Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1631 - Jäger der Unsterblichkeit

Titel: 1631 - Jäger der Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Wollten sich vielleicht die Matten-Willys an Bord um die Unsterblickkeitschips bemühen?
    Weitaus interessanter fand Arno Muller die Frage, was Helgundy Khatanassiou dazu bewogen haben mochte, sich in diese Armada einzureihen.
    Die einfachste Erklärung lag auf der Hand: Sie wollte selbst eines der Geräte von ES eingepflanzt bekommen. Fraglich war nur, mit welcher Erklärung Helgundy Khatanassiou ihre Spiegelgeburt plausibel machen wollte.
    Einer der größeren Nebenbildschirme des Kommunikationssystems flammte auf. Ein besonders großer Naat war zu sehen, und Arno Muller wußte natürlich, daß sich die Imperatoren Arkons früher mit Leibwachen aus Naat-Garden umgeben hatten. Und Helgundy Khatanassiou kannte diese Tatsache wohl auch; sie liebte solch dezente Symbolik und feinsinnige Gestik mit der Transformkanone. „An Arno Muller, Kosmo-Historiograph an Bord der IFFLAND! Dein Ersuchen um Audienz ist positiv beschieden worden. Wir nehmen dein Schiff an Bord. Folge unseren Anweisungen! Ende!"
    Der Bildschirm verdunkelte sich wieder. Arno Muller kniff die Augen ein wenig zusammen. „Hmmm", machte er. „Sie nennt mich beim Namen. Und sie nennt mich Kosmo-Historiograph."
    „Ein grobkeiliger Anbiederungsversuch", schätzte Humphry den Vorgang ein. „Plump und durchsichtig."
    „Also genau das richtige für einen Imbezillen wie mich?" schnappte Muller zurück. ,Wenn er den Robot eigenständig, sprachgewandt und intelligent haben wollte, mußte er sich wohl oder übel auch solche Patzigkeiten gefallen lassen; nahezu jeder Vorteil im Leben mußte wohl oder übel mit einem Nachteil erkauft werden. „Irrtum", antwortete Humphry gelassen; er überließ die Kontrolle der IFFLAND jetzt den Technikern am Kontrollstand der Traktorstrahlprojektoren der ISHTARS DREAM, die den Space-Jet routiniert einschleusten. „Und wieso? Rede, Kerl! Ich bin es, der pro Wort bezahlt wird, nicht du!"
    „Sie rechnet damit, daß du erkennst, wie sie sich an dich heranschleimt. Sie rechnet damit, daß du darauf nicht hereinfällst. Und sie kalkuliert, daß es dich einfach neugierig macht, den Grund dafür herauszufinden, warum sie deine Eitelkeit derart aufbläht - und genau damit hat sie dich am Wickel."
    Arno Muller wiegte den Kopf. Wie dem auch sein mochte, er mußte zugeben, daß die Frau ihn neugierig gemacht hatte. „Wir können von Bord gehen", verkündete Humphry. „Werde ich gebraucht?"
    „Wir sind ein Team", stellte Arno fest. „Unzertrennlich wie Alexander und Cleopatra."
    Humphry hatte das Lektoratsgesicht aufgesetzt: Leidgeprüft war dieser Ausdruck, müde und resigniert um die Augen, aber der Mund verriet die Entschlossenheit, den Kampf um einwandfreie Rechtschreibung niemals aufzugeben. „Marcus Antonius und Cleopatra", verbesserte Humphry in jenem Tonfall, den Pädagogen nach dreißig Berufsjahren leicht bekommen: Die Korrektur erfolgt mehr in Namen des Prinzips als in der Hoffnung auf Einsicht und Besserung des Getadelten. „Meinetwegen", meinte Muller.
    Durch die Polschleuse verließen die beiden die IFFLAND.
    Sie wurden bereits erwartet.
    Arno Muller hatte schon allerlei seltsame Robotermodelle gesehen, aber nie zuvor hatte er humanoforme Roboter mit hochglänzendem Howalgoniumüberzug gesehen, schon gar nicht solche, die in Musketierumformen aus der Zeit Ludwigs XIII. gekleidet waren und Rapiere trugen, die bei jedem Schritt an ihren stählernen Beinen klapperten.
    Die Außenhülle von ISHTARS DREAM bestand selbstverständlich aus hochvergütetem Terkonit, aber im Inneren des Schiffes sah es gänzlich anders aus.
    Die Stollen und Gänge, durch die Muller und Humphry geführt wurden, waren mit Teppichen ausgelegt; die Muster verrieten, daß sie aus den besten Kunstwerkstätten der bekannten Galaxis stammten. Die Wände waren mit edlen Dufthölzern getäfelt, die den Raum mit sanften Aromen füllten.
    Ein Teil dieser Düfte schien leicht berauschende Wirkung zu haben - Arno Muller schritt wie auf Wolken, in ihm breitete sich eine Stimmung steigenden Wohlbehagens aus.
    Hätte es sich bei dieser Stimmung um die Wirkung einer Droge oder gar eines verdeckt eingebauten Hypnostrahlers gehandelt, wäre Muller von Humphry davor gewarnt worden.
    Erzeugt wurde Mullers wohlige Leichtigkeit vielmehr vom Arrangement all dieser erlesenen Bestandteile. Alles paßte zusammen, harmonierte und ergänzte sich und trug zur Gesamtwirkung bei. „Hier entlang!"
    Ein Portal wurde vor Arno Muller geöffnet, lautlos schwangen zwei schwere
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher