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164 - Mr. Samba - Mr. Tod

164 - Mr. Samba - Mr. Tod

Titel: 164 - Mr. Samba - Mr. Tod
Autoren: A.F.Morland
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Schweiß glänzte darauf.
    »Der Notarztwagen ist unterwegs«, sagte ich. »Halten Sie durch, Mr. Caulfield, nur noch ein paar Minuten.«
    Die Hilfe traf ein. Ich eilte hinunter, um die Männer einzulassen. Wendell Caulfield bekam sofort eine Spritze und Sauerstoff. Es wurde für ihn getan, was möglich war.
    In vielen Fällen reichte es, aber bei weitem nicht immer. Ich fragte, in welche Klinik sie Caulfield bringen würden, und nahm mir vor, Caulfield morgen zu besuchen.
    Mit Signallicht und Sirene raste der Krankenwagen los.
    »Und was tun wir?« fragte Roxane. »Wir fahren nach Hause. Die Arbeit ist getan«, antwortete ich.
    »Willst du nicht bei Fenmore Caulfield bleiben, bis die Polizei eintrifft?«
    »Er braucht mich nicht«, gab ich zurück, »und ich bin müde.«
    Als wir in den Rover stiegen, bogen zwei Polizeifahrzeuge und ein Leichenwagen um die Ecke.
    »Das ist jetzt ihr Job«, sagte ich und startete den Motor.
    20 Minuten später rollte mein Wagen in der Chichester Road in Paddington vor dem Haus Nummer 22 aus. Wir waren wieder daheim.
    ***
    Terence Pasquanell betrachtete triumphierend sein »Werk«. Yora lag vor ihm auf dem Boden und war nicht wiederzuerkennen. Sie war die erste, die die Kraft des Zauberhelms zu spüren bekommen hatte, und das würde sich im Reich der Finsternis wie ein Lauffeuer verbreiten.
    Hütet euch vor dem Mann mit dem goldenen Flügelhelm! würde es heißen. Legt euch nicht mit ihm an, er ist gefährlich. Er hat Yora besiegt.
    Man würde ihm aus dem Weg gehen oder ihm um den Bart streichen. Starke Dämonen würden ihn als ihresgleichen betrachten, und einige von ihnen würden ihm sogar ein Bündnis anbieten, um ihn neben sich zu haben und nicht vor sich, als Gegner.
    Der Zauberhelm würde ihm so manchen Weg ebnen, aber er durfte nicht Mortimer Kulls Fehler machen. Der Professor war überheblich und größenwahnsinnig gewesen.
    Er hatte sich überschätzt, hatte seine Grenzen nicht erkennen wollen und in seiner penetranten Unverfrorenheit sogar nach dem Höllenthron gegriffen.
    Daß das nicht gutgehen konnte, hatte Pasquanell schon vorher gewußt. Daran war sogar Loxagon, der kriegerische Teufelssohn, gescheitert.
    Diesen Fehler würde Terence Pasquanell bestimmt nicht begehen. Er würde sich mit etwas weniger begnügen, Zunächst einmal reichte es ihm sogar, kein Zeit-Dämon mehr zu sein.
    »Steh auf, Alte!« befahl er der Totenpriesterin scharf.
    Yora gehorchte. Klapperdürr stand sie vor ihm, eine Jammergestalt, die um ihr Leben fürchtete.
    »Jetzt könnte ich dich zu meiner Dienerin machen«, höhnte der Werwolfjäger. »Aber dazu bist du mir zu schwach und klapprig. Der geringste Windstoß kann dich umwerfen. Das hast du nun von deinem Eigensinn.«
    Yora starrte auf den Boden.
    »Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!« schrie Terence Pasquanell, und die Totenpriesterin schaute ihm furchtsam in die Augen.
    »Siehst du ein, daß es ein Fehler war, mich nicht gehen zu lassen?« fragte der Mann mit dem Zyklopenhelm.
    »Ja«, antwortete Yora mit brüchiger Stimme.
    Terence Pasquanell lachte rauh. »Du bist erledigt, Yora. Vielleicht werde ich deinen Platz einnehmen. Asmodis liebt die Starken. Schwächlinge verabscheut er. Kann sein, daß er dich verstößt. Deine Glanzzeit liegt hinter dir. Vor dir liegen Leiden, Angst und Tod. Du machst es nicht mehr lange, Alte, deshalb lasse ich dir den kümmerlichen Rest deines Lebens.«
    Lachend wandte er sich um und ging fort, und in Yoras Augen glitzerte eiskalter, grenzenloser Haß.
    ***
    Kaum hatten wir mein Haus betreten, schlug das Telefon an. Es war Tucker Peckinpah, der mir mitteilte, daß es Wendell Caulfield nicht geschafft hatte.
    Der Museumsdirektor war auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Ich legte auf und seufzte tief. Nun hatte sich Parembaos Rache doch noch voll erfüllt.
    Ich nahm mir einen Pernod. Boram kam nach Hause und bestätigte meine Befürchtung: Terence Pasquanell war der neue Besitzer des Zauberhelms.
    Der Nessel-Vampir war wegen des Fehlers, den er gemacht hatte, betrübt. Einem anderen Freund hätte ich den Arm um die Schultern gelegt. Bei Boram verzichtete ich aus gutem Grund darauf und sagte tröstend: »Wir alle haben schon mal danebengehauen. Mach dir nichts daraus. Vielleicht bekommst du schon bald Gelegenheit, deinen Fehler zu korrigieren.«
    »Die werde ich nützen, Herr«, beteuerte der weiße Vampir.
    Ich nickte. »Davon bin ich überzeugt.«
    ENDE des Zweiteilers
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