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1636 - Die letzte Etappe

Titel: 1636 - Die letzte Etappe
Autoren: Unbekannt
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Hoffnungen.
    Sie gingen zurück zum Eingang, den auch das Medoteam mit dem schlafenden Felix gerade passieren wollte.
    Wie ein Blitz aus heiterem Himmel stand plötzlich die Piratin vor ihnen. Sie erfaßte mit einem Blick die Situation. „Diebe! Gesindel! Kidnapper!" kreischte sie los.
    Sie drosch mit ihrem Knüppel auf einen Medo-Assistenten ein, der gerade in ihrer Reichweite war und die Antigravliege bediente. Der junge Mann schrie und hielt die Hände über den Kopf, um die schweren Hiebe Tipanias einigermaßen abzuwehren. „Räuber! Strauchdiebe! Verbrecher!"
    Die Ennox schrie weiter wie wild und hieb auf alle ein, die sie erreichen konnte. Ihre Beschimpfungen wurden immer roher und derber. „Aufhören!" brüllte Heimo Gullik.
    Aber das bewirkte nichts.
    Gucky wollte sich auf den Knüppel der Piratin konzentrieren, um ihn ihr telekinetisch zu entreißen, aber er kam nicht mehr dazu. Es ging alles drunter und drüber.
    Und dann ...
    Zwei dicke Arme umschlangen ihn von hinten wie ein Schraubstock und preßten ihm die Luft aus den Lungen.
    Meganannys meckerndes Lachen erklang. „Diesmal hältst du dich heraus, Mausbiber!" rief sie.
    Gucky wollte instinktiv teleportieren, aber er zögerte eine Sekunde, denn er wußte, daß er die schwergewichtige Ennoxfrau automatisch mitnehmen würde. Das Zögern wurde zu seinem Verhängnis.
    Er erfaßte gerade noch, wie etwas Schwarzes auf seinen Kopf niedersauste - der stählerne Knauf von Curious' Regenschirm.
    Dem Ilt wurde schwarz vor den Augen, und er sank schlaff in Meganannys Armen zusammen.
    Die Bewußtlosigkeit währte nur Sekunden. Und in dieser Zeit erlebte er die weiteren Geschehnisse wie im Traum oder wie durch eine Nebelwand betrachtet.
    Alle schrien durcheinander. Am lautesten waren Heimo Gullik und die Piratin zu hören.
    Alaska Saedelaere drohte mit einem Paralysator, aber keine der Ennoxfrauen nahm ihn ernst.
    Endlich fand Gucky die Kraft zu handeln. Zunächst stieß er Megananny mit aller Gewalt ein Bein in den Bauch. Er war sich der Tatsache bewußt, daß dieser Akt gegenüber einer Dame höchst unfein war, aber anders konnte er sich nicht helfen. Die Dicke ließ ihn tatsächlich los und fing an, erbärmlich zu zetern und zu jammern.
    Der Mausbiber teleportierte aus dem Gewühl heraus an eine freie Wand. Von dort hatte er einen guten Überblick. Er riß.die drei Ennox telekinetisch und fast gleichzeitig in die Höhe und beförderte sie unsanft in eine Nische, wo er sie mit seinen Psi-Kräften gegen die Seitenwand drückte. Das Gezeter wurde dadurch aber nicht leiser.
    Immerhin - befreit von den drei Furien, gelang es Saranda und ihren Helfern, mit der Antigravliege und dem noch immer schlafenden Felix in einem Seitengang zu verschwinden.
    Dann sprach Heimo Gullik ein Machtwort, das sogar die Ennoxfrauen verstummen ließ. Er wies nachdrücklich darauf hin, daß das Leben aller an Bord nach bestimmten Regeln ablaufen mußte und daß Tipania, Curious und Megananny nicht tun und lassen konnten, was ihnen gerade ir den Sinn kam. „Wenn ihr euch nicht einigermaßen benehmt", sagte er zum Schluß, „sperre ich euch in eine Zelle."
    Megananny lachte höhnisch. „Das ist der größte Quatsch, den ich je gehört habe", sagte sie. „Uns kann man nicht einsperren."
    „Wenn du dich da mal nicht täuschst", entgegnete der Hanse-Kapitän. „Wenn ich euch paralysiere oder von Saranda in einen Tiefschlaftank verfrachten lasse, dann möchte ich einmal sehen, was von eurer Fähigkeit, den Kurzen Weg zu gehen, noch übrigbleibt. Und sicher finde ich auch noch ein paar andere Mittel, um euch an euren Umtrieben zu hindern. Überspannt nicht den Bogen meiner Geduld!"
    Die Worte schienen tatsächlich zu wirken, denn die Piratin zischte etwas, worauf Megananny sich in Schweigen hüllte.
    Gucky lockerte die telekinetische Fessel, so daß sich die Frauen wieder bewegen konnten. „Ich hätte da noch eine Frage." Er trat näher an Tipania heran. „Ich habe eure Unterkunft verlassen vorgefunden. Wo habt ihr euch herumgetrieben?"
    „Eine unzulässige Frage", tönte Curious. „Wir werden sie dir nicht beantworten, Ilt."
    „Soll diese Anrede eine neuerliche Beleidigung sein?" Gucky zögerte, weil er sich nicht sicher war, wie die gestelzt sprechende Ennox das gemeint hatte. „Keine Diffamierung, keine Auskunft", erklärte Curious. „Können wir jetzt in unsere Unterkunft gehen, oder müssen wir euch weiter ertragen?"
    „Wer hier wen ertragen muß", bemerkte Alaska Saedelaere
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