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164 - Mr. Samba - Mr. Tod

164 - Mr. Samba - Mr. Tod

Titel: 164 - Mr. Samba - Mr. Tod
Autoren: A.F.Morland
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schien nicht einmal mehr zu atmen. Jetzt wurde Blake Eckman die Kehle eng.
    »Teufel, der Typ legt den Löffel weg!«
    Caulfield hatte die Augen geschlossen. Wie eine Leiche lag er da. Eckman stemmte sich hoch und wollte aus dem Zimmer stürmen, da öffnete Caulfield die Augen wieder und grinste.
    Eckman starrte ihn entgeistert an. »War das eben bloß Komödie?«
    »Genau«, erwiderte Fenmore Caulfield und setzte sich auf. »War ich gut?«
    »Verdammt, du verdienst einen Satz heißer Ohren!« platzte es aus Eckman heraus. »Ich dachte tatsächlich, du würdest ex gehen.«
    »Dann war es gut gespielt«, meinte Caulfield.
    In diesem Moment fiel Blake Eckman auf, daß Caulfield nicht mehr gefesselt war. »Verflucht, wie hast du die Handschellen abbekommen?«
    »Ich habe sie zuerst auseinandergerissen und dann aufgebogen.«
    »Du hältst dich wohl für Herkules’ jüngeren Bruder. Niemand kann diese Dinger aufbiegen.«
    »Ich hab’s getan. Dort liegen sie.« Eckman sah die kaputten Handschellen und wußte nicht, was er davon halten sollte.
    Sicherheitshalber wollte Eckman zum Revolver greifen, doch da brachte ihn eine noch viel größere Überraschung mächtig ins Schleudern.
    Fenmore Caulfields Kopf ging mit einemmal in Flammen auf. Eckman starrte ihn verdattert an. »Ich werd’ verrückt!« stöhnte der Gangster.
    Seitlich schienen Flammenlocken an Caulfields Kopf herunterzuhängen, und hohe Feuerhörner - oder Flügel - ragten über ihm auf. Der Gefangene trug auf einmal einen brennenden Flügelhelm!
    Dieser Schock war für Blake Eckman wie ein Faustschlag in die Magengrube, und der Horror steigerte sich, als sich im Kopf des jungen Mannes eine Stachelkugel durch die weiße Haut zu bohren versuchte.
    Kein Wunder, daß Eckman an seinem Verstand zweifelte. Er stand einem Ungeheuer gegenüber, das ein weißes Stachelgesicht hatte und einen brennenden Flügelhelm auf dem Kopf trug.
    ***
    Bob Kendall wusch sich die Hände und beugte sich vor, um sein Gesicht besser in Augenschein nehmen zu können. Er drückte an einem hartnäckigen Mitesser herum, zückte anschließend seinen Kamm und schlichtete sein volles, glänzendes Haar.
    Als er zu Eckman zurückkehren wollte, sah er, daß dieser nicht auf seinem Posten stand. »Blöder Hund!« knurrte er ärgerlich. »Konntest du nicht warten, bis ich zurück bin? Wenn das der Boß mitgekriegt hätte, hätten wir uns etwas anhören können.«
    Manchmal nahm Eckman seinen Job wirklich zu leicht, das gefiel Kendall nicht. Er mochte keine unzuverlässigen Leute. Und es behagte ihm auch nicht, wegen Blake Eckman vom Boß zusammengestaucht zu werden.
    »Na warte, dir wasche ich den Kopf, wenn du zurückkommst«, murmelte er und bezog wieder Posten vor der Tür.
    Ein Geräusch dahinter machte ihn stutzig. Befand sich Blake etwa bei Fenmore Caulfield? Das wäre natürlich etwas anderes gewesen. Um Caulfield sollten sie sich ja kümmern.
    Vielleicht habe ich Blake ausnahmsweise einmal unrecht getan, dachte Kendall. Er wandte sich der Tür zu und öffnete sie. Erschrocken riß er die Augen auf.
    »Oh, verflucht!« entfuhr es ihm.
    Blitzschnell riß er den Revolver aus der Schulterhalfter, das war immer seine erste Reaktion, wenn er erschrak.
    Unordnung herrschte im Raum. Tische und Stühle lagen auf dem Boden, auch der Fernsehapparat war umgestürzt. Kein Zweifel, Blake hatte hier mit Caulfield gekämpft.
    Aber wo war Blake? Er befand sich nicht im Zimmer. Fenmore Caulfield auch nicht. Warum hatte sich Blake auf eine Schlägerei eingelassen, wo er doch einen Revolver besaß? Hatte ihn Caulfield überrumpelt?
    Vor dem offenen Fenster bauschte sich der weiße Vorhang. Diesen Weg kann Caulfield nicht eingeschlagen haben, dachte der Gangster. Das Fenster ist mit massiven Gitterstäben versehen.
    Er eilte dennoch hin, weil er gewissenhaft war. Als er den Vorhang zur Seite fegte, wurden seine Augen groß wie Tennisbälle. »Das ist nicht möglich!« stieß er verblüfft hervor.
    Die dicken Gitterstäbe waren auseinandergebogen, und draußen, im Gras, lag Blake Eckman mit so verrenkten Gliedern und abgewinkeltem Kopf, daß er nur tot sein konnte.
    »Verdammte Scheiße!« stöhnte Bob Kendall. »Blake tot, Caulfield abgehauen… Wie bringe ich das dem Boß bei?«
    Hatte es einen Sinn, sich durch die Gitterstäbe zu zwängen und Caulfield zu suchen? Der war bestimmt nicht mehr einzuholen. Kendall trat vom Fenster zurück und stieß die Waffe ins Leder.
    Er atmete mehrmals tief durch, um sich zu
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