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1649 - Projekt Coma

Titel: 1649 - Projekt Coma
Autoren: Unbekannt
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Flotte ist kein einziges Schiff zurückgeblieben.
    Damit sind die Arcoana wieder allein in ihrer Heimat, heißt es. Aber ist das wirklich so? Oder haben wir Grund, uns noch länger vor den Sriin zu fürchten?"
    Erstaunt zog sie den Kopf zwischen die gepanzerten Teile des Vorderkörpers, dann erst sagte sie: „Was stellst du mir diese Frage? Weißt du nicht selbst, daß die Dinge genauso stehen?
    Oder ist irgend etwas passiert, solange ich hier bin?"
    „Nein, Colounshaba. Ich will darauf hinaus, daß der Terraner Reginald Bull dir ein Versprechen abgenommen hat."
    „Ja... Daß ich seiner Heimat, der Milchstraße, einen Besuch abstatte ... Ich denke, es entsprach den Sitten, ihm zuzusagen. Aber ich habe mit keinem Wort erwähnt, wann es soweit sein wird. Vielleicht in hundert Weltenläufen. Oder dann, wenn ich meinen Tod nahen fühle. Vielleicht nie."
    Qeyonderoubos Zangen rieben mit ironischem Unterton gegeneinander. „Ich habe eine Nachricht bekommen, Konstrukteurin. Von einem Raumschiff namens LAMCIA, das auf Dadusharne stationiert ist. Es erwartet einen langen Flug, doch über das Ziel ist nichts bekannt. Das einzige, was auf der LAMCIA bekannt wurde, ist der Passagier - nämlich du."
    Colounshaba erstarrte.
    Ein Teil ihres Geistes hatte nicht mehr daran denken wollen. Nicht, bevor sie nicht selbst eine Entscheidung getroffen hatte, bevor sie mit sich im reinen war.
    Von draußen wehte der Wind durch das Gespinst der Station, fing sich in tausend kleinen Schrunden und erfüllte die Tunnel mit heulendem Geräusch. Es war noch nicht soweit... Oder doch? Nicht umsonst hatte sie sich diesen unwirtlichen Ort ausgesucht, an dem niemand ihre Gedanken störte. Wer den Planeten Nandaamiosh aus großer Höhe zu sehen bekam, vielleicht aus den Sichtluken eines landenden Raumschiffs, fand nicht mehr als sturmgepeitschte Ebenen und Wüsten aus gelbem Schwefelsand. Niemand hätte sich jemals vorstellen können, daß in dieser Einöde lebendige Wesen existieren; und das war auch nicht der Fall gewesen, bis die Arcoana kamen. Die Temperatur stieg unter dem Einfluß gewaltiger Maschinen bis auf einen erträglichen Wert. Ebenso stieg der Sauerstoffgehalt. Robotische Kommandos errichteten überall in den Wüsten Gespinstbauten und sturmfeste Kuppeln. Bis heute dauerte der Vorgang an, aber es würden noch dreißig oder mehr Weltenläufe vergehen, bis eine Milliarde ihres Volkes in den Wüsten Heimat fand.
    Woran denkst du, Colounshaba? Stelle dich den Problemen, die du siehst. Es ist unmöglich, seinem Schicksal auszuweichen. Oder nur um einen hohen Preis, um den Preis deiner selbst. „Die LAMCIA", sang sie leise. „Ja, Qeyonderoubo, ich spiele mit dem Gedanken, eine lange Reise anzutreten."
    „Eine Reise in die Heimat der Galaktiker?"
    „Auch das ist richtig."
    „Aber welchen Grund hast du, so früh schon aufzubrechen? Wäre es nicht günstiger, abzuwarten, ob der Schrittmacher auch in Zukunft funktioniert? Nichts würde unser Volk schrecklicher treffen als eine Rückkehr der Sriin."
    „Das ist ausgeschlossen", versetzte sie unwirsch. „Denke nicht daran."
    „Dann muß ich versuchen, dein Motiv zu erraten. Ich sehe das Schicksal der Arcoana als ein Muster voller Ordnung. Nur eine einzige Störung existiert darin, und diese trägt den Namen der Sriin. Sie sind es, die uns eine Aufgabe gestellt haben. Eine Aufgabe, die wir Arcoana nicht erfüllen wollten, aber für eine Wissenschaftlerin wie dich bleibt ein letzter Reiz für immer übrig."
    „Ich weiß, was du meinst. Die Sriin sagten, wir sollten ihnen das andere Ende des Universums berechnen."
    „Ein Wissenschaftler bin ich nicht", sang Qeyonderoubo nachdenklich. „Aber ich weiß, daß das Universum kein Ende besitzt. Die Sriin müssen etwas anderes gewollt haben. Sie haben sich eben bildhaft ausgedrückt."
    „Das stimmt", bestätigte Colounshaba abweisend. „Was ist es, was meinen sie?"
    „Ich weiß nicht, ob ich darüber reden will, Großdenker."
    „Ich sehe eine neue Bestimmung für das Volk der Arcoana. Die Äonen der Lethargie werden ihr Ende finden; nicht von einem Weltenlauf zum nächsten, sondern langsam, so wie sich über lange Zeit die Knoten eines Netzes verzweigen. Wenn es die Neugierde ist, die dich treibt, so unterstütze ich, was immer du zu tun gedenkst. Neugierde ist gut für uns."
    „Du vergißt etwas, Qeyonderoubo. Schon einmal habe ich mit meinem Gefährten Pulandiopoul den Kosmos bereist. Ich war es, die unwissentlich den Sriin den Weg ins
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