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1652 - Im Netz des Quidor

Titel: 1652 - Im Netz des Quidor
Autoren: Unbekannt
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Mitglieder der KAHALO-Mannschaft ein.
    Sie standen auf dem weiten, glatten Feld einer Wüste. Auf weite Sicht gab es nichts als Leere, erst am Horizont waren eine Vulkangruppe und ein Kristallwald erkennbar. Dem KAHALO-Team gegenüber standen etwa zwanzig Wesen mit zwei Beinen und vier Armen mit scherenähnlichen Händen, einem dünnen Schwanz mit einer Rassel am Ende, die seltsamerweise außerhalb des Callons lag; sie hatten lange Hälse, auf denen kleine, birnenförmige Köpfe mit einer Art Hundeschnauze saßen. Die Beine besaßen große Füße und sehr kräftige Sprunggelenke, die ihnen zu den tollsten Sätzen verhalfen.
    Die Auseinandersetzung lag darin, sich gegenseitig mit immer tollkühneren und kunstreicheren Sprüngen zu übertreffen, dabei mußten sich auch Kopf, Arme und Hände anmutig bewegen. „Das ist nicht so einfach, wie's aussieht", keuchte einer des Viererteams. „Diese Burschen haben uns eine Menge voraus, kein Wunder bei dieser Anatomie. Außerdem setzen sie ihre Schwanzrassel sehr geschickt als Taktmittel ein, manche fangen auch schon an, damit die tollsten Verrenkungen aufzuführen."
    „Außerdem bin ich weder musikalisch noch athletisch", brummte der Mann neben ihm. „Ich lasse lieber andere springen, wenn ihr versteht, was ich meine."
    „Er meint, er kommandiert sie herum", fügte der erste Sprecher bissig hinzu. Er stieß ihn in die Seite. „Wir sind wieder dran."
    Bull, Joara, Fallar und Ribera schauten dem seltsamen Treiben zunächst zu; die Terraner mühten sich redlich ab, ihr Bestes zu zeigen, aber es war schon ersichtlich, daß sie spätestens nach der nächsten Runde aufgeben mußten. Das andere Team war noch lange nicht am Ende seiner Kapriolen, und sein Triumphgefühl spürten die Terraner deutlich.
    Was haltet ihr von einer Pause? signalisierte ein Terraner, der schon recht schwer atmete und aus allen Poren schwitzte, obwohl sein Anzug auf Hochtouren arbeitete.
    Das könnte euch so passen, hohnlachten die Gegner. Ihr traurigen Figuren, gebt lieber auf, bevor ihr euch noch mehr blamiert. Mit diesen Sprüngen bringt ihr alle nur zum Lachen, aber Punkte bringt das keine ein.
    Joara schüttelte den Kopf. „So geht das nie", murmelte sie. „Liebe Leute, die anderen haben ganz recht; was ihr da macht, ist großer Mist." Sie sandte zugleich die Gedanken, die sie aussprach, an ihre Mannschaft, und die meisten drehte sich verdutzt zu ihr um.
    Was denkst du denn, was wir machen sollen?
    Sie zwinkerte, obwohl es niemand sehen konnte, hob die Arme und schnippte in die Finger. „Sirtaki!"
    Herrje! dachte Bull.
    Ayay! dachten Ribera und Fallar gleichzeitig und sprangen an Joaras Seite, die bereits die Hüften gekonnt zu einer imaginären Musik bewegte und mit den Füßen aufstampfte. Sie legten sich die Arme um die Schultern, die Männer paßten sich dem Rhythmus der Kommandantin an, und sie bewegten sich langsam seitwärts. Mehr und mehr aus dem Team sprangen dazu, legten die Arme um die Schultern, tanzten im Gleichschritt; die Kette wurde zusehends länger, die Füße glitten elegant über den Boden, ohne auszurutschen. Die jeweils letzten der Kette schnippten mit den Fingern, die anderen sangen im Chor, und Bull stand daneben und dachte, jetzt seien tatsächlich alle übergeschnappt. Das schienen auch die Gegner zu denken; sie standen völlig verblüfft und schauten sprach- und gedankenlos der seltsamen Vorstellung zu.
    Joara pfiff laut, Ribera und Fallar schrien „Ayay!", und die Terraner erhoben sich in die Luft, immer noch weitertanzend; abwechselnd vollführten sie Überschläge, machten große Sätze über die Köpfe der anderen, drehten sich in Pirouetten und bewegten schnippend die Arme, während sie langsam wieder in die Kette zurücksanken. So sank die Sirtaki-Kette mal höher, mal tiefer, und keiner kam aus dem Takt. Schließlich konnte sich der erste des gegnerischen Teams nicht mehr zurückhalten; er machte einen gewaltigen Satz und flog auf die Kette zu.
    Ayay! fragte er vorsichtig.
    Ayay, antworteten die einen, die anderen lachten laut und öffneten die Kette; der fremde Spieler reihte sich ein, rief „Ayay!" und pfiff gleichzeitig. Er paßte sich rasch dem Rhythmus an, und sein Schwanz rasselte im Takt dazu. Sein Vergnügen riß die anderen mit, einer nach dem anderen folgte ihm, zurück auf der Erde blieben nur der gegnerische Teamführer - und Bull.
    Der gegnerische Teamführer schaltete sich schließlich mit einem machtvollen Gedanken ein: In Ordnung. Ihr habt
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