Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1628 - Kristall aus dem Nichts

Titel: 1628 - Kristall aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und ließ die Beine frei in der Leere baumeln. Dann hangelte er sich abwärts, wobei er immer eine Sprosse ausließ.
    Auf diese Weise kamen sie alle schneller voran, und als sie den Grund des Schachts erreichten, hatte Nurtian ungefähr hundert Sprossen gegriffen und zweihundert zurückgelegt.
    Sie versammelten sich auf der Plattform, und der Arkonide orientierte sich kurz an den Schriftzeichen, die die Wand zierten. Er wandte sich nach rechts, folgte einem ruhenden Gleitband und gelangte an ein Schott, das den Schacht verschloß. Ein kurzer Blick auf die Anzeigen in der Mitte der metallenen Rundtür zeigte ihm, daß die energetischen Sperren ausgeschaltet waren. Er öffnete eine Klappe und legte zwei kleine Hebel um. Dann drückte er das Schott lautlos nach außen. Vor ihnen lag eine der Maschinenhallen mit den Energiespeichern und Verteilern.
    Um Accoma hier anzumessen, hätten sie die gesamte Anlage abschalten und Jimmerin komplett lahmlegen müssen. Das war nicht möglich, deshalb mußten sie sieh auf ihre eigenen Sinnesorgane verlassen.
    Barro Nurtian spürte, daß der Roboter hier irgendwo sein mußte. Nur in unmittelbarer Nähe der Speicher und Umformer konnte er sich verstecken, ohne selbst geortet zu werden.
    Wenn Olypho von Curinam jetzt bloß keinen Fehler machte und zu schnell vorpreschte. Ein Glück, daß sich Tessan Jilmas nicht bei einer der beiden Gruppen befand. Er hätte womöglich ohne Zögern das Feuer eröffnet und eine Katastrophe ausgelöst. Mit den Händen machte der Kommandant Zeichen, daß sie sich verteilen sollten. Im Zeitlupentempo schlichen sie los, jeder in einen anderen Gang hinein. Vorsichtig und geduckt tasteten sie sich an den riesigen, hundertzehn Meter hohen und dreihundert Meter langen Speicherblöcken entlang, stetig darauf bedacht, keinem der Umspannfelder über ihnen zu nahe zu kommen, die die Speicher in Form übergestülpter Glocken umgaben.
    In diesem Bereich half ihnen allein ihr Sehvermögen. Eine Benutzung der Orter und Taster hätte zu nichts geführt. In den starken Emissionen der Blöcke hätten sie die verschwindend geringe energetische Tätigkeit des Roboters nie herausfiltern können.
    Zur Mitte der Halle hin wurden die Konzentration der Felder stärker, die Überschneidungen größer. Hierher wagten sich Techniker für gewöhnlich nur während der Nachtphase der Station, wenn die Energieversorgung auf halber Kraft lief. „Aufgepaßt!", zischte Nurtian, ohne daß ihn jemand hören konnte. „Jetzt gilt es!"
    Er erreichte einen würfelförmigen Block von der Größe eines mehrstöckigen Lagerhauses, der ein Stück in den Gang hineinragte und ihm die Sicht auf die Speicher dahinter nahm.
    Nach kurzem Zaudern blieb er stehen, preßte sich eng an die glatte Wand und lauschte. Er vernahm nichts. Auch bei seinen Begleitern blieb es ruhig. Andernfalls hätte der entsprechende Pikosyn sofort ein Signal gegeben und die Funkanlage aller Schutzanzüge aktiviert.
    Langsam schob sich der Kommandant Jimmerins weiter und um den Kasten herum. Er benötigte mehrere Minuten dazu.
    Am Ende der langen Wand angelangt, streckte er den Kopf ein wenig vor und versuchte, einen Blick in die toten Winkel zwischen den Speichern zu erhaschen.
    Hastig zog er ihn zurück und hielt den Atem an.
    Er hatte Accoma gesehen. Der Roboter stand zwischen dem dritten und vierten Block, dort, wo gleich Mironar Eidin auftauchen mußte.
    Entschlossen trat er vor und aktivierte gleichzeitig sein Funkgerät. Sein Schutzschirm flammte auf. „Accoma!" rief er. „Du bist umstellt. „Ergib dich!"
    Der Roboter versuchte zu reagieren. Er bewegte sich aus der Nische heraus, hob einen Unterarm, richtete ihn aber weder auf Nurtian noch auf einen der Speicherblöcke. Die eingebauten Waffen zeigten empor zur Decke, wo sie keinen großen Schaden anrichten konnten. „Komm her zu mir!" befahl er Accoma.
    Der Roboter setzte sich in Bewegung. Er geriet ins Taumeln und hatte Mühe, sich auf den plumpen Beinen zu halten Barro Nurtian grinste erleichtert hinter seiner Heimscheibe.
    Die starken Energieemissionen der Speicherblöcke hatten die Positronik der Maschine durcheinander gebracht. Sie wies Störungen auf. Die Gelegenheit war günstig.
    Hinter Accoma tauchte Eidin auf und winkte. Die anderen sechs Männer und Frauen näherten sich ebenfalls.
    Vorsichtig und im Schutz seines Individualschirms schritt der Arkonide auf den Roboter zu. Accoma stampfte ihm entgegen, die Sehlinsen halb zu Boden gerichtet. Die Arme bewegten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher