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1646 - Baphomets Diener

1646 - Baphomets Diener

Titel: 1646 - Baphomets Diener
Autoren: Jason Dark
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an ihn heranschlich. Als er mich dann hörte, war es zu spät für ihn. Da drückte ich ihm bereits die Mündung der Beretta gegen den Hals.
    »Keinen Laut!«
    Er stöhnte und fragte: »Bist du es wieder?«
    »Ja.«
    »Okay, was willst du?«
    »Mich mit dir unterhalten.«
    »Wie schön. Und wo?«
    »Nicht hier, sondern draußen.« Mit der freien Hand zog ich ihn hoch, behielt aber die Mündung der Beretta an seinem Körper.
    Ich zerrte ihn auf die Tür zu. Und das klappte. Seine Kumpane kehrten noch nicht zurück.
    Der Mann wusste, wie er sich verhalten musste. Er war Profi, und so bereitete er mir auch keine Probleme, als ich mit ihm nach draußen ging, ihn dort packte, umdrehte und dann gegen die Hauswand wuchtete.
    »Alles klar?«, fragte ich und ließ ihn in die Mündung der Beretta schauen.
    »Weiß ich nicht. Was willst du? Einen verdammt harten Schlag hast du ja. Mein Hals ist fast gelähmt.«
    »Hauptsache, du kannst reden.«
    »Meinst du?«
    »Halte ich nicht das bessere Argument in der Hand?«
    »Okay.« Angst hatte er nicht. Oder er unterdrückte sie gut. »Darf ich denn wissen, wer du bist?«
    »Ich heiße John.« Mehr sagte ich ihm nicht. Sollte er sich den Kopf zerbrechen.
    »Ich bin Tibor.«
    »Gut. Und wo kommst du her?«
    »Aus dem Balkan.« Ich fragte mich, was ihn in diese Gegend verschlagen hatte. Das wollte ich herausfinden, und zwar so schnell wie möglich.
    »Was habt ihr hier zu suchen?«
    »Das haben wir schon gefunden. Wir wollten drei Typen befreien, die hier lange gefangen gehalten worden sind. Und wir wollten uns dabei nicht in die Suppe spucken lassen. Leider bist du dann aufgetaucht, aber glaube mir, wir sind die Gewinner. Hau ab, so schnell wie möglich, und vergiss am besten, was hier passiert.«
    »Wer wurde gefangen gehalten?«
    »Keine Menschen. Wesen, verstehst du?«
    »Nein.«
    Er verzog das Gesicht. »Vielleicht sind es mal Menschen gewesen, aber sie haben sich verändert. Das soll es ja geben, wenn man lebendig eingemauert ist. Das musst du bei denen so sehen. Sie haben einem Dämon gedient, wie ich hörte.«
    »Und dann nahm man sie gefangen?«
    »Ja, das ist wohl so gewesen.« Tibor hustete und knetete wieder seinen Hals. »Dieser Sullivan scheint ein besonderer Mann gewesen zu sein. Ich hätte die Gestalten in meinem Haus nicht haben wollen.«
    »Okay, das habe ich verstanden. Und wie wäre es weitergegangen? Nach der Bef eiung, meine ich. Du kannst mir nicht erzählen, dass ihr den Job hier freiwillig gemacht habt.«
    »Stimmt. Wir sind gut bezahlt worden.«
    »Aha. Und von wem?«
    Er lachte mir so scharf ins Gesicht, dass ich seinen schlechten Atem roch. »Du glaubst doch nicht, dass ich dir das sage!«
    »Wäre besser für dich…«
    »Keine Ahnung. Da musst du Drax fragen.«
    »Gut. Und wer ist Drax?«
    »Geh ins Haus. Da kannst du ihn treffen. Wir sind ein Trio, und er ist der Chef.«
    »Was hattet ihr mit den Befreiten vor?«
    Tibor starrte mich an. Dann wechselte er den Blick und konzentrierte sich auf die Mündung der Beretta.
    »Ich gebe dir einen guten Rat, John. Lass die Finger von dieser Sache. Du würdest sie dir nur verbrennen. Was hier gespielt wird, ist eine Nummer zu groß für dich und auch für das, was vor deiner Brust hängt. Hau ab. Renn los. Das ist deine einzige Chance.«
    Ich ignorierte die Warnung. »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.«
    »Ich habe keine Ahnung. Wir hätten sie weggeschafft.«
    »Wohin?«
    »Weit weg. Jemand wollte sie haben. Jemand hat Bescheid gewusst, dass sie hier gefangen sind. Dieser Jemand hat uns den Auftrag gegeben. Er ist mächtig. Er hat Geld, ein Vermögen.«
    »Na bitte, du weißt doch etwas.«
    »Aber das bringt dich nicht weiter. Ich gebe dir den Rat, nicht in seine Nähe zu kommen. Er agiert international. Er hat Beziehungen in alle Teile der Welt. Er kennt keine Grenzen, vereint in sich eine ungeheure Macht, und nicht nur wir tanzen nach seiner Pfeife.«
    Ich war froh, dass Tibor redete. »Ist er auch ein Mensch?«
    »Muss wohl sein.«
    »Aber es könnte sich auch anders verhalten - oder?«
    »Was weiß ich. Mir ist nur bekannt, dass er die drei Gestalten haben wollte. Sie müssen für ihn sehr wichtig sein. Und er engagiert nur die Besten. Das sind wir. Wir fürchten uns selbst nicht vor der Hölle. Das dürfen Söldner nicht.«
    Ich hatte bisher meine Fragen schnell gestellt und auch rasche Antworten erhalten. Jetzt nahm ich mir die Zeit, darüber nachzudenken, und ich glaubte fest daran, dass dieser
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