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1636 - Die letzte Etappe

Titel: 1636 - Die letzte Etappe
Autoren: Unbekannt
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sich ein rundes Fenster. Direkt darunter entstand eine Linse aus Formenergie, die den Eindruck erweckte, als befinde man sich im Mittelpunkt einer Halbkugel auf deren Fläche zahllose Lichter blinkten. „Die Sterne dieses Abschnitts des Universums", sagte Gucky. „Viele sind es in der Nähe nicht, aber du müßtest dort NGC 7793 erkennen. Wir haben in den vergangenen Tagen, als du im Tiefschlaf lagst, fast zwei Millionen Lichtjahre zurückgelegt. Unser Kursvektor deutet weiter auf NGC 7793.
    Ich bin gespannt, was du dazu zu sagen hast."
    Felix ließ die Bilder auf sich wirken. Die von Gucky erhoffte Reaktion, ein spontanes Hochschnellen seiner Vitalität, blieb aus. Nahe NGC 55 hatte der Ennox ganz anders reagiert. Es mußte an den verflixten Weibern liegen, sagte sich Gucky.
    Sie hatten den armen Felix regelrecht verhext. „Die Richtung stimmt", verkündete der Ennox nach einer Weile monoton. „Sonst hast du nichts zu sagen?" fragte der Ilt. „Doch. Niemand darf jemals meine Heimat betreten. Das ist..."
    „Schon gut, Felix. Das kennen wir. Ich habe dich nicht nur von den Frauen getrennt, damit du dir in Ruhe den Sternenhimmel ansehen kannst. Ich möchte auch, daß du etwas von deiner Eigenständigkeit zurückgewinnst. Ich habe festgestellt, daß es dir schadet. wenn die Frauen dich bequatschen. Wir haben nicht viel Zeit. Ich schätze, daß die Piratin und ihre beiden Spießgesellinnen bald herausgefunden haben, wo wir uns befinden."
    „Die Richtung stimmt", wiederholte Felix, ohne auf Guckys Worte irgendwie einzugehen. „Und niemand darf jemals..."
    „Gut, gut, mein Lieber." Die schwergewichtige Nanny war neben Felix aufgetaucht. Sie schloß ihn fest in ihre dicken Arme. Gucky glaubte im ersten Moment, die Ennox würde Felix zerquetschen.
    Sekunden später erschienen auch die Piratin und Curious. „Du Höllenkerl von Mausbiber!" zeterte Tipania und schwang bedrohlich ihren Knüppel. „Wie konntest du es wagen, unseren Schützling zu entfernen? Alle Flüche der finsteren Verdammnis sollen dich treffen, du Ungeheuer!"
    „Mach mal langsam, Hexe!" zürnte Gucky. „Was ich getan habe, entsprach unserer Abmachung. Und es hat Felix nicht geschadet. Geht das nicht in deinen Kopf? Er hat unsere Flugrichtung bestätigt, was ihr auch hättet tun können, wenn ihr nicht so verdammt stur und eigensinnig wärt!"
    Die Vorwürfe, die nicht einmal übertrieben waren, negierten die Frauen. Sie scharten sich um Felix, der den Kopf einzog und sich duckte, als würde er gleich Prügel beziehen.
    Curious tippte Mania Therox mit dem Regenschirm gegen die Brust. „Ich habe eine kleine Bitte an dich", sprach sie gestelzt. „In den Räumlichkeiten dieses Raumschiffs bin ich nicht ganz kundig. Würdest du die Güte besitzen und uns den Weg zu unserer Unterkunft weisen?"
    Die Funk- und Ortungschefin warf dem Mausbiber einen fragenden Blick zu.
    Gucky nickte. „Bring sie hin", meinte er resignierend. „Wenn diese Furien herumtoben, kann man mit Felix überhaupt nicht mehr reden."
    Dann wandte er sich an die Piratin. „Saranda hat Felix ein paar Tage Wachsein zugestanden, Hexe. Ich nehme an, daß du das auch schon weißt. Ich nehme mir das Recht heraus, mit ihm noch ein paarmal zu sprechen. Das ist zu seinem und zu eurem Vorteil."
    „Du wirst gar nichts, Mausbiber", entgegnete Tipania. „Wir untersagen dir jeglichen Kontakt."
    „Du kannst mir nichts verbieten, Hexe! Und ich werde mir das Recht einfäch nehmen, kapiert?"
    „Nur über meine Leiche", grollte Megananny. „Das wollen wir einmal abwarten."
    Curious und Megananny zerrten Felix aus dem Sessel, nahmen ihn in ihre Mitte und hakten ihn unter, so daß der arme Bursche sich nicht mehr nach seinem Willen bewegen konnte.
    Tipania und Mania Therox bildeten die Spitze. Dann folgten die beiden anderen Frauen, die Felix regelrecht mitschleiften. Der warf Gucky einen traurigen Blick zu, als sie den Observatoriumsraum verließen.
    Zurück blieb ein wütender und nachdenklicher Mausbiber. „Sie haben nicht einen Blick auf die Sterne geworfen", murmelte er vor sich hin. „Nicht einen!
    Und doch scheinen sie genau zu wissen, wo wir uns befinden. Wie, bei allen Teufeln, machen sie das?"
    Er wußte, daß das nur eine von vielen Fragen war, die die Ennox betrafen.
     
    *
     
    Zwei Tage später kam es zum ersten großen Eklat.
    Saranda hatte darauf bestanden, Felix in regelmäßigen Abständen von vierundzwanzig Stunden zu untersuchen. Sie hatte damit auch einer dringenden Bitte
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