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1642 - Ein Rächer aus dem Nichts

1642 - Ein Rächer aus dem Nichts

Titel: 1642 - Ein Rächer aus dem Nichts
Autoren: Jason Dark
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musste er den Platz wechseln und sich neben Skip setzen.
    Dazu kam Johnny vorerst nicht. Er hatte sich schon bewegt, wobei er mehr durch Zufall - einen Blick aus dem Fenster geworfen hatte.
    Dahinter sah er die Bewegung. Etwas huschte durch die Luft. Es kam von oben, es war schnell, und es war ein Mensch, der ein Schwert in der rechten Hand hielt.
    Im nächsten Augenblick tauchte er dicht vor der Scheibe auf, sodass sogar die Maske zu sehen war, die sein Gesicht darstellte.
    Johnny erschrak, was Skip nicht verborgen blieb. Er blickte etwas später hin, stieß einen leisen Schrei aus, aber da war Gothic bereits verschwunden.
    »Jetzt weißt du es, Johnny. Es ist deine letzte Chance, von hier zu verschwinden.«
    »Nein, ich bleibe.«
    »Dann bist du lebensmüde.«
    »Abwarten.«
    Die vier Männer hatten nichts bemerkt, das sah Johnny, als er aufstand und den Kopf drehte. Er konnte den Wagen gut überblicken und schaute dorthin, woher er gekommen war.
    Da gab es die geschlossene Tür, aber dahinter malte sich etwas pechschwarzes ab. Es war eine starre Wolke, die sich wenig später in den Wagen hineindrückte.
    Und aus dieser Wolke löste sich eine Gestalt, die eine silberne Maske trug und mit einem Schwert bewaffnet war.
    Die ersten Fahrgäste schrien auf oder blieben vor Schreck stumm, was Gothic nicht störte, denn er ging nach vorn, um seine Aufgabe zu erledigen…
    ***
    Skip Tandy hatte ihn noch nicht gesehen. Er merkte nur an Johnnys Reaktion, dass etwas passiert sein musste.
    »Ist er da?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Er kommt.«
    Skip sagte nichts weiter. Er lächelte nur. Seine Augen strahlten plötzlich, und er flüsterte: »Er ist noch immer mein Geschöpf. Ich habe das Größte erreicht, was man erreichen kann. Das ist der pure Wahnsinn. Du wirst es erleben, Johnny.«
    Der sagte nichts. Er wünschte sich John und Suko herbei.
    Stattdessen kam Gothic zu ihnen. Er blieb im Gang stehen und schaute sie nur an. Die anderen Fahrgäste hatten sich wieder beruhigt, als sie erkannten, dass nichts Gefährliches passierte. Möglicherweise hielten sie es für einen Gag der Bahn.
    Gothic kümmerte sich nicht um Skip und Johnny und drehte sich nach links, denn dort lag sein eigentliches Ziel.
    Auch die vier Männer hatten die Reaktionen der anderen Fahrgäste gehört.
    Zwei von ihnen hatten den Kopf gedreht.
    Sie sahen Gothic, doch sie konnten nichts mit ihm anfangen. Johnny hörte sie in einer fremden und kehligen Sprache reden, dann sah er, dass Gothic einen Schritt vorging und sein Schwert anhob.
    Er wollte aufspringen und etwas tun.
    Skip hielt ihn zurück. »Du kannst nichts machen. Er ist der Rächer, der Kämpfer gegen das Böse, versteh das doch!«
    Johnny riss sich los.
    Es war zu spät. Er sah noch, wie die Schwertklinge nach vorn gestoßen wurde und dann tief in den Leib eines der Mannes eindrang…
    ***
    Ich schaute auf die Uhr!
    Genau wusste ich nicht, wie viel Zeit vergangen war.
    »Ist er schon da oder nicht?«, fragte Suko.
    Ich hob die Schultern.
    »Okay, das lange Warten war noch nie unser Ding. Lass uns gehen. Kann sein, dass auch alles nicht wahr ist, was sogar zu hoffen wäre.«
    Er hatte mir aus der Seele gesprochen, und ich ließ Suko als Ersten vorgehen. Wir gelangten in einen Wagen, in dem alles normal war. Zwei Reisende schliefen sogar. Andere waren ruhig. Unterhaltungen gab es so gut wie nicht.
    Es war nur zu hoffen, dass es weiterhin so blieb.
    Doch dann änderte sich alles. Durch die Glastür sahen wir in den nächsten Wagen und sahen genau die Gestalt im Mittelgang, die wir gesucht hatten. Sie musste etwas getan haben, denn wir hörten die Schreie. Einige Fahrgäste waren sogar aufgesprungen.
    Vor mir schob sich die Tür auseinander. So hatten wir freie Bahn, und was wir zu sehen bekamen, ließ unseren Atem stocken, denn auch Johnny Conolly befand sich mitten im Geschehen…
    ***
    Mord! Es war ein eiskalter Mord!
    Das waren die Gedanken, die durch Johnnys Kopf wirbelten. Er aber empfand sie als Schreie. Zudem war er zu einem Zeugen geworden, und in ihm wallte etwas hoch, das ihm oft gesagt worden war.
    Man muss sich einmischen. Man kann es nicht hinnehmen, wenn Unschuldige angegriffen oder getötet werden.
    Den Mord hatte er nicht verhindern können. Er hatte gesehen, wie der Getroffene zusammenbrach. Jetzt lag er rücklings am Boden, und sein Mörder war damit beschäftigt, die Waffe langsam aus seinem Körper zu ziehen, sodass er bereit für den zweiten Mord war.
    Das konnte Johnny nicht zulassen.
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