Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

Titel: 1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auf dem Flurboden stehen, bemerkte wieder das normale, wenn auch schwache Licht, und wenn sie den Kopf nach rechts drehte, fiel ihr Blick auf die Tür, hinter der der Gast schlief.
    Alles war wie immer.
    Und trotzdem anders.
    Ihr Denken bewegte sich jetzt in eine andere Richtung. Hatte sie zuvor an den Himmel geglaubt, so war dieser jetzt von der Hölle abgelöst worden. Dieser Reiter hatte ihr nicht mal viel zu sagen brauchen, seine Ausstrahlung war einfach zu intensiv gewesen, und dagegen hatte sich Lorna nicht wehren können.
    Sie hatte diesen Mann besuchen wollen, um Sex mit ihm zu haben. Das war auch jetzt noch der Fall. Nur würde sie ihm anders gegenübertreten, denn nun hasste sie ihn. Das aber wollte sie ihm nicht sofort zeigen.
    Innerhalb von Sekunden dachte sich die Frau einen neuen Plan aus, bevor sie die Sektflasche aufhob, sie in der linken Hand hielt und die andere ausstreckte, damit sie den Türgriff fassen konnte.
    Die Tür war nicht abgeschlossen. Dafür musste die Erscheinung gesorgt haben, die sich Lorna als willfährige Helferin ausgesucht hatte.
    Hass und Raffinesse!
    Beides spürte sie in sich. Lorna hatte so etwas noch nie erlebt, jetzt aber brannte es wie Feuer in ihrem Innern. Es stieg hoch in ihren Kopf und sorgte dort für einen starken Druck.
    Ein knapper Druck, dann war sie in der Lage, die Tür zu öffnen, die sich nach innen schieben ließ.
    Es stand kein John Sinclair vor ihr, um sie zu begrüßen. Er hatte von den Vorgängen außerhalb des Zimmers nichts bemerkt. Er lag noch in seinem Bett und bewegte sich auch nicht, als Lorna die Tür wieder hinter sich schloss.
    Sie grinste. Es lief alles perfekt. Ihre Augen leuchteten. Sie musste nur wenige Schritte gehen, um das Ende des Bettes zu erreichen. Ab dann wollte sie ihre große Schau abziehen, die ein besonderes Finale haben würde. Dass durch das gekippte Fenster Kälte ins Zimmer drang, störte sie nicht, ihr war innerlich heiß, und sie ging den letzten Schritt, bevor sie anhielt.
    Der Mann lag auf dem Rücken. Über das Fußende hinweg schaute sie in sein Gesicht. Die Augen hielt er geschlossen, und Lorna dachte daran, ihn zu wecken.
    Oder nicht? Plötzlich war sie unsicher. Plötzlich dachte sie wieder daran, was sie eigentlich vorgehabt hatte. Dann aber war es zu dieser Veränderung gekommen.
    Was sollte sie tun?
    Sie hätte ihm die Flasche über den Kopf schlagen müssen, aber da gab es noch den zweiten Wunsch in ihr, und plötzlich fiel es ihr schwer, sich zu entscheiden.
    Lorna brauchte einige Sekunden, um eine Entscheidung treffen zu können.
    Von ihrem Standort war es sowieso schwer, den Schlafenden bewusstlos zu schlagen. Der Kopf lag zu weit von ihr entfernt. Sie musste um das Bett herumgehen, um in seine Nähe zu gelangen.
    Das tat sie sofort. Wieder sorgte sie dafür, dass ihre Schritte nicht zu hören waren.
    Schlagen oder verführen? Lorna blieb stehen, obwohl sie sich noch nicht entschieden hatte. Sie senkte den Blick, schaute in das entspannte Gesicht und hatte die Sektflasche bereits angehoben.
    In diesem Moment schlug der Mann die Augen auf!
    ***
    Ich war tatsächlich weggetreten oder tief eingeschlafen, wie auch immer.
    Ich hatte mich darauf eingestellt, von der anderen Seite in einen tiefen Traum gerissen zu werden. Ich wollte dort meinem Feind begegnen und mich von ihm in einen schrecklichen Albtraum entführen lassen. So wie es auch mit Eric Taylor geschehen war.
    Dazu war es nicht gekommen. Etwas in meinem Innern hatte sich wohl dagegen gesträubt. So war ich zwar in einen Schlaf gefallen, aber er war normal und nicht von irgendwelchen grausamen Träumen erfüllt gewesen.
    Ich hielt die Augen geschlossen. So war es mir nicht möglich, mitzubekommen, was um mich herum geschah. Aber es reagierten trotzdem noch meine Warnsignale. Im Schlaf erlebte ich, dass etwas nicht stimmte. Die Entspannung kam nicht. Sie wurde von einer tiefen Unruhe gestört, die mich hin und wieder dazu verleitete, die Augen zu öffnen.
    Nach jedem Öffnen der Augen sackte ich wieder weg. Aber nie für längere Zeit. Die Intervalle verkürzten sich. Da ich die Lampe auf dem kleinen Nachttisch hatte brennen lassen, sah ich bei jedem Öffnen der Augen das gleiche Bild.
    Eine Wand und die geschlossene Tür dazwischen.
    Keine Gefahr!
    Und trotzdem verspürte ich eine Unruhe. Der Grund lag darin, dass ich ein Geräusch gehört hatte.
    Was es genau war, fand ich nicht heraus. Es war nur da, und ich bildete es mir nicht ein. Ich ließ die Augen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher