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1654 - Komm in meine Totenwelt

1654 - Komm in meine Totenwelt

Titel: 1654 - Komm in meine Totenwelt
Autoren: Jason Dark
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seine Sense von der Seite her auf Suko zu, der noch einen Schritt tat, was risikoreich war, sich dann im richtigen Moment duckte, um dem Schlag zu entgehen.
    Er hörte noch das leise Pfeifen über seinem Rücken und war nahe genug heran, um zuschlagen zu können.
    So harmlos die Dämonenpeitsche auch aussah, so brandgefährlich war sie in Wirklichkeit. In ihr steckte eine große Macht, und die spielte Suko jetzt aus.
    Auf dem Weg zum Ziel breiteten sich die drei Riemen aus, sodass sie an verschiedenen Stellen den knochigen und gelblich schimmernden Körper erwischten.
    Die Riemen klatschten gegen das bleiche Knochengestell. Am Kopf, an der Brust und auch am Becken wurde die Gestalt mit einer mächtigen Magie konfrontiert.
    Und die wirkte!
    Schreien konnte das Skelett nicht. Es sah nur so aus, als würde es einen Schrei ausstoßen. Das Maul konnte sich nicht mehr weiter öffnen. Dafür zuckte es zurück, fing sich aber nicht, denn die Kraft wurde ihm aus den Knochen gesaugt.
    Genau dort, wo die drei Riemen getroffen hatten, fingen sie an, sich zu verändern. Sie verloren ihre Farbe, und plötzlich wurde das gesamte Gestell porös.
    Die Knochen gaben nach. Das Skelett verlor den Halt, brach in drei Teile auseinander und fiel in sich zusammen.
    Das Knirschen der alten Knochen war Musik in Sukos Ohren.
    Innerhalb weniger Sekunden hatte sich ein Knochenhaufen gebildet, und wie zum Hohn stand der Schädel noch darauf.
    Das blieb nicht so. Die Knochen weichten auf. Sie gaben nach, wurden schwarz. Es sah so aus, als wäre Rebeccas Helfer verbrannt, nur ohne Feuer.
    Suko trat in den Knochenhaufen hinein. Da gab es nichts mehr, was er noch fürchten musste. Das Skelett war erledigt, allerdings nicht Rebecca.
    Suko drehte sich um. Er wollte sehen, was sie tat, sah es und hielt sich zunächst im Hintergrund, denn um die Abholerin kümmerte sich sein Freund John Sinclair…
    ***
    Es war nichts zwischen uns geschehen. Suko hatte das Gesetz des Handelns in die Hand genommen. Die Totenfrau hatte sich zu ihm umgedreht, ihr Stundenglas hielt sie fest umklammert, und es machte ihr nichts aus, mir ihren Rücken zu zeigen.
    Ich hätte eine Silberkugel hineinschießen können, aber da hielt ich mich zurück. Ich wollte sehen, wie sie die Vernichtung ihres Begleiters hinnahm. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass sie nichts tat. Kampflos aufgeben - nein…
    Sie sah, dass ihr Helfer zu einem Knochenhaufen wurde. Sie wusste auch, wem er das zu verdanken hatte, aber sie kümmerte sich nicht um Suko, denn jetzt drehte sie sich wieder um, und so schauten wir uns an.
    Ich schaute in die schwarzen Augen, und mir fiel ein, dass ich sie auch bei Ester Mahony entdeckt hatte. Beide Frauen hatten dies als Gemeinsamkeit, aber diese Lösung erschien mir zu simpel zu sein, und deshalb fragte ich sie: »Wer bist du?«
    »Rebecca!«, antworte sie.
    Erneut wurde ich stutzig, nur lag es diesmal an der Stimme.
    Hatte ich die nicht schon gehört?
    Ich konnte mir die Antwort sparen, denn sie kam von Suzie Carpenter.
    »Sie gehören zusammen. Rebecca und Ester. Sie sind zwei Gestalten, aber sie können auch eine Person sein…«
    Das war auch für mich interessant. Ich sah ihr weiterhin in die schwarzen Augen und fragte: »Stimmt das?«
    »Ja.«
    »Und warum?«
    »Eine Banshee hieß Rebecca. Als sie starb, hat sich ihr Geist einen neuen Wirtskörper gesucht und mich gefunden. Zwei Personen sind zu einer geworden. Ich bin beides -Mensch und Banshee. Eine Hexe, deren Schrei stets den Tod verkündet, und ich durfte ihre Aufgabe übernehmen. Darauf bin ich stolz.«
    Ich schüttelte den Kopf und gab ihr gleich die richtige Antwort. »Das kannst du nicht mehr sein, denn ich werde dafür sorgen, dass dir dein Stolz vergeht.«
    Sie nickte. »Ich habe es gespürt, ich weiß, dass du ein besonderer Mensch bist. Du trägst etwas bei dir, über das ich mich nicht freuen kann. Es ist gefährlich für mich…«
    »Ein Kreuz«, sagte ich. Dann lächelte ich und fragte: »Willst du es sehen?«
    »Nein!«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe Kreuze nie gemocht. Ich mag sie auch jetzt nicht. Ich brauche sie nicht auf dem Weg ins Jenseits. Ich muss eine Aufgabe erfüllen, denn ich muss dem Geist der alten Banshee gerecht werden. Ich will nahe bei den Sterbenden sein, deshalb habe ich diese Klinik gegründet. Ich zeige ihnen, was sie erwartet. Ich habe den Tod an meiner Seite gehabt, wir beide konnten die Seelen auffangen, um sie dann in das andere Reich zu schicken.«
    »Und
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