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1639 - Signale aus NGC 6503

Titel: 1639 - Signale aus NGC 6503
Autoren: Unbekannt
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jeder Plusphase auftrat. Fest stand lediglich, daß zwischen zwei Spiegelungen ein Zeitraum lag, der 28h03m30s oder ein Vielfaches davon betrug. Seit jenem denkwürdigen Einsatz auf Mettra III hatte der Strangeness-Detektor viermal eine von null abweichende Strangeness signalisiert. Es war durchaus möglich, daß Boris und Xii-Gien-Qek eine Woche oder noch länger auf den Augenblick warten mußten, auf den sie sich mit soviel Sorgfalt vorbereitet hatten.
    In den vergangenen Tagen hatte Boris des öfteren versucht, mit Paunaro Kontakt aufzunehmen, dessen TARFALA jetzt wieder längsseits der FORNAX lag. Aber der Nakk hatte auf seine Anrufe nicht geantwortet. Wahrscheinlich war er mit seinen eigenen Forschungen beschäftigt und wollte nicht gestört werden. Boris hatte ihn um Rat bitten wollen. War der Plan, den er und Xii-Gien-Qek ausgeheckt hatten, erfolgversprechend? War es möglich, das Maleom durch die explosive Freisetzung eines großen Betrages ultrahochfrequenter, d. h. psionischer Hyperenergie zu zerstören? Paunaro hätte ihm diese Fragen wahrscheinlich beantworten können. So, wie die Lage jetzt war, mußte er es auf einen Versuch ankommen lassen.
    Er dachte an Jecko Jeck, und Bitterkeit stieg von neuem in ihm auf. Sinta! Was für ein Monstrum war das, das riesige Völkermassen versklavte und in den Kriegsdienst preßte? Das eine Maschine einsetzte, um unerwünschte Beobachter in den irreversiblen Wahnsinn zu treiben? Er war fest entschlossen, das Maleom zu vernichten, und wenn er dazu noch ein Dutzend weiterer Anläufe brauchen sollte. Nur eine Frage bedrückte ihn: Wenn er das Maleom in der Spiegelung auf Mettra III zerstörte, schaltete er damit auch alle jene Maleome aus, die in anderen Spiegelungen ihr Unwesen trieben?
    Der Erfolg des Experiments hing von der Wirksamkeit der beiden Psi-Bomben ab, in denen jeweils 200 GigawattstundenÄquivalent an psionischer Energie gespeichert waren. Die gespeicherte Energie lag in einem Frequenzbereich, auf den das menschliche Bewußtsein nicht reagierte. Boris rechnete damit, daß Xii und er ein gewisses Unbehagen spürten, wenn die Bomben explodierten. Mehr würde ihnen nicht geschehen.
    Von der äußeren Erscheinung her machten die Bomben ihrem Namen keine Ehre. Es waren unförmige Kästen, zwei mal ein mal ein Meter. Ein Teil des Kastenvolumens wurde von dem Strukturgenerator beansprucht, der das energetische Feld erzeugte, das der gespeicherten Energie als Hülle diente. Die Hülle war für Energie der verwendeten Frequenz absolut reflektiv. Im Innern der Hülle existierte die Speicherenergie als stehende Welle. Die Streuverluste waren auf ein Minimum reduziert. Im Laufe eines Standardtags verloren die Bomben nicht mehr als 0,01 Prozent ihres Speicherinhalts.
    Die beiden Kästen lagen in unmittelbarer Nähe des SD.
    Gezündet werden sollten die Bomben von einem der Roboter.
    Da die Roboter durch die Ausstrahlung des Maleom nicht beeinflußt wurden, hatten sie Xii-Gien-Qek und Boris Siankow während der Spiegelung dauernd im Blickfeld. Es war einfach, ihnen ein Signal zu geben.
    Zweimal geriet Mettra III unter den Einfluß der Hyperraum-Parese, ohne daß die Spiegelung auftrat. Aber dann, beim drittenmal, geschah es.
    Boris und der Blue hielten sich in der Nähe des Strangeness-Detektors auf. Sie sprachen über die Möglichkeit, daß das Experiment fehlschlug und daß man dann Paunaro um Rat bitten müßte, wie weiter zu verfahren sei. „Wenn er uns seines Zuspruchs überhaupt für würdig hält", hatte Xii-Gien-Qek soeben noch spöttisch gesagt.
    Da wurde es unvermittelt dunkel.
    Es war anders als beim letztenmal, das spürte er sofort. Er befand sich wie damals in einem ohne jede Sorgfalt aus dem Felsen gehauenen Gang. Er hatte den Scheinwerfer eingeschaltet, um sich zurechtzufinden. Er war inzwischen dreihundert Meter weit gegangen. Aber das dröhnende, donnernde Geräusch, das ihm noch so deutlich in Erinnerung war, hörte er nicht.
    Der Felsengang beschrieb eine Biegung. Als Boris stehenblieb und den Scheinwerfer ausschaltete, sah er in der Ferne einen Fleck matter Helligkeit. Er schritt darauf zu. Die üblichen Versuche, mit Xii oder einem der Roboter Verbindung aufzunehmen, hatte er schon unternommen - ohne Erfolg. Bedeutete das, daß das Maleom in Tätigkeit war? Er horchte in sich hinein, aber da war nichts.
    Der Gang mündete unmittelbar in die riesige Felsenhalle, in der er schon einmal die Begegnung mit der Teufelsmaschine gehabt hatte. Aber die Halle
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