Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1656 - 20 von Ertrus

Titel: 1656 - 20 von Ertrus
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verzog sich zu einem ungläubigen Grinsen. „Weiß der Terraner eigentlich, was das heißt: ein Haluter in der Drangwäsche?"
    „Er kennt die Haluter länger als irgend jemand sonst, er sollte es eigentlich wissen."
    „Mag ja sein, daß er mit Tolot seit Jahrhunderten befreundet ist", fuhr Poulkar fort. „Aber hat er schon einmal einen Haluter wirklich während einer Drangwäsche erlebt?
    Ich meine nicht einen zornigen oder sonstwie gereizten Haluter, sondern einen in Drangwäsche?"
    „Du scheinst mehr davon zu verstehen", bemerkte Lyndara. Ihr Blick galt den Narben ihres Gegenübers.
    Woher Poulkar diese Narben hatte, war nie bekanntgeworden; ein Gerücht besagte, er habe sich in einem Anfall von Selbstzerstörung so zugerichtet. Andere wollten wissen – und das paßte zu dieser Szene -, Poulkar habe tatsächlich einmal mit einem Haluter ernsthaft zu tun gehabt. „Wie dem auch sei", sagte Lyndara. „Nehmen wir die Nachrichten, wie sie sind. Perry will Laffal also selbst holen. Die Frage ist nun: Können wir das zulassen?"
    „Warum nicht?" fragte Seyna; sie breitete die Hände aus. „Er sollte selbst am besten wissen, was er tut. Oder etwa nicht?"
    „Ich wünschte, ich wäre bei den Verhandlungen dabei", murmelte Lyndara. „Wenn Perry sich verschätzt, wird Laffal ihn mit einer Hand zerquetschen."
    „Und der hat ein paar Hände mehr als wir", witzelte Krellin. „Perry geht ein ungeheures Risiko ein", prophezeite Poulkar. „Daran kann es keinen Zweifel geben. Vielleicht lassen die Noman-Draken ihm keine andere Wahl?"
    „Du meinst tatsächlich, er hat diesen Entschluß nicht freiwillig gefaßt?"
    „Perry ist kein Idiot, er würde dieses ungeheure Risiko für sich und eventuelle Begleiter niemals eingehen, wenn er eine andere Möglichkeit hat."
    „Ich bekomme gerade noch eine Nachricht!"
    Marghaes Gesicht verriet sofort, daß es sich um eine Katastrophenmeldung handeln mußte. Sie schluckte heftig. „Was ist geschehen?" fragte Lyndara hastig. „Es hat einen Todesfall gegeben an Bord der FORNAX", berichtete Marghae. „Einzelheiten, ich verlange eine anständige Meldung!"
    „Eine von den Proben, die Myles Kantor und die anderen Wissenschaftler von Noman mitgebracht haben, ist offenbar regelrecht explodiert."
    Die Ertruser sahen sich an. „Weiter!"
    „Und Haweidy Goltran ist dabei gestorben!"
    „Gestorben? Haweidy?"
    Jeder der Ertruser kannte die Wissenschaftlerin; sie war die Älteste der an Bord lebenden Ertruser gewesen, eine Respektsperson, der außerordentliche Achtung und Wertschätzung entgegengebracht worden war.
    Mattrasan konnte sehen, wie sich die Mienen seiner Freunde verdüsterten. „Weiß man Genaueres? War's ein Unfall?"
    „Die Experten sind noch an der Arbeit", berichtete Marghae. „Aber es gibt erste Hinweise. Man spricht von ultraharter Neutronenstrahlung. Haweidy sei, so sagte einer an Bord der FORNAX, sie sei regelrecht..." Sie zögerte, das Wort auszusprechen. „... versaftet worden!"
    Lyndara starrte sie sekundenlang fassungslos an, schloß dann die Augen und nickte langsam. „Wenn lebendes Gewebe einer solchen Strahlung direkt ausgesetzt wird, werden die Zellmembranen zerfetzt, die Zellen lösen sich auf und setzen ihren flüssigen Inhalt frei. Der Ausdruck ist scheußlich, aber er trifft den Kern der Sache."
    „Und was bedeutet das?"
    Krellin hatte von höherer Physik keine Ahnung, aber selbst er begriff, daß an der Angelegenheit etwas nicht stimmen konnte.
    Lyndara zögerte mit der Antwort. „Unfälle sind immer möglich", sagte die Astrophysikerin von Ertrus. „Auch bei solchen Untersuchungen. Gifte, Bakterien, Viren - es gibt da zahlreiche Möglichkeiten."
    „Aber doch wohl nicht Neutronenstrahlung, oder?"
    „Nein, Mattrasan, das kann ich mir nicht vorstellen", gab Lyndara zu; ihre Miene war düster, sie dachte angestrengt nach. „Diese Strahlung hat nichts mit natürlichen Prozessen zu tun. Da steckt etwas anderes dahinter."
    „Woran denkst du?"
    „An einen Anschlag der Noman-Draken, an ein gezieltes Attentat."
    „Auf Haweidy Goltran?"
    „Auf die FORNAX und alle an Bord", antwortete Lyndara mit rauher Stimme. „Wahrscheinlich als Warnung gedacht oder als Drohung. Ich vermute, daß die Noman-Draken damit den Abzug der Haluter von Noman erzwungen haben. Sie haben Perry erpreßt, anders kann ich mir die Zusammenhänge nicht vorstellen."
    „Die Nomaner fürchten sich vor den Halutern, klar!"
    Lyndara nickte langsam. „Es spricht sehr für Perrys Mut, daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher