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1654 - Komm in meine Totenwelt

1654 - Komm in meine Totenwelt

Titel: 1654 - Komm in meine Totenwelt
Autoren: Jason Dark
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nicht unbedingt dicht.
    Trotzdem kamen wir nur stockend voran. Es lag an der weißen Schicht auf den Straßen. Wir kämpften uns hindurch, und zum Glück war es nicht glatt. Die Glätte würde später kommen, denn es war Tauwetter angesagt. Zudem würde noch Regen fallen, und dann fing der richtige Horror an.
    Selbst Suko, der gern Auto fuhr, zog kein fröhliches Gesicht, als er hinter dem Steuer des Rover saß. Er schaute nicht eben freundlich aus der Wäsche, als es immer wieder zu kleinen Staus kam, auch wegen der Räumfahrzeuge, die überfordert waren.
    Schnee rieselte nicht mehr aus den Wolken, denn die gab es nicht mehr.
    Der Himmel lag in seinem schwachen Blau hell und hoch über uns, und sogar eine fahle Sonne war zu sehen, die jedoch keine Strahlen auf die Erde schickte.
    »Ich hoffe nur«, sagte Suko, als wir mal wieder vor einem Kreisverkehr stoppten, »dass sich die Fahrt auch lohnt und wir nicht auf einen falschen Alarm hereingefallen sind.«.
    »Das hoffe ich auch.«
    »Wie weit haben wir noch zu fahren?«
    Da konnte ich nur schätzen und ging von einer halben Stunde aus. Was vom Wetter abhing.
    »Okay, dann los.«
    Trotz der Winterreifen geriet unser Wagen leicht ins Rutschen, als wir starteten. Auch der Kreisel war mit einer dicken Schneeschicht bedeckt. Es war so hell, dass ich mir die Sonnenbrille aufsetzte. Dabei überlegte ich, ob tatsächlich ein Fall auf uns wartete, der uns etwas anging.
    Sir James, unser Chef, war dieser Meinung gewesen, und so kämpften wir uns weiter durch den Schnee einem Ziel entgegen, das außerhalb einer Ortschaft lag, praktisch auf freiem Gelände, das jedenfalls hatte man uns mitgeteilt.
    Den Bereich der Wohnhäuser hatten wir verlassen. Vor uns lag ein recht freies Gelände, ein Blendwerk aus Schnee, hin und wieder von dunklen Inseln unterbrochen, die dann entstanden, wenn einzelne Häuser aus der weißen Pracht ragten. In ihrer Nähe waren auch mit Schnee beladene Bäume zu sehen, deren kahle Äste unter dem schweren Gewicht fast abbrachen.
    Auch einen Kirchturm sahen wir.
    Die Straße führte wie eine breite Langlaufpiste durch die Landschaft, die Felder rechts und links wirkten wie riesige weiße Gräber, aber wir kamen voran, und wir wussten auch, dass wir bald abbiegen mussten, um zu unserem Ziel zu gelangen.
    Ich schaute nach rechts und sah, dass einige Häuser näher gerückt waren.
    Auch Menschen waren zu erkennen. Zwei Blaulichter drehten sich auf den Dächern der Autos.
    Genau dort mussten wir hin.
    Auch wenn wir nicht etwas Tolles vorfanden, war ich einigermaßen erleichtert, dass wir es geschafft hatten.
    Die letzte Strecke wurde noch mal zu einem kleinen Problem, weil wir uns durch den hier noch höher liegenden Schnee wühlen mussten und froh waren, das Ziel schließlich erreicht zu haben. Wir konnten den Rover neben den Fahrzeugen der Kollegen abstellen.
    Derjenige, der uns den Bescheid gegeben hatte, war der Kollege Murphy. Wir kannten uns, und er wusste auch, mit welchen Fällen wir uns beschäftigten. Im Laufe der Zeit hatte sich ein vertrautes Verhältnis zwischen uns aufgebaut. Er akzeptierte, dass es Fälle gab, die nicht mehr in seinen Bereich fielen.
    Suko bremste sacht ab. Gleichzeitig schnallten wir uns los. Aus dem warmen Rover stiegen wir hinaus ins Freie, und dort erwischte uns die Kälte wie der berühmte Schlag ins Gesicht. Hinzu kam der schwache Wind, den wir sofort auf der Haut spürten. Er schaffte es auch, über der Schneefläche einen leichten Schleier aus Flocken entstehen zu lassen.
    Ich stellte den Kragen meiner Jacke hoch und zurrte den Schal ein wenig fester.
    Murphy kam auf uns zu. Auch er hatte der Kälte Tribut zollen müssen. Der Kopf wurde durch eine Mütze geschützt, die Ohrenklappen hatte, die nach unten geklappt waren.
    »Lassen Sie die Handschuhe an«, sagte ich, als er uns seinen rechten Arm entgegenstreckte.
    »Das hätte ich sowieso getan.«
    Ich wies in die Runde. »Wie kommt es eigentlich, dass Sie hier Dienst haben?«
    Er winkte ab. »Urlaubsvertretung, ich habe mich für diesen Bereich gemeldet und natürlich nicht damit gerechnet, dass etwas in dieser Einöde passieren würde. Da habe ich mich wohl geirrt.«
    So einsam war es nicht. Wenn ich an ihm vorbei schaute, sah ich mehrere Häuser, die recht dicht beisammen standen. Sie waren mehr flach als hoch gebaut. Auf den Dächern lag eine dicke Schicht aus Schnee, dessen Oberfläche mit Eiskristallen verziert war.
    Von Murphy erfuhren wir, dass es sich dabei um
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