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1646 - Baphomets Diener

1646 - Baphomets Diener

Titel: 1646 - Baphomets Diener
Autoren: Jason Dark
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geheimnisvoll aussehen ließ.
    Paul zögerte, das kleine Erbe an sich zu nehmen. Er hatte noch Fragen und wollte wissen, in welch einer Verbindung Eartha zu dem Verstorbenen gestanden hatte.
    Die Frau schaute an ihm vorbei in das offene Grab.
    »Ja, das kann ich Ihnen sagen. Ich will mich zwar nicht als Vertraute Ihres Onkels bezeichnen, aber er und ich haben uns gut verstanden. Ihr Onkel hat allein gelebt, das wissen Sie ja. Es ist nicht leicht für einen Mann, ein so großes Haus allein in Ordnung zu halten, ich habe ihm über Jahre hinweg dabei geholfen. Ich war gewissermaßen seine Zugehfrau, und so hat sich im Laufe der Zeit ein gewisses Vertrauensverhältnis zwischen uns beiden entwickelt.«
    »Das habe ich nicht gewusst.«
    »Kann ich mir denken. Sie waren auch selten bei Ihrem Onkel. Er ist sehr stolz auf Sie gewesen, wir haben oft miteinander über Sie gesprochen, und ich kann Ihnen auch sagen, dass er gespürt hat, wie kurz er nur noch leben würde. Ja, er hat seinen Tod geahnt, und mir knapp eine Woche zuvor dieses versiegelte Etui übergeben, was nur für Sie bestimmt ist.«
    »Und Sie wissen nicht, was es beinhaltet?«
    »Nein. Gott bewahre, ich habe es nicht geöffnet! Ich konnte doch sein Vertrauen nicht enttäuschen.«
    »Das verstehe ich.«
    »Nehmen Sie es bitte an sich. Es gehört Ihnen.«
    Das wäre für Paul Sullivan kein Problem gewesen. Greifen, einstecken und fertig. Doch das tat er noch nicht. Er zögerte. Etwas hielt ihn davon ab, und er musste noch eine Frage stellen.
    »Er hat auch nicht angedeutet, was es beinhaltet?«
    »Nein, tut mir leid. Ich will es auch nicht wissen. Es gehört einzig und allein Ihnen.«
    »Gut, dann nehme ich es an mich.«
    »Danke. Damit haben Sie mir eine große Last von den Schultern genommen. Ich bin so froh, dass ich Sie noch erwischen konnte. Jetzt geht es mir besser.«
    »Das glaube ich Ihnen. Darf ich fragen, wo Sie leben?«
    »In der Nähe Ihres Onkels. In einem Nachbarort. Ich bin immer mit meinem Bruder zu ihm gefahren. Er hat sich um den Garten gekümmert, während ich mich im Haus nützlich gemacht habe.«
    »Okay, dann darf ich mich noch mal bei Ihnen bedanken, Eartha.«
    »Keine Ursache.« Sie war schon im Begriff, sich von ihm abzuwenden, da stellte Paul Sullivan noch eine Frage.
    »Gibt es da noch etwas, Eartha, was Sie mir sagen sollten?«
    Sie schaute ihn etwas überrascht an.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja, was meinen Onkel angeht? Zu wem er Kontakt hatte und ob es Freunde gab.«
    Eartha überlegte. Erst nach einer Weile sagte sie: »Das kann ich so nicht bestätigen. Ihr Onkel war so etwas wie ein Einzelgänger oder Eigenbrötler. Er hat sein Haus kaum verlassen. Es sei denn, er ging in den Garten und sprach mit meinem Bruder. Aber sonst…?« Sie hob die Schultern.
    »Gab es denn einen Grund, dass er sich so abgekapselt hat?«
    »Das weiß ich nicht, Paul.« Sie legte ihre Stirn in Falten und zeichnete sie mit einer Fingerkuppe nach. »Ich weiß wohl, dass er viel gelesen hat. Bücher, die alt aussahen und es wohl auch waren. Manche waren in einer für mich fremden Sprache geschrieben. Aber ich weiß, dass er sie immer in einem Schrank verschlossen hielt.«
    »Danke.«
    »Ach ja, da ist noch etwas.« Sie schüttelte den Kopf. »Zu dumm, dass es mir erst jetzt einfällt. Sie kennen das Haus ja wohl.«
    »Sicher.«
    »Dann müssten sie auch wissen, dass es dort einen Keller gibt, der recht klein ist, weil nicht das gesamte Gebäude unterkellert ist. In diesem Keller bin ich nie gewesen. Die Tür zu ihm war stets abgeschlossen, wenn ich im Haus war. Das hat mich gewundert, aber ich habe nicht weiter nachgefragt.«
    Paul lächelte. »Das hat sich angehört, als hätte mein Onkel dort etwas unter Verschluss gehalten.«
    »Das ist durchaus möglich. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass es etwas Schlimmes sein könnte.«
    »Sicher.«
    Eartha schwieg für einen Moment, bevor sie Paul Sullivan zunickte.
    »Dann habe ich meine letzte Pflicht getan. Ich wünsche Ihnen viel Glück, und sollten bei Ihnen noch Fragen auftauchen, dann können Sie sich gern an mich wenden.« Sie holte aus der anderen Tasche einen Zettel hervor. »Ich habe hier meine Anschrift notiert. Die Telefonnummer habe ich auch aufgeschrieben.«
    »Danke.«
    »Eine Frage hätte ich noch, Mr. Sullivan.«
    »Bitte.«
    »Werden Sie das Haus Ihres Onkels verkaufen? Oder werden Sie darin wohnen?«
    Paul hob die Schultern. »Das weiß ich noch nicht. Ich habe mich vorerst
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