Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
166 - Medusenfluch

166 - Medusenfluch

Titel: 166 - Medusenfluch
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Formel-1-Boliden entfernten sich nacheinander aus meinem Kopf, und der Boxhandschuh wurde allmählich wieder zur Zunge.
    Ein kurzer Schwindel zwang mich, mich an die Grabwand zu lehnen. Als er vorbei war, lauschte ich, konnte aber nichts hören. Für mich bedeutete das, daß sich Robert Dalton aus dem Staub gemacht hatte.
    Vielleicht hatte ihn Abby Vymax fortgeschickt, weil sie den Rest selbst besorgen wollte, um ihren Triumph voll auskosten zu können.
    In dem Augenblick, als ich aus dem Grab klettern wollte, erschien oben eine Gestalt. Meine Hand zuckte sofort zum Diamondback, aber dann erkannte ich, daß ich es mit keinem Feind zu tun hatte. Dort oben stand Boram!
    Jetzt glaubte ich zu wissen, wieso Dalton nicht weitergemacht hatte.
    »Boram!« rief ich verblüfft aus.
    »Geht es dir gut, Herr?« erkundigte sich der Nessel-Vampir.
    »Sagen wir, ohne dich ginge es mir jetzt sehr viel schlechter. Wie kommst du hierher?«
    Er verriet es mir.
    »Das war sehr klug von Mr. Silver, dich einzusetzen«, sagte ich und kletterte endlich aus dem Grab, aber ich ließ mir nicht von Boram helfen, denn das hätte wehgetan und mich geschwächt. Ich blickte mich um. Nichts hatte sich verändert.
    Eine dumpfe Stille lastete nach wie vor auf den Gräbern. »Hast du Abby Vymax gesehen, Boram?«
    »Nein, Herr. Ich glaube nicht, daß sie hier ist.«
    Ich wies auf Dalton. »Wie steht es um ihn?«
    »Ich habe ihn geschwächt, bis er das Bewußtsein verlor, Herr, dann ließ ich von ihm ab.«
    »Glaubst du, er ist immer noch verhext?«
    »Ja, Herr, ich glaube, daß er noch unter dem Einfluß der Hexe steht.«
    »Das werden wir abstellen«, knurrte ich, begab mich zu Dalton und drückte ihm meinen magischen Ring genau in die Mitte der Stirn. Er zuckte und zappelte, als würden Stromstöße durch seinen Körper jagen. Als er stillag, konnte ich sicher sein, daß ich ihn vom Hexeneinfluß befreit hatte. Sekunden später schlug er verwirrt die Augen auf.
    Er wußte überhaupt nichts – nicht einmal, daß er sein Haus verlassen hatte, und erst recht nicht, was Abby Vymax danach eingefädelt hatte.
    Ich brachte es ihm so schonend wie möglich bei, er war dennoch erschüttert, als er erfuhr, wie leicht es der Hexe gefallen war, ihn zu steuern.
    Sie mußte ihm irgendwo begegnet sein, aber sie hatte die Erinnerung an diese Begegnung in ihm gelöscht, und das machte ihn zutiefst betroffen.
    »Es kann jederzeit wieder passieren, und ich werde es wieder nicht merken«, sagte er heiser. »Sie kann mir befehlen, was sie will, ich muß es tun. Meine eigene Familie muß mich fürchten!«
    Ich versuchte ihm das auszureden, denn es hatte keinen Sinn, sich in eine gefährliche Panik hineinzusteigern. Aber unrecht hatte er mit dem, was er sagte, leider nicht.
    ***
    Es geschah bis zu Melissa Daltons Geburtstag aber dann doch nichts mehr. Ich weiß nicht, was Abby Vymax während dieser Zeit machte, wir jedenfalls versuchten alles, um sie zu finden, aber es gelang uns nicht.
    Sogar den »Weißen Kreis« besuchte ich und erzählte seinen Mitgliedern, mit denen mich eine langjährige Freundschaft verband, von meinem Problem.
    Wir versuchten, Abbys Versteck mit Hilfe von Yuums Auge zu finden. Das Auge zeigte zwar eine schwarze Aktivität, aber mit der hatte die Hexe nichts zu tun.
    Pakka-dee, Fystanat und Thar-pex, die drei Männer aus der Welt des Guten, kümmerten sich sofort um die Angelegenheit, auf die sie das Auge aufmerksam gemacht hatte.
    Wir waren bis zu Melissas Geburtstag nicht müßig gewesen, aber einen Erfolg hatte uns das nicht gebracht. Abby Vymax blieb in der Versenkung und ließ den Dingen, wie es schien, ihren Lauf.
    Zum großen Paukenschlag sollte es wahrscheinlich während der Geburtstagsparty kommen. Bestimmt ließ sich Abby die Gelegenheit nicht entgehen, eine Menge Leute zu entsetzen und zu schocken.
    Wie jedes Jahr hatte Robert Dalton viele Freunde und Bekannte eingeladen, damit sie mit ihm und seiner Frau den Geburtstag seiner geliebten Tochter feierten.
    Diesmal war die Gästeliste etwas länger. Folgende Namen hatte Dalton hinzugefügt: Tucker Peckinpah, Cruv, Roxane, Mr. Silver, Vicky Bonney und Tony Ballard.
    Die Namen zweier weiterer Gäste tauchten auf der Liste nicht auf, obwohl wir nicht ohne sie gekommen waren: Boram und Shavenaar. Das Höllenschwert hing unsichtbar auf Mr. Silvers Rücken, und wo sich Boram herumtrieb, wußte niemand von uns.
    Melissa bekam viele Geschenke, und immer wieder ließ man das Mädchen hoch leben.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher