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1656 - 20 von Ertrus

Titel: 1656 - 20 von Ertrus
Autoren: Unbekannt
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Planeten vorgefunden worden waren.
    Mattrasan holte tief Luft.
    Er mochte diese Welt, sie gefiel ihm sogar. Alles war besser als die ewig gleiche Öde und Langeweile an Bord der BASIS. Noman war wenigstens eine Welt, ein richtiger Planet. Hier konnte man als Ertruser endlich ein wirklich anstrengendes Training absolvieren, seine Muskeln erproben und ausgiebig üben. Und hier brauchte man vor allem auch nicht ständig Rücksicht zu nehmen auf die konstitutionelle Empfindlichkeit der Terrageborenen und des übrigen Zwergenvolks, das sich in der BASIS tummelte.
    Mattrasan war selbst für einen Ertruser ungewöhnlich groß; zwei Meter und achtzig Zentimeter hatte die letzte Messung an Bord ergeben. Er war schlank und recht feingliedrig, das lag an seiner Jugend: Mit 32 Jahren war er der jüngste in dem Team, das Lyndara um sich gesammelt hatte, gewissermaßen das Nesthäkchen, von allen gemocht.
    Mattrasan hätte es vorgezogen, weniger beliebt und mehr respektiert zu sein.
    Aber er hatte sich damit abgefunden, ebenso wie mit dem auffallend hellen und dünnen Haar, das die Natur ihm geschenkt hatte. In einem langen Bogen zog sich die Haarsichel der Länge nach über seinen sonst glattrasierten Kopf und endete in einem hüftlangen Zopf, über den die Kameraden manchmal hänselten. Natürlich nur aus purem Neid, wie Mattrasan vermutete. „Gibt es irgend etwas Neues?"
    Lyndaras Stimme schallte über die Lichtung, auf der die Truppe die beiden Shifts abgestellt hatte. Marghae, die zur Zeit die Funktion hatte, den Funk zu überwachen, steckte den Kopf aus der Luke. „Nichts Besonderes", meldete sie sich, nicht ohne einen schnellen Blick auf Mattrasan zu werfen. Der reagierte nicht darauf; die kleine Affäre unterwegs, auf der dreieinhalbjährigen Anreise der BASIS, hatte Mattrasan schon abgehakt. „Perry Rhodan verhandelt immer noch mit den Draken."
    Da wegen der eigentümlichen Kommunikationsorgane der Noman-Draken alle Gespräche zwischen Galaktikern und Nomanern über Funkfrequenzen geführt wurden, hatte Marghae an Bord eines der beiden Shifts recht gute Möglichkeiten, diese Verhandlungen diskret abzuhören.
    Lyndara stieß einen Seufzer aus. „Nichts gegen Perry und seine Diplomatie", sagte sie halblaut, „aber ich wünschte, wir bekämen endlich etwas zu tun. Hat er wenigstens Erfolg?"
    „Sieht nicht so aus", antwortete Marghae achselzuckend. „Dieser Kandulf bleibt bei seinem Standpunkt: Er will keine Haluter auf dem Planeten dulden."
    „Und das heißt dann wohl, daß Koul Laffal preisgegeben wird", knurrte Mattrasan. „Und das kampflos!"
    Verächtlich spie er auf den Boden. Wenn es etwas gab, das Mattrasan und seine Gefährten haßten, dann war es kampflose Aufgabe. Sie erschien ihnen wie Verrat an den Prinzipien der Eingreiftruppe, an ihnen selbst. Sie hatten ihre ganz besondere Aufgabe, sie waren ausgesucht, ausgebildet und geschunden worden - Lyndara war eine gnadenlose Trainerin gewesen -, und nun saßen sie lediglich herum und warteten. „Noch ist es nicht soweit", versetzte Lyndara. Sie stieg auf das Dach des Shifts und hockte sich auf das Gefährt.
    Die beiden Shifts waren Spezialanfertigungen, abgestimmt auf die Maße und Körperkräfte der Ertruser; in einen der üblichen Shifts hätten sie zum einen nicht hineingepaßt, zum anderen wären die normalen Einrichtungsgegenstände bei einem harten Zugriff ertrusischer Fäuste in Einzelteile zerborsten.
    Seit einiger Zeit waren die Shifts die Heimat der Ertruser auf Noman, eine eher unfreiwillige Heimat. „Können wir das zulassen?"
    Seynas Frage wurde von Lyndara mit einem Achselzucken beantwortet. „Einstweilen müssen wir wohl", entgegnete die Anführerin des Ertruser-Kommandos auf Noman. „Wie argumentiert Rhodan? Weißt du darüber etwas, Marghae?"
    „Wenn ich die Gespräche richtig interpretiere, dann haben die Eingeborenen hier eine unheimliche Angst davor, jemand könnte einen gewissen Punkt auf ihrem Planeten erreichen. Der Translator kann die Begriffe der Noman-Draken nicht richtig übertragen, sie sind gewissermaßen mystisch, weißt du."
    „Mystisch, auch das noch! Haben wir nicht genügend handfeste Probleme? Muß Perry Rhodan sich jetzt auch noch in irgendwelche religiösen Angelegenheiten einmischen?
    Worum geht es dabei eigentlich?"
    „Um einen Platz, den die Draken als Ort des Gleichgewichts bezeichnen", berichtete Marghae. „Klingt beinahe so, als wäre es ein Wiegeplatz", witzelte Seyna. „Jedenfalls scheint der Haluter diesen
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