilfsmittel, um Jane schneller zurück in die Normalität zu holen. Dieses Mittel lag draußen überall auf dem Boden. Suko wartete nicht länger. Da er draußen stand, brauchte er sich nur zu bücken, um seine Hände mit Schnee zu füllen. Er schob sich wieder in den Wagen, beugte sich zu Jane herab und legte den Schnee auf ihre Stirn, bevor er damit auch über ihre Wangen rieb.
    »Das wird helfen«, sagte er und nickte mir zu.
    Ich blieb zunächst in der Defensive, was mir auch sehr entgegenkam. Janes Würgehände hatten mich ziemlich mitgenommen. Ich hatte zwar noch keinen Blick In einen Spiegel geworfen, aber ich war mir sicher, dass sich die Abdrücke am Hals abmalten.
    Das Sprechen bereitete mir auch jetzt noch Mühe, aber ich bekam meine Stimme allmählich wieder in den Griff.
    Ich sah auch zu, wie Suko mit schon zarten Bewegungen über das Gesicht der Detektivin rieb und auch noch eine zweite Ladung Schnee holte.
    »Du hast wohl etwas zu hart zugeschlagen«, sagte ich.
    »Es geht. Aber ich denke, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis sie erwacht.«
    Ich rieb meinen Hals. »Ich bin ebenfalls nicht richtig fit. Himmel, hatte die einen Griff.«
    »Meinst du damit Jane Collins?«
    Ich lachte leise. »Wen sonst?«
    Sukos Gesicht blieb ernst. Er hatte mit seiner Bemerkung also keinen Spaß machen wollen. »Das war Jane, sicher. Aber sie ist eine andere Person. In ihr steckt etwas. Davon bin ich überzeugt. Und dieses Andere müssen wir ihr rauben.«
    »Die Kraft der Totengöttin?«
    »Klar. Sie hat Jane zu sich holen wollen…«
    »Und hat sie dabei auf ein Grab gestellt«, fuhr ich fort. »Ich frage mich, warum sie das getan hat. Wenn wir das wissen, haben wir die Lösung. Und die müsste Jane uns sagen, wenn sie wieder normal geworden ist. Noch mal, Suko, es ist nicht nur die Totengöttin. Ich bin davon überzeugt, dass noch mehr dahintersteckt.«
    »Wir werden es herausfinden.« Sukos Hände bewegten sich. Sie strichen über die Stirn, die Wangen, und es
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