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1642 - Ein Rächer aus dem Nichts

1642 - Ein Rächer aus dem Nichts

Titel: 1642 - Ein Rächer aus dem Nichts
Autoren: Jason Dark
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wenn man uns nicht glauben will, weil ich nicht der strahlende Held bin. Ich gehöre zu denen, die nicht so gut aussehen, aber was soll’s? Du hast mich erschaffen. Ich bin deinen Gedanken gefolgt, und du bist derjenige, dem ich vertrauen kann, so wie du mir vertrauen kannst. Ich bin du, und du bist ich. So halten wir es.«
    Skip Tandy hatte fasziniert zugehört. Bei jedem Wort, das ihm gesagt worden war, hatten sich seine Augen geweitet. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Es war genau das, was er sich immer erträumt hatte. Weg von der Masse, den eigenen Weg gehen und selbst zu einem Superheld zu werden.
    Und trotzdem blieb etwas in seinem Innern zurück, das er als eine Warnung ansehen musste. Es war alles verständlich, was er gehört hatte, aber sich selbst in einer derartigen Situation zu sehen, das überforderte ihn doch. Bisher hatte Gothic allgemein gesprochen, aber er würde das ändern und konkret werden.
    Skip brauchte nicht lange zu warten, denn erneut hörte er die Stimme.
    »Ich weiß, dass sich das Böse überall ausgebreitet hat. Es ist wie ein Krebsgeschwür. Egal, wo man anfängt, es zu bekämpfen, man trifft es immer. Aber wir haben bereits einen Plan. Erinnere dich daran, was du zuletzt gezeichnet hast. Ich war der Held, der eingriff. Ich war darin einmalig, und wie hat dein letztes Bild ausgesehen? Erinnerst du dich daran?«
    »Ja…«
    »Dann sag es!«
    Skip musste sich erst sammeln. »Das - das - ist der Zug gewesen, ich habe ihn gezeichnet und ich…«
    »Richtig, der Zug. Und genau den werden wir uns vornehmen! Wir werden ihn entern und das Böse, das sich darin befindet, stoppen.«
    Skip sagte nichts. Er musste nachdenken. Er hatte zwar gehört, was auf ihn zukam, aber er konnte sich keine konkrete Vorstellung davon machen.
    »Ich weiß, dass vier böse Menschen in dem Zug sitzen werden. Sie sind in London gelandet. Sie fahren vom Airport in die Innenstadt, die sie aber nicht erreichen werden, dafür sorgen wir…«
    Skip hatte gut zugehört und alles verstanden. Nur gab es in seinem Kopf eine Hemmschwelle. Er weigerte sich einfach, darüber nachzudenken.
    Er wollte nicht. Er brachte gedanklich einiges durcheinander. Es war zu hoch für ihn. Woher wusste Gothic, dass da vier böse Männer im Zug sitzen würden?
    »Es sind Waffenhändler, die den Tod verdient haben. Sie verkaufen ihre Waffen an Menschen, die damit andere Menschen töten. Und genau das muss unterbunden werden. Sie müssen aus dem Verkehr gezogen werden, und das wird unsere Aufgabe sein. Du wirst im Zug sein, und ich werde ebenfalls kommen. Ich schaffe dich hin, und du wirst sie nicht aus den Augen lassen. Erinnere dich an deine letzten Zeichnungen. Genau diesen Zug hast du erschaffen, und den Grund dafür habe ich dir jetzt genannt. Ich wollte es so, und ich kann dir schwören, dass es immer so bleiben wird.«
    Skip nickte und flüsterte: »Ein Team?«
    »Ja, wir zwei sind ein Team. Du und ich. Wir sind die Gerechtigkeit. Wir sind die Räcfyer. Du wirst es zeichnen, und zusammen werden wir es erfüllen. Irgendwann werden die Menschen darauf kommen, dass sie zwei Beschützer haben. Bis dahin müssen wir noch zahlreiche Zeichen setzen. Bist du bereit?«
    »Das bin ich.«
    Gothic starrte auf ihn hinab. Seine Maske hatte er nicht abgenommen.
    Noch immer verbarg sie sein Gesicht, über das sich der junge Zeichner keine Gedanken gemacht hatte. Als er seinen Helden erfand, da war ihm nur die Maske durch den Kopf geschossen, an ein spezielles Gesicht hatte er dabei nicht gedacht.
    Und so fragte er sich, ob es überhaupt eines gab.
    Gothic schien seine Gedanken erraten zu haben. Er hob eine Hand an und legte die Finger auf seine Maske. Dann war seine leise Stimme zu hören.
    »Na, mein Freund? Hast du darüber nachgedacht, wie ich wohl aussehe?«
    »Ich - ja - ich…« Es war Skip unangenehm, darauf angesprochen zu werden. Er hatte sich erst Gedanken über das Gesicht gemacht, als es zu spät gewesen war.
    Und dann erfuhr er die Wahrheit.
    Gothic zerrte seine Maske weg.
    Skip starrte ihn an und sah - nichts!
    In den ersten Sekunden verschlug es ihm die Sprache. Sein Hals war plötzlich trocken. Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte.
    Die Gestalt hörte am Hals auf. Da war nicht einmal die Andeutung eines Gesichts zu sehen, und doch konnte sie sich artikulieren, und das geschah durch ein Lachen.
    Das stammte von der Maske, die von der Hand zur Seite gedrückt worden war. Es war nur eine kurze Reaktion, und schon hörte
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