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1644 - Angriff der Halbvampire

1644 - Angriff der Halbvampire

Titel: 1644 - Angriff der Halbvampire
Autoren: Jason Dark
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waren nicht mehr in der Lage, etwas zu sagen. Zu stark hielt sie der Schock in seinen Klauen.
    Sie hatten wegschauen wollen, nicht das Grauen sehen, was diese blondhaarige Blutsaugerin gemacht hatte.
    Ganz gelungen war es ihnen nicht. Einiges hatten sie schon mitbekommen, und am Schlimmsten war das Spritzen des Bluts für sie gewesen.
    Jetzt lagen die beiden Wesen, die sie hatten töten wollen, vor ihnen im Sand.
    Dem Mann fehlte der Kopf. Und der Frau war tatsächlich das Herz aus dem Leib gerissen worden. Wo es lag, wussten sie nicht. Die Blonde hatte es einfach von sich in die Dunkelheit geschleudert.
    Nach den Taten hatte sie noch mit ihnen gesprochen und gesagt: »Manchmal muss man eben den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. So heißt es doch, nicht wahr? Es war schlimm für euch, ich weiß. Ihr dürft nur nicht vergessen, dass ich euch das Leben gerettet habe.«
    Sie hatten nichts gesagt.
    Dann war die Blonde verschwunden und hatte das Paar allein gelassen.
    Auch Minuten später hatten sie noch kein Wort miteinander gesprochen.
    Sie hielten sich nur an den Händen fest, um sich gegenseitig Schutz zu geben. Die Blicke waren nach vorn gerichtet. Jeder sah die Wellen, die heranrollten, von Felsen gebrochen wurden, um wenig später das Ufer zu erreichen.
    Rita wusste nicht, was sie denken sollte. Eigentlich hätte sie heulen oder schreien müssen.
    Aber die Fotografin tat nichts. Sie saß auf der Stelle, und wenn sie die Augen schloss, verwandelte sich das Rauschen des Wassers in eine friedliche Geräuschkulisse. Da war alles andere ganz weit weg.
    Barry Cain fand zuerst die Sprache wieder.
    »Das kann man nicht auf sich beruhen lassen, auch wenn es unglaublich ist. Wir müssen die Polizei informieren.«
    »Meinst du?«
    »Ja, ja. Wir haben hier zwei Morde erlebt und…«
    »Das waren keine richtigen Menschen«, fiel Rita ihm ins Wort, »auch wenn sie so ausgesehen haben.«
    Er war anderer Meinung. »Trotzdem, wir können das nicht unter den Tisch kehren.«
    »Wer wird uns glauben?«
    Mit dieser Frage hatte Rita ein Problem angesprochen, über das Barry auch schon nachgedacht hatte.
    »Ja, wer wird uns glauben?«, murmelte er.
    »Man wird uns die Tat in die Schuhe schieben, fürchte ich«, sagte Rita.
    »Man wird uns fragen, was wir überhaupt hier auf der Insel zu suchen hatten. Und dann stehen wir dumm da. Was sollen wir denn sagen? Dass wir irgendwelche Gerüchte gehört haben? Dass eine unbewohnte Insel plötzlich bewohnt ist, was sich die Leute nicht erklären konnten, uns aber neugierig gemacht hat? Wir sind davon ausgegangen, hier eine Bande zu finden, die ein Versteck gefunden hat. Dealer, Waffenhändler oder so. Aber wer hat denn an so etwas gedacht?«
    »Ich nicht«, gab Barry mit leiser Stimme zu.
    »Und ich auch nicht. Aber da fällt mir etwas ein. Wer sagt uns denn, dass die beiden die einzigen Bewohner dieser Insel waren? Sie ist ziemlich unübersichtlich. Hier können sich noch mehr von diesen Wesen versteckt halten. Sowohl über der Erde als auch darunter in irgendwelchen Höhlen. Der Gedanke ist mir eben gekommen, und ich finde ihn schlimm. Wenn du meinen Vorschlag hören willst, lass uns so schnell wie möglich von hier verschwinden.«
    »Ja, das denke ich auch.« Barry schauderte zusammen. Er ließ die Hand seiner Kollegin los und erhob sich. Dann half er Rita beim Aufstehen, bevor er fragte: »Wohin verziehen wir uns? In die Redaktion? Sagen wir den Kollegen der Nachtschicht Bescheid?«
    »Auf keinen Fall. Wir sagen nichts, gar nichts. Das hier ist eine Sache, die nur uns etwas angeht. Die müssen wir für uns behalten.«
    »Und wenn man uns wieder hineinzieht?«
    Barry Cain schüttelte den Kopf.
    »Wie meinst du das?«
    »Dass man uns verfolgt und nicht vergessen hat, was wir getan haben.«
    »Sorry, wir haben nichts getan.«
    »Weiß das denn die andere Seite?«
    »Keine Ahnung. Wir sollten uns auch nicht verrückt machen lassen, meine ich.«
    »Da denke ich leider anders als du. Ich finde, dass wir Hilfe brauchen.«
    »Toll. Und wer sollte uns helfen? Diese Blonde, die Killerin mit dem Vampirgebiss? Nein, daran glaube ich nicht. Die setzt andere Akzente. Ich glaube sogar fest daran, dass sie eine Vampirin ist. Ich weiß nur nicht, warum sie unser Blut verschmäht hat. Dafür finde ich keine Erklärung. Wir sind doch die perfekten Opfer gewesen. Oder siehst du das anders?«
    »Nein«, murmelte die Fotografin. »Ich weiß auch nicht, was alles dahintersteckt. Zur Polizei können wir nicht
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