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1628 - Kristall aus dem Nichts

Titel: 1628 - Kristall aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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sich unkontrolliert. Noch zehn Meter trennten die beiden ungleichen Wesen voneinander.
    In diesem Augenblick entfaltete Accoma seine Kraft. Der Roboter schnellte sich mit einem Satz Barro Nurtian entgegen und schlug beim Berühren des Bodens eine Delle hinein.
    Gleichzeitig flammte sein Schutzschirm auf. Die beiden ungleichen Energiehüllen berührten sich, eine grelle Entladung raste nach allen Seiten. Nurtians Schirm war stärker, er kompensierte die Überschlagenergien. Der Schirm des Roboters hingegen brach zusammen, aber das scherte Accoma nicht. Er warf sich an dem Arkoniden vorbei und rannte den Gang entlang. Ehe der Kommandant Jimmerins sich besann, verlor er die Maschine wieder aus den Augen. „Verdammt und zugenäht", hörte er Eidin. „Das geht mit dem Teufel zu. Was ist das für eine Konstruktion?"
    „Ich habe keine Ahnung", antwortete er. Dann aber dämmerte es ihm. Er wartete, bis sich alle um ihn versammelt hatten. „Es gab in früherer Zeit positronische Maschinen solcher und ähnlicher Konstruktion, die als Spezialisten eingesetzt wurden und ein Programm besaßen, das bei Bedarf Fehlfunktionen erzeugte. Diese Roboter besaßen keinen Plasmazusatz wie ein Posbi. Sie wurden bei der USO eingesetzt und dienten der Unterstützung der USO-Spezialisten. Aber das ist fast zweitausend Jahre her. Wir haben es hier mit einem Museumsstück zu tun. Die USO hat damals..."
    Er brach ab, weil ihm ein Gedanke von erheblicher Bedeutung kam. Es waren Assoziationen, die der Begriff USO in ihm auslöste. Fast glaubte er, alle Erklärungen seien in greifbarer Nähe gerückt.
    Wenn Accoma wirklich ein Roboter aus jenen alten Zeiten war, dann ergab sich ein Zusammenhang mit dem alten Privatmuseum auf Arkon II, in dessen Gewölben es Gerüchten zufolge Relikte aus dem alten USO-Hauptquartier Quinto-Center gab.
    Egal wie, sie mußten des Roboters habhaft werden.
    Sie nahmen die Verfolgung wieder auf und bekamen mit, wie Accoma die Halle verließ und in einen der Korridore überwechselte. Und sie hörten den Jubelruf aus dem Mund Olypho von Curinams. Augenblicklich wurde es auf allen Funkkanälen lebendig. „Wir haben ihn. Er sitzt fest. Er hat sich in einem magnetischen Fesselfeld gefangen."
    Der Kommandant rannte los. Er konnte es kaum erwarten, Antworten auf seine Fragen zu erhalten.
    Accoma hing mitten im Korridor in der Luft. Das Fesselfeld wurde von einem altertümlichen Projektor erzeugt, der ebenfalls nur aus einem Museum stammen konnte und der im Zug der Vorsorgeausrüstung „Tote Zone" nach Jimmerin gelangt war. Die elektromagnetische Strahlung machte den Roboter handlungsunfähig. „Hat Meklos dich programmiert oder ein anderer?" rief Barro Nurtian und schaltete seinen Schutzschirm ab. „Du weißt, daß dein Herr jetzt tot ist. Du führst eine Botschaft mit dir. An wen ist sie gerichtet? Und in wessen Auftrag verließ Meklos Jimmerin? In dem Fulgens oder im Auftrag eines anderen?"
    Als Antwort begann Accoma trotz seiner energetischen Fesseln wild um sich zu schießen, und er verfehlte den derzeit schutzlosen Kommandanten nur knapp.
     
    4.
     
    Zalit - 27. September 1200 NGZ Der Verrückte war wieder da.
    Sie sahen ihn oben auf den Zinnen über der Galerie, und Taminen hielt den Atem an und deutete stumm hinauf. Sein Begleiter aktivierte den Kom an seinem Handgelenk und flüsterte hastig eine Meldung hinein. Er nickte beruhigt und verfiel in dieselbe Reglosigkeit wie Taminen. Schulter an Schulter standen sie da und starrten hinauf an den Außenrand des Wohntrichters, wo die verwachsene Gestalt zu toben begann. Sie führte irgendein technisches Spielzeug mit sich, eine Art Megaphon, mit dem sie sich verständlich machte. Sie hörten die schrillen Laute bis herab in den Park, und sie verstanden sogar, was der Kerl brüllte. „Ich bin der Herr von Zalit. Auf die Knie mit euch, ihr Schwachen. Huldigt mir, dem unvergleichlichen Kolmotatz.
    Ich werde euch in eine glückliche Zukunft führen. Das Paradies hat sich mir aufgetan. Ich bin berufen, euch den Weg in die Zukunft zu zeigen. Deshalb folgt mir und macht mich zu eurem König. So will es der Wächter, und so soll es geschehen!"
    Er begann in unglaublichen Verrenkungen zu tanzen, und dabei wagte er sich bis an die Oberkante der Galerie vor. Jeden Augenblick rechneten sie damit, daß er in die Tiefe stürzte.
    Doch irgendwie brachte er es jedesmal fertig, den Körper rechtzeitig herumzuwerfen und sein Gewicht nach hinten zu verlagern. Er verlor nicht einmal sein
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