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1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte

Titel: 1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte
Autoren: Unbekannt
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Maahks sind miserable Berichterstatter. Aus ihrer Nachricht geht nicht hervor, wie die Erscheinung beschaffen war, die sie in der Nähe ihres Stützpunkts auf Kaahar gesehen haben. Siankow hat inzwischen die Zeitangabe umgerechnet. Die Sichtung fand am dritten November um null Uhr achtzehn Minuten Terrania-Zeit statt. Warum haben die Maahks so lange gewartet, bevor sie uns Mitteilung machten?
    Warum haben sie es überhaupt für nötig gefunden, uns in Kenntnis zu setzen? Ich weiß es nicht.
    Es muß eine Sache der Mentalität sein. Wir haben auf Kaahar rückgefragt, ob in der Zwischenzeit eine weitere Spiegelung aufgetreten ist. Die Antwort war lapidar: >Nein.< Die Sonne Nonduke mit ihren vier Planeten liegt knapp neun Lichtjahre tief in der Wechselzone.
    Roi Danton hat sich bereit erklärt, Kaahar anzufliegen und sich die Aufzeichnungen anzusehen, die, wie ich annehme, die Maahks während der Dauer der Spiegelung angefertigt haben. Ich habe Rois Angebot angenommen und beneide ihn um seine Aufgabe nicht. Für menschliche Begriffe ist Kaahar eine in Eis erstarrte, von Methan und Ammoniak vergiftete Höllenwelt.
    Ich habe ihn gebeten, Boris Siankow und Xii-Gien-Qek mit auf die Reise zu nehmen. Die beiden wissen mehr über Spiegelungen, Fata Morganen und ähnliche Dinge als irgend jemand sonst. Außerdem brauche ich eine Zeitlang Ruhe vor den zwei Quälgeistern. Boris Siankow ist im großen und ganzen ein vernünftiger Mann, ein eminenter Wissenschaftler. Aber in regelmäßigen Abständen dreht ei immer wieder mal durch und komrnt mit Ideen daher, daß man meint. er wäre geistesgestört. Früher gab es Quartalssäufer. Boris ist ein Quartalsspinner. Ich habe das Gefühl, er wird um so verrückter, je länger Xii-Gien-Qek in seiner Nähe ist.
    Der ist nämlich auch nicht ganz astrein im Oberstübchen.
    Die Sache mit dem Einhorn entpuppte sich übrigens als Windei. Xii meinte, er hätte in den Daten, die die LEPSO von Accarodrei mitbrachte, ein bestimmtes Strahlungsmuster in einem exotischen Frequenzband zwischen Hyperbarie und Psi - entdeckt. Es stellte sich aber heraus, daß die vermeintlich fremdartige Strahlung von einem seiner Analysegeräte in die Daten eingeschmuggelt wurde. Das Gerät hat einen Defekt."
    Am 16. November kurz vor 17 Uhr begann die Kontraktion der Toten Zone. Die Plusphase war beendet. Um genau 17 Uhr war der Schrumpfprozeß zu Ende: die Minusphase hatte begonnen.
    Um diese Zeit startete die MONTEGO BAY. Roi Danton blieben drei Stunden, um Kaahar anzufliegen, zu landen, die Maahks nach den Daten zu fragen, die sie während der Fata Morgana vom 3. November aufgezeichnet hatten, und wieder aufzubrechen. Wurde die Frist überschritten, dann setzte die Plusphase wieder ein, und die MONTEGO BAY saß im Nonduke-System fest.
    Der Flug war nicht mehr als ein Katzensprung. Die MONTEGO BAY parkte hoch über den mächtigen Wolkenbahnen, die sich nebeneinanderreihten wie die Pelzstreifen eines Nerzmantels, in den der Planet sich gehüllt hatte. Roi Danton meldete sich an. Er erklärte den Maahks, er sei gekommen, um sich die Aufzeichnung änzusehen, die sie am 3. November angefertigt hatten.
    Die Antwort kam binnen weniger Sekunden, in typisch maahkscher Manier: „Einverstanden."
     
    *
     
    Es war schwer, sich dem unheimlichen Bann zu entziehen, der von der düsteren, gewälttätigen Natur der Fremdwelt ausging. Finster, von den Leuchtbahnen zyklopischer Blitze durchzuckt, türmten sich riesige Wolkenbänke rechts und links, vor und hinter, über und unter der Space-Jet.
    Die MOB 3 war innerhalb kürzester Zeit über 300 Kilometer tief in die Kaahar-Atmosphäre eingedrungen, aber noch immer lag die feste Oberfläche des Planeten laut Aussage des Tasters 80 Kilometer entfernt. Draußen tobte ein Orkan mit Windgeschwindigkeiten um 400 km/h. Die Stabilisatoren arbeiteten mit voller Leistung, um die Fluglage der Space-Jet innerhalb der Toleranzgrenzen zu halten. Das Feldtriebwerk stemmte sich mit aller Macht gegen die aufgewühlten Elemente und verhinderte ein Abtreiben der MOB-3.
    Die Maahks hatten es nicht der Mühe wert erachtet, dem terranischen Fahrzeug ein Peilsignal zu senden. Der maahksche Forschungskomplex erzeugte auf dem Orterbild ein deutliches Echo.
    Die Maahks wußten das und nahmen wohl an, daß die Besucher keine Schwierigkeiten haben würden, sich zurechtzufinden.
    An Bord der MOB-3 befanden sich außer den beiden Piloten Roi Danton, Boris Siankow und Xii-Gien-Qek. Einer der Laderäume war
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