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1652 - Im Netz des Quidor

Titel: 1652 - Im Netz des Quidor
Autoren: Unbekannt
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gewonnen. Wir geben auf.
    Sein Team nahm den Ruf auf, wenn auch mit gewissem Bedauern, sandte einen kurzen Abschiedsgruß - und verschwand. Das KAHALO-Team sank langsam zu Boden, die Kette löste sich zögernd auf, und schließlich standen alle da und redeten wild durcheinander.
    Kurz darauf bildete sich ein Transmitter-Hologramm vor ihnen, in dem Malassir erschien; die Terraner verstummten und wandten sich dem Spielleiter zu. „Ich gratuliere euch", zirpte Malassir. „Ihr habt nun euren zweiten Sieg errungen und euren Punktestand erhöht. Aber ihr werdet keine Bonuspunkte erhalten, obwohl es ein umfassender Sieg war, und ich kann euch auch nicht die volle Punktezahl gewähren."
    „Warum nicht?" fragte Joara.
    Der Spielleiter deutete auf Bull. „Weil ihr nicht alle gespielt habt. Ihr wißt genau, daß die Regel der Teilnahme eines jeden Teammitglieds erfordert. Wenn sich einer ausschließt, bedeutet das Punkteabzug für das Team. Ich wiederhole es noch einmal: Ihr könnt nicht einzeln Punkte sammeln, sondern nur als Gemeinschaft. Das erfordert Aktion von jedem, ganz im Sinne der Gemeinschaft. In meiner Eigenschaft als Spielleiter muß ich euch daher eine Verwarnung geben.
    Und nun - viel Glück bei eurem nächsten Spiel. Seht aber zu, daß ihr eure Unstimmigkeiten beseitigt, wenn ihr weiterkommen wollt."
    Das Hologramm verschwand. Die Terraner sahen Bull an, der gelassen die funkelnden Blicke erwiderte. „Mir war nicht nach einem Tanz", sagte er ruhig. „Dir war nicht danach?" fragte Fallar laut. „Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?"
    Bull nickte.
    Joara sprach langsam, um ihren Zorn nicht zu zeigen. „Auf der BASIS war dir aber ganz und gar danach, auch was diesen Tanz betraf. Wenn ich mich recht erinnere, hast du ihn uns allen beigebracht."
    „Das war etwas anderes", sagte er leise. „Was ist denn nur mit dir los?" fragte Ribera. Selbst in seinen sanften dunklen Augen blitzte der Zorn.
    Alle waren zornig auf ihn. Gemeinschaftlich zornig.
    Er schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Er war müde und traurig. Wütende Gedanken prasselten auf ihn ein, aber er errichtete eine Mauer, die nichts hindurchließ, von keiner Seite.
    Er sah auf, als er Joaras Nähe spürte; seltsam, wie vertraut sie ihm bereits war. Keinen Gefühlskonflikt, dachte er verborgen. Ich darf mich nicht beeinflussen lassen. Unsere Zeit läuft ab. Er stutzte einen Moment, dann lächelte er kurz in sich hinein. Ja, unsere Zeit, wiederholte er.
    Endlich kann ich wieder richtig denken. „Reginald", begann Joara ganz leise. Sie hatte ihre Stimme wieder voll in der Gewalt, und sie wußte genau, wie sie ihn ansprechen mußte. Sie war eine ausgezeichnete Psychologin, und sie kannte ihn gut. „Wir wollen weiterkommen, und dazu brauchen wir jeden Punkt. Mach es uns doch nicht so schwer."
    Er erwiderte ihren Blick. „Weißt du, was ich an dir von Anfang an am meisten schätzte?"
    Sie schüttelte den Kopf. „Du nanntest mich vom ersten Moment an Reginald." Er lächelte und hob die Hand, als wollte er über ihr Gesicht streichen, erinnerte sich an den Helm und wandelte die Geste in ein aufforderndes Winken um. „Komm, laß uns weitermachen." Er wandte sich an das Team: „Die nächste Arena werden wir uns aussuchen, bevor uns noch irgendein unerwarteter Angriff alle Punkte kostet."
    „Hast du eine bestimmte Vorstellung?" fragte Enzio Ribera. „Ich meine, bezüglich der Arena.
    Und was machen wir dann? Stellen wir uns hin und warten auf irgendeinen Tölpel, der in unsere Falle tappt?"
    „Was würdest du dir zum Beispiel für eine Arena vorstellen?" stellte Bull die Gegenfrage. „Na ja, eine von diesen Kristallburgen, mit einem Kristallwald darum herum", antwortete Ribera spontan. „Bei einem Rundflug habe ich ein sehr hübsches Tal entdeckt, mit diesem Ambiente, es gefiel mir gut, und ich wollte mich gern dort umsehen, als leider der Tanz hier begann."
    „Führ uns dorthin", schlug Bull vor.
    Was hat er im Sinn? dachte Joara.
    Unter Riberas Führung transmittierte das Team in ein noch sehr junges Tal, dessen Entstehung auf einen nicht lange zurückliegenden Vulkanausbruch zurückführte und noch nicht abgeschlossen war. Unzählige Staub- und Kristallteile schwebten durch die Luft und fügten sich zu zufälligen Formen zusammen; ein aus „Büschen" und „Bäumen" bestehender Wald war schon fast fertig, während die „Burg" erst zur Hälfte stand, einige Zinnen und Wehrgänge waren noch im Aufbau. „An was für eine Aufgabe hast du
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