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1655 - Die »Heiligen« von London

1655 - Die »Heiligen« von London

Titel: 1655 - Die »Heiligen« von London
Autoren: Jason Dark
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Laut zu hören war. Sein Partner tat es ihm nach. Er schnippte mit den Fingern, und das war für den anderen das Zeichen. Gory musste nur einen Schritt gehen, um in die Stichweite des Opfers zu gelangen. Er hob den Arm und setzte das rechte Bein vor.
    Haie hielt den Atem an. Er hatte sich nie über die Art seines Todes Gedanken gemacht, dass er jedoch auf eine derartige Weise sterben würde, wäre ihm nie in den Sinn gekommen.
    In diesem Augenblick klang die Stimme auf.
    »Es reicht!«
    ***
    Suko hatte sich beeilt, sich aber auch bemüht, möglichst leise zu sein. Und so war er nicht gehört worden. Er war die Überraschung nicht nur für die zwergenhaften Killer, sondern auch für Terence Haie.
    Der eine Satz hatte gereicht. Die beiden Heiligen taten nichts. Haie war für sie uninteressant geworden. Der Mann mit dem langen Messer rollte mit seinen Schultern, bevor er sich umdrehte, ebenso wie sein Freund.
    Sie sahen einen Mann, der eine Pistole gezogen hatte und sie damit bedrohte. Suko hatte die Lage zunächst entschärft. Doch er wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Er glaubte nicht daran, dass die beiden so reagieren würden wie normale Menschen, obwohl sie zunächst von ihrem Opfer abließen.
    Sie starrten Suko an.
    Er starrte zurück und bekam zum ersten Mal Gelegenheit, aus der Nähe in ihre Augen zu schauen. Sofort fragte er sich, ob es menschliche Augen waren. Da bewegte sich nichts. Sie blieben starr wie Glas.
    »Okay, ich denke, dass du das Messer fallen lassen solltest. Es ist wirklich besser.«
    Gory hatte den Befehl gehört. Er schaute Greg an, der die Schultern anhob. Der Zwerg hielt das Messer weiterhin fest. »Warum sollte ich das tun?«, fragte er.
    »Weil ich es so will!«, erklärte Suko.
    »Aber ich will nicht. Wir sind gekommen, um Haie zu töten. Er hat es verdient. Er hat es ebenso verdient wie Paul und Derek Sanders. Sie alle steckten unter einer Decke.«
    »Ach ja? Unter welcher denn?«
    »Sie haben nichts getan, als Paul Sanders sich die Jungen holte. Dafür müssen sie sterben.«
    »Und was habt ihr damit zu tun?«
    Die Antworten waren bisher recht schnell gegeben worden. Diesmal nicht, denn die beiden stimmten sich erst ab. Nach einem gemeinsamen Nicken gab der Zwerg mit dem Messer die Antwort.
    »Wir sind ihre Beschützer. Wir sind die Heiligen, wir müssen es tun. Ihnen darf kein Leid mehr geschehen.«
    »Heilige?«, fragte Suko. »Beschützer? Was seid ihr denn noch?«
    »Engel!«, erklärte der mit dem dünnen Oberlippenbart.
    »Wie bitte?«
    »Schutzengel!«, präzisierte der Mann mit dem Messer.
    Suko schüttelte den Kopf. Nicht, dass ihm die Engel fremd gewesen wären, er hatte genug mit ihnen zu tun gehabt und wusste auch, dass es große Unterschiede zwischen ihnen gab, aber so wie die beiden hatte noch kein Engel ausgesehen, und er glaubte auch nicht daran, dass es welche waren. Sie hatten sich nur den Begriff angeeignet, um in seinem Namen zu morden.
    Das war alles Täuschung. Suko dachte daran, dass sie Engel von der anderen Seite waren. Schwarzmagische Gestalten, die einen neuen Weg eingeschlagen hatten.
    »Ich glaube euch nicht.«
    »Das ist schade«, antwortete der Mann mit dem dünnen, schwarzen Bartstreifen.
    »Nicht für mich.« Suko wechselte das Thema. »Habt ihr eigentlich auch Namen?«
    »Ich heiße Greg.«
    »Und ich Gory.«
    »Sie passen zu euch.«
    »Danke«, flüsterte Greg und nickte Suko zu. »Aber jetzt lass uns unsere Arbeit machen. Wir haben nichts gegen dich. Wir wollen nur diesen Lügner und Helfer bestrafen. Das sind wir unseren Schützlingen schuldig.«
    Suko grinste sie an. »Solange ich hier stehe, wird niemand getötet. Das ist ein Versprechen.«
    »Kill ihn, Gory!«
    Diese Aufforderung überraschte selbst Suko, der einiges gewöhnt war. Die beiden taten, als wäre er nicht vorhanden, und er sah, wie sich Gory umdrehte, um seine alte Position einzunehmen.
    In den letzten Minuten hatte sich Terence Haie entspannen können. Das war jetzt vorbei. Er konnte es kaum fassen, wieder in Lebensgefahr zu schweben. Er riss die Augen weit auf, als er sah, wie dieser Gory seinen Arm anhob und dabei den Oberkörper leicht nach vorn beugte.
    So konnte er zustechen.
    Genau da fiel der Schuss!
    ***
    Suko hatte sich darüber gewundert, dass seine Warnung einfach ignoriert wurde. Das hatte er noch nie oder nur ganz selten erlebt. Dieser Gory musste sich auf etwas verlassen, was für Suko nicht zu verstehen war.
    Und so musste er schießen.
    Er hatte nicht auf den
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