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1646 - Baphomets Diener

1646 - Baphomets Diener

Titel: 1646 - Baphomets Diener
Autoren: Jason Dark
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entschlossen, die folgenden Nächte dort zu verbringen. Da kann ich dann in aller Ruhe darüber nachdenken, wie es weitergeht.«
    »Das ist gut. Und wenn Sie Hilfe brauchen…«
    »Werde ich mich an Sie wenden.«
    »Danke.« Eartha reichte ihm die Hand, drückte sie fest und ging über den fast menschenleeren Friedhof davon.
    Die Bilder der Erinnerung verschwammen. Paul Sullivan erwachte wie aus einem Traum und sah eine andere Welt um sich herum. Dicht vor ihm verlief das graue Band der Straße, über die der Bus fuhr, der ihn hergebracht hatte.
    Er starrte auf das Etui mit dem Siegel in seinen Händen, das er noch nicht geöffnet hatte und jetzt überlegte, wie lange er seine Neugierde noch im Zaum halten konnte. Sein Gefühl sagte ihm, dass ihm sein Onkel etwas Besonderes hinterlassen hatte, was womöglich auch seine Zukunft bestimmen könnte…
    ***
    Es würde noch eine Weile dauern, bis sein Bus kam und er einsteigen konnte. Paul Sullivan hätte sich auch von einem der Trauergäste mitnehmen lassen können, aber das hatte er nicht gewollt. Er hatte auch keine Lust, mit einem Fremden über seinen Onkel zu sprechen, er wollte einfach nur allein sein und nachdenken.
    Und er blieb allein. Andere Menschen, die ebenfalls auf den Bus warteten, kamen nicht.
    Ab und zu fuhr ein Auto vorbei. Der Fahrtwind wirbelte das auf der Straße liegende Laub auf.
    Sullivan blieb bei seinem Vorhaben. Er wollte das Haus seines Onkels aufsuchen und sich dort umschauen. Einen Schlüssel besaß er. Ob er etwas erben würde oder ihm sogar das ganze Haus überschrieben werden würde, das wusste er nicht. Das konnte er sich auch nicht vorstellen, und so machte er sich keine weiteren Gedanken darüber.
    Aber da gab es das Etui. Noch war es versiegelt. Hätte sein Onkel Jason noch gelebt, er hätte sich nicht den Kopf darüber zerbrochen, ob er das Siegel brechen und das Etui öffnen sollte.
    Das sah jetzt anders aus, denn jetzt gehörte das Erbe ihm. Damit konnte er tun und lassen, was er wollte.
    Paul schaute es sich noch mal an. Er drehte das Etui, dessen Oberfläche lackiert war, einige Male zwischen seinen Händen.
    Auffälliges war nicht zu entdecken. Eine neutrale schwarze Farbe. So sahen viele Brillenetuis aus.
    Paul allerdings glaubte nicht daran, dass der Inhalt aus einer Brille bestand. Dann hätte das Etui nicht erst versiegelt werden müssen. Nein, er war sich klar darüber, dass sich ein besonderes Erbe darin befinden musste, und seine Neugierde steigerte sich. Wäre jetzt der Bus gekommen, er hätte keinen Gedanken daran verschwendet, es zu öffnen. So aber hatte er Zeit, und seine Neugierde wurde zudem immer größer.
    Mit dem Fingernagel ließ sich das Siegel nicht zerstören. Aber Sullivan wusste sich zu helfen. Ein Taschenmesser trug er immer bei sich. Er holte es hervor und klappte es auf.
    Wer ihn beobachtet hätte, der wäre nicht auf den Gedanken gekommen, einen Mann aus einem Priesterseminar vor sich zu haben. Paul Sullivan war zwar dunkel, aber normal gekleidet. Ein Anzug aus Grobcord, ein grauer Pullover und ein kurzer Mantel, der nur bis zu seinen Hüften reichte. Obwohl er noch zu den jungen Menschen zählte, war sein Kopf kahl bis auf einen Haarkranz am Hinterkopf. Das Gesicht mit den schmalen Lippen und der Höckernase zeigte irgendwie einen starren Ausdruck. Auf der Oberlippe wuchs ein Bart, der wie ein schwacher dunkler Schatten aussah.
    Als hätte er etwas Verbotenes vor, schaute er sich um, bevor er das Messer ansetzte. Er wollte den Lack dort lösen, wo die beiden Teile des Etuis zusammentrafen.
    Es war nicht so einfach, wie er es sich vorstellt hatte. Die Schicht lag recht fest auf dem Etui. So leicht ließ sie sich nicht knacken. Paul brauchte schon mehrere Versuche, bis der Lack splitterte, sodass er die Messerspitze dort ansetzen konnte, wo sich die beiden Hälften trafen.
    Dort kratzte er die letzten Reste weg und hatte freie Bahn.
    Das Messer klappte er zusammen und steckte es wieder weg. Danach musste er nur noch den Deckel des Etuis in die Höhe heben, um zu sehen, was ihm sein Onkel vererbt hatte.
    Noch einmal schaute er sich um und nickte zufrieden, als er sah, dass er nicht beobachtet wurde. Er musste nur einen leichten Druck ausüben und schon klappte das Etui auf.
    Pauls Herz klopfte schneller. Seine Anspannung blieb, auch wenn er das Erbe geöffnet hatte. In seiner Brust spürte er einen leichten Druck, der bis zu seinem Magen reichte, denn was er sah, das überraschte ihn schon.
    Er hatte sich
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