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164 - Mr. Samba - Mr. Tod

164 - Mr. Samba - Mr. Tod

Titel: 164 - Mr. Samba - Mr. Tod
Autoren: A.F.Morland
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beruhigen, denn nun brauchte er Mut und Selbstsicherheit, wenn er vor Barry Shaddock hintrat, um ihm mitzuteilen, daß er einen Mann und sein Faustpfand verloren hatte.
    Als er sich umdrehte, um den Raum zu verlassen, erlebte er den nächsten, noch viel größeren Schock: Neben der Tür stand ein furchterregendes Ungeheuer mit weißem Stachelgesicht und brennendem Flügelhelm.
    Fenmore Caulfield stieß die Tür zu und näherte sich dem Verbrecher. Bob Kendall stand da wie vom Donner gerührt. Er dachte nicht daran, seine Waffe zu ziehen, war unfähig, das Unbegreifliche aufzunehmen und zu verarbeiten.
    Der Schock lähmte ihn. Ihm war nur eines klar: daß er so enden würde wie Blake Eckman.
    ***
    Shaddock rieb sich grinsend die Hände. Wie immer hatte er das Heft fest in der Hand. Wendell Caulfield mußte nach seiner Pfeife tanzen.
    Diesmal war das besonders wichtig, denn Barry Shaddock gab damit gewissermaßen seine Abschiedsvorstellung. Wenn ihm erst mal der Zauberhelm gehörte, würde er dem Gangsterleben Adieu sagen.
    Bald würde er diese Art, Geld zu verdienen, nicht mehr nötig haben. Bald würden Schätze von unvorstellbarem Wert ihm gehören. Er würde für alle Zeiten ausgesorgt haben.
    Er betrachtete versonnen das Telefon. Wendell Caulfield wartete sehnsüchtig auf seinen Anruf, aber er würde ihn noch eine Weile zappeln lassen.
    Sein Blick richtete sich auf den vierschrötigen Jerry Dreyfuss, der ihm wie ein gut dressierter Hund gehorchte und immer die Dreckarbeit für ihn erledigte.
    »Bring Caulfield her, ich möchte mit ihm reden.«
    Der massige Dreyfuss setzte sich in Bewegung und verließ den großen Raum. Shaddock griff in die Zigarrenkiste und bediente sich. Er wollte zur Feier des Tages eine von seinen teuren Zigarren rauchen. Er zündete sich so ein Ding immer nur zu besonderen Anlässen an.
    Luana fiel ihm ein. Luana Corman, seine Exfreundin, ein rassiges, bildschönes Mädchen mit einer traumhaften Figur und dichtem, langem, brünettem Haar.
    Ob er sie mitnehmen sollte? Es war zwar aus zwischen ihnen, aber die Beziehung ließ sich auch wieder aufnehmen. Eigentlich war es mit ihr nicht so schlecht gelaufen.
    Wenn sie nicht so verdammt ehrgeizig gewesen wäre, hätte ich mich wohl kaum von ihr getrennt, dachte Shaddock. Wir paßten gut zusammen, auch im Bett, aber Luana wollte unbedingt Karriere als Schauspielerin machen, und damit ging sie mir mit der Zeit auf den Geist. Immer jammerte sie mich an, wenn sie diese oder jene Rolle haben wollte, aber nicht bekam.
    Sie war ihm in letzter Zeit zu zickig gewesen, deshalb hatte er sie hinausgeworfen. Sie hatte sich als »Künstlerin« viel zu wichtig genommen, deshalb hatte er zu ihr gesagt: »Die einzige Kunst, die du wirklich beherrschst, ist die, einen Mann zu befriedigen, Süße, also laß die dämlichen Starallüren.«
    Daraufhin hatte sie einen hysterischen Anfall bekommen. Sie hatte geschrien und getobt, alles mögliche kaputtgeschmissen und ihn unflätig und gar nicht ladylike beschimpft.
    Als das Maß voll gewesen war, hatte Shaddock zu Jerry Dreyfuss gesagt: »Setz sie an die Luft, und wirf ihre Sachen hinterher.«
    Das hatte der Vierschrötige getan, und seither wohnte Luana wieder in ihrem Apartment in Clerkenwell und wartete auf das Wunder, das sie zum gefeierten Star machte.
    ***
    Ärgerlich zog Jerry Dreyfuss die Augenbrauen zusammen, als er sah, daß Bob Kendall und Blake Eckman nicht auf ihrem Posten waren.
    So leicht durften sie ihren Job denn doch nicht nehmen. Sie verließen sich anscheinend darauf, daß Fenmore ohnedies mit Handschellen gefesselt und zudem eingeschüchtert war, aber wenn der Boß wollte, daß sie hier vor der Tür standen, dann hatten sie das -verdammt noch mal - zu tun.
    Ein markerschütternder Schrei drang plötzlich durch die Tür. Dreyfuss ballte sofort die großen Hände. »Verflucht, was ist denn da…?« Er rannte auf die Tür zu und stieß sie auf.
    Bob Kendall wankte ihm entgegen - blutüberströmt! Eine schreckliche Wunde befand sich an seiner Kehle. Es war kaum zu begreifen, daß sich Kendall mit dieser Verletzung noch auf den Beinen halten konnte.
    Jetzt wurden die unsichtbaren Fäden gekappt, an denen Bob Kendall anscheinend hing, und er fiel Jerry Dreyfuss mit einem Röcheln, das selbst dem hartgesottenen Brocken einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte, in die Arme.
    Dreyfuss fing ihn zwar auf, hielt ihn aber nicht fest, sondern ließ ihn sofort los und betrachtete sich angewidert. Nun war auch
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