Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1636 - Die letzte Etappe

Titel: 1636 - Die letzte Etappe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Ilt hatte durchblicken lassen, daß er mit Felix die Hauptzentrale aufsuchen wolle, die im vorderen Drittel des Raumschiffs lag, um von dort den Sternenhimmel zu studieren.
    Er zweifelte nicht daran, daß die Ennoxfrauen das längst erfahren hatten. Außerdem hatte er Alaska Saedelaere, Selma Laron und Ed Morris gebeten, sich in der Kommandozentrale oder in deren unmittelbarer Nähe aufzuhalten, damit der Eindruck verstärkt wurde, auch er würde sich dorthin begeben.
    Die kleine Observatoriumskuppel hingegen befand sich am Bug bei den Ortungsanlagen. Es sprach einiges dafür, daß ihre Existenz dem Trio infernale bislang verborgen geblieben war. Die Bilder, die dort aufgenommen werden konnten, standen ja ausnahmslos der Zentrale zur Verfügung, so daß sich jedermann den Weg zum Bug ersparen konnte.
    Der Mausbiber teleportierte mitten in die Gruppe der drei Ennoxfrauen hinein. Die Piratin kreischte auf und klammerte sich an ihren Hexenstock. Die freie Hand hielt sie auf ihr Gesäß, wohl. weil sie befürchtete, der Spuk von vorhin könne erneut beginnen.
    Curious reagierte kühl. Ihre Miene verriet riur leichte Verblüffung. Sie hob ihren Regenschirm und wollte Gucky damit antippen. Aber dazu kam sie nicht mehr, denn alles lief zu schnell ab.
    Megananny wollte wohl etwas sagen, aber auch ihr gelang es nicht, einen Laut auszustoßen. Ihr Mund stand vor Staunen weit offen. „Du kannst deinen Kuchenschlukker wieder schließen", fauchte Gucky sie an. „Und mit deinem Regenschirm kannst du dir selbst in der Nase bohren", warf er Curious zu.
    Dann berührte er Felix, der erwartungsgemäß gar keine Reaktion zeigte.
    Mit einem leisen Knall der in sich zusammenstürzenden Luft verschwand er mit dem Ennox per Teleportation. Ohne Zeitverlust erreichte er sein Ziel, die kleine Observatoriumskuppel. „Alles klar?" fragte er Mania Therox.
    Die kleine Terranerin, die fast immer etwas verstört wirkte, nickte rrur. „Gut", stellte Gucky fest. „Dann möchte ich erst einmal unseren Freund Felix sehr herzlich begrüßen."
    Er betrachtete den Ennox.
    Ein stattliches Aussehen hatte Felix wohl nie besessen. Und jetzt wirkte er wie ein Unglücksrabe oder ein Häufchen Elend. Seine wäßrigen Augen blickten trübe auf den Ilt. Seine strubbeligen, brandroten Haare standen noch wirrer kreuz und quer als früher.
    Mania Therox nahm ihn behutsam und schob ihn in einen Sessel. „Er fallt uns sonst noch um", meinte sie fürsorglich.
    Felix hatte das Aussehen eines etwa dreißigjährigen, schmächtigen und kleinwüchsigen Terrätiers. Seine Mimik besaß etwas Pfiffiges, aber auch etwas Gutmütiges und Einfaltiges. Die stark pigmentierte Haut ließ ihn eher schwächlich erscheinen.
    Und obendrein hatte er oft genug seine Tolpatschigkeit unter Beweis gestellt. Eigentlich konnte er einem schon allein vom Anblick her ein bißchen leid tun. Und wenn er erst von sich zu erzählen begann, vom Erinnerungsschwund und den anderen Wehwehchen, dann war das fast zum Steinerweichen.
    Jetzt schwieg er eisern. Selbst für seinen Freund Gucky fand er keine Worte der Begrüßung. „Dir hat es wohl die Sprache verschlagen", meinte der Ilt mehr fragend. „Oder hat es dir nicht gefallen, daß ich dich erst einmal von der Gegenwart der drei wilden Damen befreit habe?"
    „Ich habe dir doch vom obersten Gesetz berichtet", sagte er schließlich und schielte mißtrauisch zu Mania Therox hinüber, die ihm bisher unbekannt gewesen war. „Ich hatte das wohl auch vergessen."
    „Ich möchte nicht wissen, was du vergessen hast, Felix. Das ist Mania. Ich habe sie hierhergebeten, denn von dieser Station aus kannst du gleich den Sternenhimmel sehen. Ich möchte von dir wissen, ob wir richtig geflogen sind und welchen weiteren Kurs wir einschlagen müssen."
    Felix tat ein wenig so, als würde er gar nicht zuhören. „Kein fremdes Wesen", erklärte. er stereotyp, „darf jemals die Heimat der Ennox betreten. Das ist das oberste Überlebensgesetz."
    „Ich weiß das, Felix." Gucky wurde etwas drängender. „Aber darum geht es doch jetzt gar nicht.
    Ich nehme an, daß die Piratin und die beiden anderen Frauen dir das einsuggeriert haben. Ob du es selbst wirklich glaubst, ist eine andere Frage. Aber etwas anderes ist viel entscheidender: Du wirst sterben, wenn ich dich nicht zu deiner Heimat bringe. Und du mußt uns helfen, damit wir es schaffen."
    Der Mausbiber gab Mania ein Zeichen. Die Frau berührte mehrere Sensoren auf einem Schaltpult.
    An der Decke öffnete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher