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166 - Medusenfluch

166 - Medusenfluch

Titel: 166 - Medusenfluch
Autoren: A.F.Morland
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wieder zu Haaren.
    Auf diese Weise »behandelte« Boram Melissas ganzen Kopf. Währenddessen machte Roxane Jagd auf die Schlangen, die sich von Melissa getrennt hatten, und Mr. Silver nahm sich des Industriellen an.
    »Lassen Sie den Biß sehen, Sir«, verlangte der Ex-Dämon.
    »Ach, vergessen Sie das«, erwiderte Tucker Peckinpah und winkte ab. »Ich bin okay.«
    »Keine Schmerzen.«
    »Nicht die geringsten.«
    »Ich möchte die Bißwunde sicherheitshalber trotzdem sehen, Sir«, ließ der Hüne nicht locker.
    Der Industrielle streifte den Ärmel hoch. Zwei rote Punkte befanden sich an seinem Unterarm. Sie wurden von Sekunde zu Sekunde blasser. Man konnte dabei zusehen. Innerhalb weniger Augenblicke waren sie nicht mehr vorhanden.
    »Sehen Sie«, sagte Tucker Peckinpah. »Ich habe Ihre Hilfe nicht nötig. Kümmern Sie sich lieber um die Gastgeber und ihre Gäste.«
    Inzwischen hatte Roxane die letzte Schlange erlegt, und somit war die Gefahr restlos gebannt. Die Türen ließen sich wieder problemlos öffnen, aber nur wenige Gäste verließen das Haus.
    Sie erkannten, daß ihnen keine Gefahr mehr drohte, und einer nahm sich des andern an. Boram zog sich zurück. Seine Aufgabe war erfüllt, und er wollte die Menschen mit seinem ungewohnten Anblick nicht ängstigen, obwohl ihnen mittlerweile klargeworden sein mußte, daß er auf ihrer Seite stand.
    Georgina Dalton hatte die Aufregungen äußerst mühsam verkraftet. Dr. Chili Stevens, der Hausarzt, bemühte sich um sie, und Mr. Silver ließ mehrere Stühle zusammenstellen und legte Melissa darauf.
    Robert Dalton war blaß und zitterte. »Ist es vorbei, Mr. Silver?« fragte er heiser. »Ist es wirklich vorbei?«
    »Abby Vymax ist vernichtet«, antwortete der Ex-Dämon.
    »Sie hat keinen Einfluß mehr auf Melissa?«
    »Mit Sicherheit nicht«, gab der Hüne zurück.
    »Warum kommt sie dann nicht zu sich? Wieso ist sie immer noch ohnmächtig?«
    »Sie dürfen nicht vergessen, daß das, was mit Ihrer Tochter passierte, härtester Streß war. Was auf Melissa einwirkte, griff ihren Organismus an. Ihr Körper hat sich gegen diese feindlichen Einflüsse gewehrt. Das war ein sehr kräfteraubender Kampf. Nun erholt sich Melissa davon.«
    »Der Trank, den Melissa im vergangenen Jahr bekam…«
    »Hat seine Wirkung verloren.«
    »Wieso wissen Sie das?«
    »Er diente dazu, Ihre Tochter in eine spezielle Bereitschaft zu versetzen, sie aufnahmefähig zu machen für die Gorgonenkraft, die Abby Vymax auf Melissa überspiegelte. Das kann Abby nun nicht mehr, also brauchen wir an den Trank keinen Gedanken mehr zu verschwenden.«
    Der Ex-Dämon sagte, er könne Melissa mit seiner Heilmagie helfen, sich rascher zu erholen. Dalton bat ihm, sofort mit dieser »Behandlung« zu beginnen.
    Mr. Silver strich mit beiden Händen seitlich über Melissas Körper, mehrmals, immer beim Kopf beginnend und bei den Füßen endend. Robert Dalton hatte den Eindruck, der Ex-Dämon würde von seiner Tochter irgend etwas abziehen, eine unsichtbare Hülle oder ähnliches.
    Sein Herz machte einen freudigen Sprung, als Melissa endlich wieder die Augen aufschlug und »Dad!« flüsterte. Er beugte sich mit tränennassen Augen über sie.
    »Mein Kleines, wie fühlst du dich?«
    »Ich hatte wieder einen dieser Alpträume, den schlimmsten von allen.« Sie erzählte ihn, und Dalton mußte ihr sagen, daß das leider kein Alptraum gewesen war.
    »Aber es ist vorbei«, sagte er glücklich. »Es ist ausgestanden. Die gemeine Hexe, die uns so schlimm zugesetzt hat, lebt nicht mehr.«
    Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und schluchzte leise.
    »Es ist alles wieder gut«, beruhigte ihr Vater sie.
    ***
    »Du hast dich wieder einmal großartig geschlagen, Cruv, alle Achtung«, sagte ich anerkennend. »Wie du dich auf die Hexe gestürzt hast, zeugte von ungeheurem Mut.«
    »Warum hast du mir nachgeschrien, ich soll sie nicht ansehen?« fragte der Gnom. Er drehte den Silberknauf nach links, und die drei Metallspitzen verschwanden mit einem klackenden Geräusch im Stock.
    »Das weißt du nicht?« fragte ich überrascht.
    »Was passiert, wenn man so ein Weib mit Schlangenhaaren ansieht?«
    »Man erstarrt zu Stein.«
    Cruv schwankte. »Ach, du liebe Güte.«
    »Das wußtest du wirklich nicht?« Ich war mehr als verblüfft. »Hast du noch nie von Gorgonen gehört?«
    »Doch… Vielleicht… Jedenfalls nichts Genaues.« Cruv räusperte sich. »Ich wäre dir dankbar, wenn du das für dich behalten würdest, Tony. Ich meine, es muß
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