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1646 - Baphomets Diener

1646 - Baphomets Diener

Titel: 1646 - Baphomets Diener
Autoren: Jason Dark
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keine Gedanken darüber gemacht, was das Etui beinhaltete. Nun starrte er auf den kleinen Gegenstand, der auf schwarzem Samt lag.
    Das war ein Schlüssel!
    »Na denn«, sagte er, und seine Stimme klang irgendwie erleichtert.
    Er schaffte es nicht, seinen Blick von dem Gegenstand zu lösen. Dass es Schlüssel der verschiedensten Art und Formen gab, war ihm bekannt.
    Alte, neue, Schlüssel als Chipkarten und so weiter.
    Dieser hier gehörte zu den alten. Man konnte ihn sogar als antik bezeichnen, und wenn er darüber nachdachte, fiel ihm keine Tür ein, zu der dieser Schlüssel hätte passen können. Das Haus seines verstorbenen Onkels wurde jedenfalls mit einem anderen geöffnet.
    Das Metall war Eisen. Ein recht langer Schaft, ein verzierter Griff und ein Bart, der vier Einkerbungen aufwies. Es war kein leichter Schlüssel, das merkte er, als er ihn anhob. Dabei fiel ihm etwas auf. Der Samt als Unterlage verrutschte leicht, sodass er etwas sah, mit dem er nicht gerechnet hatte.
    Ein weißes Stück Papier erschien in einer Ecke. Nur ein winziger Ausschnitt, aber es war ein Stück Papier, das unter dem Samt verborgen gewesen war.
    Pauls Neugierde steigerte sich. Er atmete einige Male tief durch, um Ruhe zu finden, die er brauchte, um sich das Papier anschauen zu können. Mit spitzen Fingern zog er es hervor und sah, dass es zweimal zusammengefaltet war.
    Sullivan hielt es noch zwischen den Fingerspitzen. Er achtete darauf, dass es ihm beim Auffalten nicht weggeweht wurde. Danach glättete er es und sah, dass der weiße Zettel eng beschrieben war. Mit einer Tinte und gestochen scharfer Schrift.
    Halblaut las er vor: »Wenn Du diese Nachricht findest, bin ich nicht mehr unter den Lebenden, mein lieber Neffe. Du bist deinen eigenen Weg gegangen, den ich immer akzeptiert habe, aber ich möchte Dich um einen letzten und wichtigen Gefallen bitten. Setze Dich bitte mit einem Oberinspektor John Sinclair in Verbindung. Melde Dich bei Scotland Yard und bitte den Mann, nach Schottland zu kommen. Er soll sich mein Haus anschauen, denn dort wird er etwas entdecken, was für ihn sehr wichtig ist und von dem auch schon sein Vater gewusst hat.«
    Sullivan musste den Zettel umdrehen, um weiterlesen zu können.
    »Ich kann mich leider nicht mehr einmischen, mein Lieber, doch ich weiß dieses Erbe bei Dir in guten Händen. Und denke auch daran, dass ich Dir den Schlüssel nicht grundlos überlassen habe. Er wird Dich auf die andere Seite führen. Und jetzt lebe wohl, mein Neffe…«
    Paul schluckte. Bei den letzten Worten der Nachricht war seine Stimme immer mehr abgesackt. Er spürte zudem den Tränendruck hinter seinen Augen. Und er dachte daran, dass ihm etwas hinterlassen worden war, das nur aus einer schriftlichen Botschaft bestand.
    Nur wenn er sich näher mit dem Gedanken beschäftigte, sah er die Dinge mit anderen Augen.
    Sein Onkel Jason hatte ihm im Tod ein Geheimnis anvertraut, aber aus dem Text war nicht hervorgegangen, um was es sich handelte. Er wusste nur, dass der Schlüssel dabei eine wichtige Rolle spielte und ihn näher an das Geheimnis seines Onkels heranbringen würde. Dass es tatsächlich existierte, daran hatte er nach dem Lesen des Textes keinen Zweifel.
    Aber wer war dieser John Sinclair?
    Paul kannte ihn nicht. Allerdings war er wohl ein Mensch, zu dem Jason Sullivan Vertrauen gefasst hatte, wobei sogar noch der Vater dieses John Sinclair erwähnt worden war.
    Wie passte das alles zusammen?
    Paul gestand sich ein, dass er keine Erklärung wusste und auch nicht durch Nachdenken darauf kommen würde. Da musste er schon das tun, um was sein Onkel ihn gebeten hatte. Dass er es tun würde, stand für ihn fest. Er wollte den Wunsch seines verstorbenen Onkels auf jeden Fall erfüllen und sich mit diesem Mann von Scotland Yard in Verbindung setzen. So schnell wie möglich, am besten jetzt gleich. Über die Auskunft würde er die Telefonnummer von Scotland Yard erfahren, und dann hoffte er, auf Verständnis bei dem ihm unbekannten Mann zu stoßen.
    Paul Sullivan handelte selten spontan. Lieber dachte er erst gründlich nach, bevor er etwas unternahm. So verhielt er sich auch jetzt. Etwas Zeit wollte er sich schon lassen, und er nahm sich zudem vor, nicht erst zum Haus seines Onkels zu fahren, sondern den Anruf von hier aus zu tätigen. Bis der Bus eintraf, hatte er noch einige Minuten Zeit.
    Ein Handy trug er bei sich. Es war zwar nicht das modernste Gerät, aber ihm reichte es. Die Nummer einer Auskunft kannte er. Da
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