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1652 - Im Netz des Quidor

Titel: 1652 - Im Netz des Quidor
Autoren: Unbekannt
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Hände und sprang zurück. Er durfte jetzt nicht nachgeben, sonst würde er den Kampf gegen das Netz doch noch verlieren.
    Reginald? Joaras Ruf unterbrach das Gespräch, und er antwortete rasch.
    Ich komme sofort. Er transmittierte zu Joara, die mit der Mannschaft am Fuß eines Berges stand.
    Fünf Spieler standen ihnen gegenüber, deren Aussehen nicht nachvollziehbar war; sie wirkten zugleich hell und dunkel, ihre Formen verschwammen und wechselten ständig. „Es hat sich herumgesprochen, was wir getan haben", sagte Joara und nickte zu den Gegnern. „Diese Schemen da wollen uns eine Lehre erteilen. Was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, ist gleichzeitig gut und schlecht für uns. Sie sind schon auf einem sehr hohen Level, darum aber auch sehr mächtig. Sie wollen wohl unser ethisches Bewußtsein testen."
    „Dann zeigen wir ihnen mal, was wir können", knurrte Bull
     
    9.
     
    Die Schemen erzeugten schwer erfaßbare Gedankenbilder aus geometrischen Formen und Farben, teilweise der Musik der Grillen ähnlich, aber völlig lautlos. Es war nicht ersichtlich, ob sie untereinander kommunizierten, es waren überhaupt keine einzelnen Merkmale herauszufinden - als ob sie ein Bewußtsein wären. Joara versuchte sie zuerst anzugreifen, dann Bull, aber sie mußten beide feststellen, daß es keine Plus- und Minuspole mehr in diesem Team gab, daher erklärte sich auch das Ungleichgewicht der Spielerzahl.
    Was sollen wir tun? fragte Joara ratlos. Sie greifen uns nicht richtig an, sie sind nicht erfaßbar, ich weiß nicht, wie wir ihre Gedanken beantworten sollen - oder uns damit auseinandersetzen.
    Ich glaube nicht, daß wir etwas tun können, entgegnete Bull. Diese Wesen scheinen bereits im Quidor verschmolzen zu sein.
    Aber wieso sind sie dann noch im Spiel? Bedeutet denn nicht die Erreichung des Ziels die Verschmelzung im Quidor?
    Ich weiß es selbst nicht. Vielleicht ist die Wandlung noch nicht ganz vollzogen, und sie brauchen eine letzte Bewährung.
    Ebenso wie wir, eh? meldete sich Ribera. Wir können uns mit den Schemen nicht auf die bewährte Weise auseinandersetzen.
    Aber irgend etwas müssen wir doch tun.
    Ja, stimmte Joara zu. Und ich weiß auch schon, was.
    Sie achtete nicht auf die Fragen der anderen, sondern begann sich zu konzentrieren und ließ das genaue Gedankenbild des Vulkans entstehen, an dessen Fuß sie standen. Die anderen warteten zögernd ab, während sie ein leises Vibrieren auf dem Boden auslöste, das sich zu einem kleinen Erdbeben steigerte. Sie veränderte das Farbenspektrum, wie sie es bei dem Flug mit den Armitaphoren erlebt hatte, und ließ den Vulkan aufglühen, heller und heller, er schien sich zusammenzuziehen und zu pulsieren, bis er schließlich in einer gewaltigen Entladung explodierte.
    Lava floß in einem breiten Strom aus ihm, die Luft wurde dick von der Rauch- und Staubwolke, die der Vulkan ausstieß.
    Fallar begriff Joaras Vorhaben, schickte einen Impuls an die anderen Teammitglieder und schloß sich ihr an. Aus der Vulkanasche heraus begannen sie eine Welt zu formen und zu entwickeln, gruben dem Lavastrom ein Bett und wandelten ihn in reines, klares Wasser um, die Kristallquarze wandelten sich zu Blättern und Blüten, Bäume entstanden, blühende Büsche, der Boden wurde fruchtbar und bedeckte sich mit Gras. Jäger und Gejagte tranken gemeinsam am Wasser, und dazwischen bewegten sich Menschen in Ruhe und Beschaulichkeit.
    Es war nicht ersichtlich, ob die Schemen diese Schöpfung verstanden; sie übermittelten weiterhin ihre mathematischfarblichen Bilder; immerhin waren die Farben warm und freundlich, die Formen wiesen keine bedrohlichen Spitzen und Stacheln auf.
    Joara fuhr fort zu erschaffen, sie begann nun die Ceniten und die Armitaphoren zu integrieren, die alle Wunder einer atmosphärereichen, warmen und feuchten Welt entdeckten, mit einem blauen Himmel und hellem Sonnenlicht. Nach und nach entstanden Städte, aber die Spieler achteten ängstlich darauf, eine Harmonie zwischen Technik und Natur zu erhalten. Sie wollten in Frieden leben und jedes andere Leben achten.
    Die Schemen begannen schließlich, ihre Gedankenbilder in die Welt zu versetzen, in der Luft spiegelten sich nun die seltsamsten Erscheinungen.
    Das war der Zeitpunkt, zu dem Bull eingreifen mußte. Es widerstrebte ihm, so zu handeln, aber ihm blieb keine andere Wahl mehr. Er verursachte ein erneutes Beben, genau in dem Moment, als eine Schule Armitaphoren über den Vulkan zog, und ließ ihn explodieren. Eine
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