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1642 - Ein Rächer aus dem Nichts

1642 - Ein Rächer aus dem Nichts

Titel: 1642 - Ein Rächer aus dem Nichts
Autoren: Jason Dark
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anderen Passagiere eine normale Fahrt. Je länger sie andauerte, umso stärker wurde in mir die Erwartung. Es war keine Gefahr zu erkennen, trotzdem rechnete ich damit, dass sie bereits im Hintergrund lauerte.
    Zuerst kehrte Johnny zurück. Seinem Gesicht sahen wir an, dass er Erfolg gehabt hatte.
    »Ja, er ist hier im Zug.«
    »Und wo?«
    »Drei Wagen vor uns.«
    »Super. Hat er dich gesehen?«
    Johnny verzog den Mund. »Für wen hältst du mich? Er hat mich nicht gesehen. Soll ich mich zu ihm setzen?«
    Eine gute Frage, eine schwere Antwort. Suko wollte wissen, ob Gothic aufgetaucht war, aber Johnny schüttelte den Kopf.
    »Okay, dann zieh deinen Part durch. Aber sei vorsichtig. Wir werden uns noch im Hintergrund halten.«
    »Alles klar.« Johnny drehte sich um und verschwand.
    Sehr wohl war uns beiden nicht dabei.
    »Die Tickets bitte…«
    Die Stimme eines Schaffners riss uns zurück in die Wirklichkeit. Das hatte uns noch gefehlt.
    Ich drehte mich um und hatte wohl ein Gesicht gemacht, das den Schaffner erschreckte. Wenig später sah er unsere Ausweise und hörte genau zu, was ich ihm sagte.
    »Sie werden bis London City nicht mehr kontrollieren. Setzen Sie sich irgendwo hin und verhalten Sie sich ruhig. Das hier ist eine polizeiliche Aktion.«
    Der Mann erbleichte und sprach das Wort aus, was wohl die meisten Menschen in seiner Situation getan hätten.
    »Terroristen?«
    »Nein, das nicht, es ist aber besser, wenn Sie keine Fragen mehr stellen.«
    »Okay, Sir, ich habe verstanden.« Der Mann zog sich zurück.
    Wir konnten aufatmen und uns dann unserer eigentlichen Aufgabe widmen…
    ***
    Ich bin tatsächlich erwachsen geworden, dachte Johnny, der in seinen jungen Jahren schon einiges erlebt hatte. Hier steckte er wieder einmal mitten in einem gefährlichen Spiel.
    Seine Eltern wussten nichts davon. Seine Mutter hätte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, während sein Vater - Johns ältester Freund - sicherlich anerkennend genickt hätte. Er war froh, dass seine beiden Freunde so etwas wie eine Rückendeckung lieferten.
    Er bewegte sich langsam und schaute sich auch die anderen Fahrgäste an, die von ihm keine Notiz nahmen. Die meisten Reisenden waren Geschäftsleute, die sich mit ihren Unterlagen beschäftigten und für andere Dinge keinen Blick hatten.
    Als Johnny sein Ziel erreicht hatte, blieb er für einen Moment stehen.
    Dann gab er sich einen Ruck und ging mit recht schnellen Schritten dorthin, wo Skip saß.
    Der war ebenfalls in seine Gedanken versunken und zuckte zusammen, als Johnny plötzlich neben ihm auftauchte.
    »Darf ich mich setzen, Skip?«
    »Klar, klar…«
    »Danke.«
    Johnny nahm ihm gegenüber Platz. Er wurde von Skip wie ein Geist angestarrt und dann gefragt: »Was machst du denn hier? Das ist doch kein Zufall.«
    »Richtig.«
    Skip verdrehte die Augen. »Hau lieber ab!«, flüsterte er. »Es ist besser, wenn du gehst. Hier passiert gleich was.«
    »Ein Anschlag?«
    »Ja, ja, so ähnlich. In meiner Blickrichtung sitzen vier Männer. Ich weiß, dass es Verbrecher sind, Waffenhändler, verstehst du? Sie wollen hier in London ein blutiges Geschäft abschließen, und das darf auf keinen Fall geschehen.«
    Johnny nickte kurz, bevor er fragte: »Wer will sie daran hindern? Etwa dein Gothic?«
    »Ja, er. Er ist der Rächer. Er kann es nicht zulassen. Er wird es auch nicht zulassen und diejenigen vernichten, die in dieser Welt so grausam sind.«
    »Aber das ist er doch auch. Das hast du so gewollt, Skip. Sonst hättest du ihn nicht erschaffen.«
    »Ja, ja, das stimmt schon.« Skip zeigte sich leicht verlegen. »So richtig trifft das aber nicht zu. Heute überlege ich, ob es wirklich meine Idee gewesen ist, Gothic zu erschaffen. Es kann sogar sein, dass es ihn schon gegeben hat…«, er bewegte fahrig seine Hände, »… irgendwo in einer anderen Dimension. Es hat dann nur noch durch mich den Anstoß gegeben, damit für ihn der Weg frei war.«
    Johnny sah, dass sich Skip selbst quälte, was er gut verstehen konnte.
    »Und jetzt gibt es für dich keinen Weg mehr zurück, und für ihn auch nicht, wie?«
    »Das kann durchaus sein. Ich muss meine Geschichte nicht zu Ende bringen. Das ist mir aus der Hand genommen worden, denn jetzt hat er das Sagen.«
    Seine Stimme hatte sich nicht eben freudig angehört, das war Johnny nicht entgangen. Er dachte auch daran, dass Skip von vier Männern gesprochen hatte, die ihm bisher nicht aufgefallen waren. Er wollte sich ein Bild von ihnen machen. Dazu
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