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1630 - Geheimmission der XENOLITH

Titel: 1630 - Geheimmission der XENOLITH
Autoren: Unbekannt
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Erinnerungen an die drei schrecklichen Frauen, die ihn auf Gäa zum Schwitzen gebracht hatten. Er hoffte, daß er ihnen nie wieder begegnen würde.
    Und er konnte sich vorerst einmal um unwichtigere Sachen kümmern, bis Tante Saranda Felix in vier Tagen auf dem Tiefschlaf holen würde.
    Zum Beispiel um Eds heimliche Fresserei. Oder um die neuen Rezepte von Heimo.
    Aber was der Ilt auch anstellte, seine Gedanken kehrten immer wieder zu Felix zurück, dessen Schicksal doch sehr an seinen Nerven zehrte. Er sehnte den Moment herbei, an dem er wieder mit dem Ennox sprechen konnte, auch wenn sich daraus nichts Neues ergeben würde.
    Gucky war pünktlich zur Stelle, als Saranda Felix aus dem Tiefschlaftank holte. Der kranke Ennox wurde einer Intensivbehandlung unterzogen, die seine Lebensgeister stimulierte. Dann folgte eine umfangreiche Untersuchung, die Gucky durch eine Transparentwand verfolgte. Der Aufwand, den die Medospezialistin betrieb, war beachtlich.
    Sie stellte die Meßdaten auf einer großen Leuchttafel dar. Für den Mausbiber war es trotz seiner mangelnden medizinischen Kenntnisse relativ einfach zu erkennen, daß sich alle Werte während der Tiefschlafphase kaum verändert hatten, denn alte und neue Werte wurden angegeben.
    Zum Schluß kam Saranda nach draußen zu Gucky. „Er ist zum Glück zäh wie Affenleder", erklärte sie in ihrer schnoddrigen Art. „Die Tiefschlafprozedur ist nicht jedermanns Sache, aber er hat sie überstanden. Du kannst in wenigen Minuten mit ihm sprechen. Ich schlage vor, ihr macht einen Bummel durch die XENOLITH und plaudert ein wenig.
    In spätestens drei Stunden packe ich ihn wieder auf Eis."
    „Wenn ich die Daten richtig interpretiere", der Ilt deutete auf die Leuchttafel, „dann gehen seine Werte weiter aufwärts, aber nicht mehr so schnell. Oder sehe ich das falsch?"
    „Im Prinzip richtig", bestätigte Saranda. „Laß dich davon aber nicht täuschen. Sein Zustand verschlechtert sich ständig.
    Er hat nach wie vor die bekannte geringe Lebenserwartung, wenn ich ihn nicht wieder in den Tank packe. Und eine Heilung im herkömmlichen Sinn können wir nicht durchführen. Die Ursache der Erkrankung, wenn man überhaupt von einer solchen sprechen kann, ist zweifach. Ich will es mal laienhaft ausdrücken. Seine physischen Akkus sind fast leer. Und in seiner Psyche stimmt auch etwas nicht. Sehr wahrscheinlich hängt das mit dem Heimweh zusammen. Aber es ist nicht das allein. Er hat die Hosen gestrichen voll.
    Panische Angst, die ihn lahmt, sein Gehirn blockiert und sich auf seine körperliche Konstitution auswirkt. Panische Angst, er könnte sich unsterblich blamieren."
    „Er kann keine teleportationsähnlichen Schritte mehr machen", sagte Gucky. „Wahrscheinlich kommt er sich dadurch minderwertig vor."
    Kurz darauf kam Felix aus dem Behandlungsraum. Er wirkte wie ein Häufchen Elend, aber als er Gucky sah, flog ein schwaches Lächeln über sein Gesicht. „Wo sind wir?" lautete seine erste Frage. „Komm", antwortete der Mausbiber fast väterlich. „Wir machen einen Bummel. Dabei werde ich dir alles erklären."
    Sie winkten Saranda kurz zu, die den beiden mit sorgenvoller Miene nachblickte und etwas murmelte, was Gucky schon nicht mehr verstand. „Die XENOLITH fliegt mit Höchstgeschwindigkeit", sagte Gucky. „In einer Sekunde legen wir 21 Billionen Kilometer zurück. Und jede Sekunde bringt dich näher an deine Heimat."
    „Der Weg ist noch weit", jammerte Felix, der nur langsam und mit viel Mühe ging. Gucky sah es und führte ihn zu einer Sitzbank. „Aber er wird immer kürzer. Mein Freund Heimo tut, was er kann. Aber schneller geht es nun einmal nicht."
    „Sind schon irgendwelche Brüder oder Schwestern von mir aufgetaucht?"
    Die Frage überraschte Gucky ein wenig. Aber sie bestätigte die Theorie von der Angst vor der Blamage. Nach den bisherigen Erkenntnissen bezog sich diese allein auf andere Ennox.
    Oder hatte er vielleicht Gewissensbisse? „Nein, mein Freund. Alaska hat saubere Arbeit geleistet. Wir haben sie alle abgehängt. Wahrscheinlich suchen die drei Damen dich noch auf Gäa oder irgendwo anders in der Provcon-Faust. Aber du solltest an etwas anderes denken."
    „An was?" fragte Felix sehr leise. Er bot ein Bild des Jammers. „An deine Heimat. Du wirst sie schon bald sehen und erleben. Ich könnte mir vorstellen, daß es dort wunderschön ist.
    Deine Freunde werden dich in ihre Arme schließen. Eine warme Sonne scheint, und deine angeschlagenen Lebensgeister
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