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1654 - Komm in meine Totenwelt

1654 - Komm in meine Totenwelt

Titel: 1654 - Komm in meine Totenwelt
Autoren: Jason Dark
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vorweisen, und ich will, dass Sie mein Haus so schnell wie möglich verlassen. Im Gegensatz zu Ihnen habe ich zu tun. Ich muss mich um die Patienten kümmern, die auch meinen Trost und Zuspruch brauchen. Das sage ich Ihnen jetzt, und ich möchte, dass Sie meinen Anweisungen Folge leisten.«
    Es war so etwas wie ein Rausschmiss. Wir konnten nichts dagegen tun, denn einen Durchsuchungsbeschluss besaßen wir nicht. Aber uns beiden war nicht wohl bei der Sache. Diese Frau war uns nicht nur suspekt, sie wusste auch einiges, das sie uns bisher verschwiegen hatte, und das konnte uns nicht gefallen.
    Zunächst aber mussten wir in den sauren Apfel beißen und standen auf.
    »Den Weg finden Sie bestimmt allein.«
    »Ja«, sagte Suko. »Wir werden uns nicht verlaufen.«
    Ich hielt mich mit Worten zurück. Dafür ließ ich die Frau nicht aus dem Blick. Da sie sich auf Suko konzentrierte, hatte ich die Zeit, sie mir genauer anzuschauen.
    Besonders das Gesicht war interessant. Ich wollte etwas herausfinden, das bisher nur ein Verdacht gewesen war. Aus der Entfernung hatte ich ihre Augen gesehen. Dazu gehörten auch die Pupillen, und die waren mir schon als recht dunkel aufgefallen.
    Jetzt bekam ich Gelegenheit, sie mir genauer anzuschauen, auch weil ich etwas näher an sie herangetreten war.
    Diese Person hatte dunkle Pupillen, fast waren sie schwarz.
    Genau das brachte mich wieder auf eine bestimmte Idee. Ich hatte die Frau mit dem Stundenglas gesehen und ihr auch für einen Moment ins Gesicht schauen können.
    In ein Gesicht mit schwarzen Augen!
    Waren es dieselben Augen?
    Eine verrückte Idee, die mir gar nicht mehr so verrückt vorkam. In mir stieg allmählich der Verdacht hoch, dass die Frau mit dem Stundenglas und Ester Mahony etwas gemeinsam hatten.
    »Ist noch was?« Ihre kalte Stimme unterbrach meine Gedanken.
    »Nein, das ist schon okay.« Nach dieser Antwort lächelte ich mokant.
    »Dann sind wir ja hier fertig.«
    »Ja, das sind wir.«
    Ester Mahony deutete auf die Tür, ohne uns auf dem Weg zu ihr zu begleiten.
    Wir wollten uns nicht stur stellen und gingen auf den Ausgang zu. Ich bekam Sukos Seitenblick mit und musste kein großer Rater sein, um zu wissen, dass dieser Besuch auch bei ihm das Misstrauen hatte aufkeimen lassen.
    Erst als wir die Tür hinter uns geschlossen hatten und im Flur standen, sprachen wir wieder.
    »Das war die perfekte Abfuhr, John.«
    »Genau.«
    »Was hat sie zu verheimlichen?«
    »Alles.«
    Suko runzelte die Stirn. »Du gehst demnach davon aus, dass sie über die Frau mit dem Stundenglas und das Skelett informiert ist? Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein, das siehst du nicht.« Wir waren einige Schritte gegangen, jetzt blieb ich stehen, um eine bestimmte Frage zu stellen. »Hast du die Augen der Mahony gesehen?«
    »Ja. Sie waren recht dunkel.«
    »Nicht nur das«, sagte ich, »sie sind sogar schwarz gewesen, und das ist äußerst seltsam. Aber ich will dir noch etwas sagen, mein Freund. Diese Augenfarbe ist mir nicht neu gewesen. Ich habe sie schon bei einer anderen Person gesehen.«
    »Und bei welcher, bitte?«
    »Bei dieser Albtraumfrau mit dem Stundenglas.«
    Suko schwieg. Er musste erst nachdenken. Es endete mit einem Kopfschütteln und der Bemerkung, dass er die Frau mit dem Stundenglas nicht so genau gesehen hatte.
    »Ich habe sie auch nicht lange anschauen können, aber die Augenfarbe hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt.«
    »Und was folgerst du daraus?«
    »Das ist so simpel, dass man es kaum glauben kann. Aber ich denke, dass es eine Verbindung zwischen den beiden Personen gibt. Und zwar eine sehr intensive. Diese Ester Mahony weiß zumindest mehr. Viel mehr, als sie zugeben würde. Diese Klinik ist mir nicht geheuer, obwohl sie nach außen hin einen normalen Eindruck macht. Sie ist ein Sprungbrett ins Jenseits und bietet dabei einen besonderen Weg.«
    Darüber musste Suko erst nachdenken. Er gab mir durch sein Nicken recht und ging dabei weiter. Es war jetzt wichtig, dass wir mit den Carpenters über unsere Entdeckung sprachen, um ihre Ansicht über diese Sache zu hören.
    Es blieb auch weiterhin ruhig um uns herum. Auch die Carpenters unterhielten sich nicht. Wir hätten sie schon längst hören müssen, weil wir nahe genug waren.
    Unsere Blicke glitten nach vorn, wo die Sitzgruppe stand. Da hätten sie auf uns warten sollen.
    Das taten sie nicht.
    Suzie und Al Carpenter waren verschwunden!
    ***
    Die Tür hatte sich kaum hinter den beiden Polizisten geschlossen, als sich
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