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1652 - Im Netz des Quidor

Titel: 1652 - Im Netz des Quidor
Autoren: Unbekannt
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gedacht?" erkundigte sich Joara.
    Bull deutete auf die singenden und klingenden Quarze, die sich beim Vorübergleiten aneinanderrieben oder sich beim Aufprall ineinander verhakten. „Musik", sagte er.
     
    8.
     
    „Du willst es also wirklich wagen?" fragte Joara. „Wir sollen angreifen?"
    „Ja, wir müssen aktiv werden. Wir arbeiten mittlerweile so gut zusammen, daß wir dieses Risiko eingehen können. Wenn wir weiterkommen wollen, dürfen wir uns nicht auf die faule Haut legen."
    „Und wie stellst du dir einen Angriff vor? Ich sehe hier keinen Gegner, und ich weiß nicht, wie wir den richtigen finden sollen."
    „Wir haben das Netz, Joara. Wir werden unsere Herausforderung über das Netz verbreiten, und du wirst sehen, daß sich rasch ein Gegner finden wird."
    „Hoffentlich nicht gleich drei oder vier", murmelte Ribera. „Das glaube ich nicht", erwiderte Bull. „Die Regeln sehen nur den Kampf Team gegen Team vor."
    „Außer es handelt sich um ein verstärktes Team."
    „Sicherlich. Aber wenn ihr jetzt einen Rückzieher macht, scheint ihr doch nicht ganz so sicher zu sein, es schaffen zu können. Ein Spiel kann nur von aktiven Spielern bestritten werden, keinesfalls von passiven."
    „Willst du damit etwas sagen?" fragte Joara lauernd.
    Bull nickte. „Ganz genau. Entweder ihr macht jetzt weiter, oder wir kehren zur KAHALO zurück.
    Entscheidet euch jetzt."
    „Selbstverständlich machen wir weiter", sagte Fallar. „Gib uns noch eine kurze Pause, dann schicken wir unsere Herausforderung los."
    „Keine Pause, kein Auftanken", widersprach Bull. „Ihr bleibt alle hier. Ihr habt genug Ruhezeit, während ihr auf den Gegner wartet. Macht es euch nur nicht zu leicht."
    Ribera seufzte. „Wie du befiehlst, Diktator. Los, Leute, sammelt euch."
    Das Team begann sich zu konzentrieren, gab seinen Standort bekannt und die Herausforderung an ein Team, das sich im Bereich der Musik mit ihm messen wollte.
    Die Herausforderung wurde schnell angenommen; ein Team aus 16 Insektoiden materialisierte bei ihnen. Es waren grillenähnliche Geschöpfe, die sich aufwendig verbeugten.
    Wir haben schon von euch gehört, übermittelte der Teamführer. Errus' Niederlage hat sich herumgesprochen, und man berichtet von ungewöhnlichen Methoden. Mit uns werdet ihr es jedoch nicht so leicht haben.
    Das wird sich zeigen, gab Bull zurück.
    Der Teamführer gab etwas von sich, was ein Lachen bedeuten konnte.
    Reginald, wenn das tatsächlich Grillen sind, sitzen wir in der Patsche, meldete sich Norman Fallar, seine Haare sträubten sich bereits wieder.
    Unsinn, erwiderte Bull. Er schottete die Gedanken seines Teams von den anderen ab; die anderen taten dasselbe, um ihre Strategie durchzusprechen. Sie werden versuchen, eine wundervolle, unübertreffliche Musik zu erschaffen. Wir werden jedoch das Lied der Kristalle aufnehmen und weiterentwickeln. Wir wollen die Musik lebendig machen, versteht ihr? Jeder von euch gibt sein Teil dazu, meinetwegen mit seinem erdachten Lieblingsinstrument. Versucht, euren eigenen Kristallwald mit dem Lied aufzubauen. Bringt die ganze Welt zum Klingen, benutzt jedes Material, das ihr finden könnt.
    Aber das tun wir doch nicht wirklich, oder? Das findet nur in der Vorstellung statt, nicht wahr? kam eine vorsichtige Frage.
    Eine Welt zwischen Schein und Wirklichkeit. Denkt an unsere erste Auseinandersetzung: Genauso will ich es haben. Versetzt die anderen in eine Scheinwelt, die ihre Musik zum Verstummen bringt.
    Joara nickte. Ja, so kann es klappen. Wer fängt an?
    Bull gab die Frage an das gegnerische Team weiter: Wollt ihr beginnen?
    Wir werden gleichzeitig beginnen, antwortete der Teamführer. Wir werden euch von diesem Platz wegfegen.
    Seid nur nicht so selbstsicher.
    Die Insektoiden begannen augenblicklich zu musizieren; die Musik klang zum Teil sehr fremd, zum Teil aber auch vertraut. Das Team war sehr gut eingespielt, sie spielten in absolutem Gleichklang, kein Ton ging daneben. Es war ein symphonisches Orchester von gewaltiger Ausdruckskraft, und die Terraner waren tatsächlich einen Moment verunsichert. Bull und Joara verloren jedoch keine Zeit und begannen gemeinsam an dem harmonischen Aufbau eines Kristallbaums; die Bilder, die sie projizierten, waren so klar und wirklichkeitsgetreu, daß es ihnen gelang, die Realitäten zu verschieben.
    Die übrige Mannschaft schloß sich nach und nach an, benutzte die vorhandenen Töne der Quarze, verfremdete und erweiterte sie und setzte sie bildlich um. Auf diese Art
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