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1647 - Der letzte Schlag

Titel: 1647 - Der letzte Schlag
Autoren: Unbekannt
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Hintergrund der Kommandozentrale. Das Aggregat war eingeschaltet. Ein zweieinhalb Meter hoher, bunt schillernder Bogen aus Energie wölbte sich über der Metallplatte, die den Empfangspunkt des Transmitters markierte.
    Wo war Nadu? „Durchschlag im Abschnitt Ostdrei-Thora", meldete ein Servo. „Feldschutz Sektor Ostdrei bricht endgültig zusammen."
    Barro Nurtians Blick eilte gehetzt von einem Videofeld zum ändern. Die Schäden häuften sich. Lange konnte er Jimmerin nicht mehr halten. Der Hypersender war in Tätigkeit und strahlte automatisch in unermüdlicher Wiederholung einen Notruf aus. Wer immer ihn hörte und bereit war, darauf zu reagieren, würde zu spät kommen.
    Barro spürte, wie der Boden zitterte. Aus der Ferne drang dumpfes, dröhnendes Gerumpel in die Kommandozentrale. Die Hiobsbotschaft aus der Batterie der Servos ließ nicht lange auf sich warten. „Schwerer Treffer Sektor Ostdrei. Eine Bombe. Erheblicher Schaden."
    „Wie kommt die Evakuierung voran?" rief Barro. „Hat die Mannschaft die Schutzräume der Kernzone aufgesucht?"
    „Die Frage kann nicht schlüssig beantwortet werden", hörte Barro Nurtian einen der Servos sagen. „Die Kommunikationsmittel fehlen. Es gibt Anzeichen, daß der Evakuierungsbefehl im großen und ganzen befolgt wurde."
    Im großen und ganzen! Welch bitterer Hohn! Hilflos wanderte Barros Blick über die Bildflächen. Er sah die glitzernden Reflexe der akonischen Raumschiffe aufleuchten und wieder erlöschen.
    Sie waren zu nahe, als daß er jetzt den Virtuellbildner hätte einsetzen können. Sie hatten Jimmerin direkt vor der Nase und würden sich von einer Pseudoortung nicht täuschen lassen.
    Es war alles seine Schuld! Er würde sich dafür verantworten müssen. Er hätte sich besser vorsehen sollen. Gewarnt hatte man ihn oft genug. Die Mitglieder der Blauen Legion besaßen die teuflische Schläue von Fanatikern. Wahrscheinlich hatten sie den Hinweis, daß Ariga ihr erstes Angriffsziel sein würde, mit Bedacht ausgestreut.
    Die Ennox waren daran schuld! Die Ennox hatten den Legionären verraten, wo sich das Nervenzentrum des Antiterror-Kommandos befand.
    Wo blieb Nadu? „Fertigmachen zum Notstart", sagte Barro.
    Die Servos nahmen den Befehl auf und gaben ihn weiter. Ein Aufatmen schien durch die Kommandozentrale zu gehen. Der Alte zieht die Notbremse. Das war der Gedanke, der das Bewußtsein der Männer und Frauen in der Zentrale beherrschte. Jimmerin schickte sich an, sein Geheimnis zu enthüllen.
    Die Frage war nur: Würde es noch etwas nützen?
    Eine weitere Explosion ließ Wände und Boden zittern. Sie mußte ganz in der Nähe stattgefunden haben. Verwundert hörte Barro einen Servo sagen: „Detonation dicht über der Kernzone. Ursache unbekannt."
    Barro zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. Wer sollte sich da auskennen? Waren die Akonen schon in den Stützpunkt eingedrungen? Er überflog die Anzeigen im Zentralabschnitt der Konsole. Ein Kontrollicht nach dem ändern schaltete von gelb auf grün. Die Aktivierung des Notstartprogramms verlief nach Fahrplan.
    In diesen Sekunden floß Leistung in die Feldtriebwerke, die den Kernsektor von Jimmerin zu einem selbständigen Raumfahrzeug machten, und in die Öffnungsmechanismen, die die mächtigen Schotte des Ausflugschachts bedienten, durch den das eigenartige Fahrzeug in Kürze hinaus in den Weltraum schießen würde. „Bereitschaft zum Blitzstart ist vorhanden", sagte ein Servo.
    Barro Nurtian warf einen letzten, verzweifelten Blick in Richtung des Transmitters. Er sah den bunten Bogen des Transportfelds flackern. Aber jetzt gab es andere Dinge, die seine gesamte Aufmerksamkeit erforderten. „Start!" rief er.
    In der Tiefe begann es zu dröhnen. Ein sanfter Ruck fuhr durch die gewaltige Masse des Kernsektors, und eine Masse von mehr als 60 Millionen Tonnen setzte sich in Bewegung - schachtabwärts, der Oberfläche des Asteroiden entgegen. Barro Nurtian rechnete fieberhaft. Die Angreifer würden bemerken, wie die Schachtverkleidung sich öffnete, sie konnten sich denken, was da geschehen würde. In dem Augenblick, in dem der Koloß des Kernsektors durch die Schachtmündung schoß, war er am gefährdetsten.
    Die Bildschirme erloschen für den Bruchteil einer Sekunde und flammten wieder auf. „Feuerbereit bei allen Geschützen!" hallte Barros Befehl. „Feuerbereit", antwortete der Servo. „Ausschleusung ... jetzt!"
    Mit einer Geschwindigkeit von mehreren Kilometern pro Sekunde barst der Flugkörper aus dem
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