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1636 - Die letzte Etappe

Titel: 1636 - Die letzte Etappe
Autoren: Unbekannt
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Bildschirme von den wichtigsten Stationen der XENOLITH blieben aktiv, aber aus dem Raum heraus wurde nun nichts übertragen. „Wir haben ein Sack voller Probleme", begann der Hanse-Kapitän vorsichtig. „Und ich glaube nicht, daß sie kleiner werden, wenn Felix erst aufgewacht ist. Wir haben jetzt 1,8 Millionen Lichtjahre zurückgelegt, seit wir Hals über Kopf von >Letzter Hafen< aufgebrochen sind. Das war vor fünfzehn Tagen. Und etwa sechs Millionen Lichtjahre liegen noch vor unserem fiktiven Ziel, von dem keiner genau sagen kann, ob es das ist, was du suchst."
    „Was Felix sucht", korrigierte der Ilt den Freund. „Von mir aus. Du bist nun einmal der Initiator der Geschichte."
    „Ich sehe", staunte Gucky, „daß du anfängst, kalte Füße zu bekommen."
    „So ist es nicht", wiegelte Gullik ab. „Aber ich sehe ein paar Wochen in die Zukunft. Wir entfernen uns immer weiter von der Milchstraße. Am Ende werden es über zehn Millionen Lichtjahre sein. Die Mannschaft hat außer dem wenig erquicklichen Aufenthalt auf dem Hanse-Stützpunkt bei dem verrückten Marc O'Ross lange keinen Planetenboden mehr unter den Füßen gehabt. Es ist alles ruhig an Bord, und selbst die drei Ennoxdamen können uns mit ihrer ewigen Herumschnüffelei und Einmischerei bis jetzt wenig anhaben. Aber ich spüre, wie die Stimmung immer mehr sinkt."
    „Davon habe ich nichts bemerkt."
    „Du hast ja auch nur deinen Felix im Kopf. Und vielleicht das - wie hast du es genannt? - Trio infernale. Alaska hat sich bei mir schon leise darüber beschwert, daß du von deinem ursprünglichen Vorhaben, die fehlenden Aktivatorträger zu suchen, ganz abgewichen bist."
    „Das würde Alaska nie kritisieren", behauptete der Ilt. „Okay. Es war nicht Alaska. Es war Ed Morris."
    „Der soll sein verfressenes Maul halten", meinte Gucky grimmig. „Hier geht es um Dinge, von denen er nichts versteht."
    „Nicht nur."
    „Was willst du damit andeuten?"
    „Unsere Reise ist im wahrsten Sinn des Wortes eine Reise ins Blaue. Keiner weiß genau, wohin es geht. Deine Flugdaten stützen sich auf ein paar vage Äußerungen des Ennox Felix."
    „Also doch kalte Füße."
    „Unsinn. Aber ich bin verpflichtet, die Frage nach dem Sinn des Unternehmens zu stellen. Ich habe auch gegenüber der Kosmischen Hanse Verpflichtungen. Auf die Dauer kann ich es nicht verantworten, ziellos durchs All zu kreuzen."
    „Du stellst das übertrieben negativ dar." Gucky blieb ungerührt. „Wir haben zwei klare und eindeutige Ziele, die diese Reise allemal rechtfertigen. Zum einen geht es um das Überleben eines intelligenten Wesens. Zum anderen um die Entdeckung der Heimatwelt der Ennox. Und das ist etwas, worauf die halbe Milchstraße scharf ist. Vergiß nicht, daß diese Plagegeister dort den Galaktikern nicht nur helfen. Sie nerven sie auch. Wenn wir mit den Koordinaten ihrer Heimat heimkämen, hätten wir etwas, das man gegen die Quälgeister einsetzen könnte. Dann könnten Galaktiker zur Ennoxheimat reisen und sich um eine friedliche und vernünftige Lösung der verzwickten Beziehungen bemühen. Oder sie könnten Druck ausüben oder sonst etwas erfinden, um das Übel an der Wurzel zu packen und zu beseitigen. Das wäre doch was!"
    „Du stellst es übertrieben positiv dar."
    „Nicht nur das, mejn Freund. Ich stelle mir vor, daß wir beide mit den genauen Koordinaten der Heimatwelt der Ennox und einer Beschreibung ihrer Zivilisation heimkehren. Dann kann uns niemand verübeln, daß ich ein bißchen eigenmächtig gehandelt habe. Oder du. Niemand wird dann von Verstößen gegen irgendwelche Vorschriften der Kosmischen Hanse reden. Oder von den Kosten, die unser kleiner Ausflug verursacht hat."
    „Wir sind Freunde", sagt Heimo Gullik. „Ich tu' für dich, was ich kann. Du mußt dir aber auch darüber im klaren sein, daß ich ein Disziplinarverfahren oder gar meinen Job riskiere. Lorne Goffermann, der Kommandant der POLYMORPH, wird mich zwar bestimmt nicht verraten, aber ..."
    „Sollte es so kommen", meinte Gukky trocken, „dann stelle ich dich als Piloten meiner GECKÖ ein. Hauptsache, dein Freund Lorne hält die Klappe und Hömer G.
    Adams erfährt nichts von unserer Reise - und vor allem dem Ziel!"
    „Das ist ein Trost!" Gullik erhob sich seufzend. „Aber mal im Ernst, Gucky. Was wird jetzt geschehen, wenn Felix wieder auf den Beinen ist?"
    „Genau weiß ich das nicht. Aber ich werde mich nicht davon abhalten lassen, ihm die Sternenkonstellation zu zeigen. Er muß
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