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1623 - Der Zombie-Rabe

1623 - Der Zombie-Rabe

Titel: 1623 - Der Zombie-Rabe
Autoren: Jason Dark
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nicht leer. Wir hörten Männer, die miteinander sprachen.
    Harry Stahl übernahm die Führung. Wir stiegen über eine Seitentreppe in die Höhe, dann konnten wir in die Station hineingehen, wo wir eine große Gondel in einer Warteposition stehen sahen.
    Zwei Männer waren dabei, die Gondel zu beladen.
    Als sie uns sahen, zuckten sie zusammen, als hätten sie keine normalen Menschen, sondern Gespenster gesehen.
    Uns war klar, dass wir auf ihre Hilfe angewiesen waren. Leicht würde es nicht sein, sie zu überzeugen. Dementsprechend behutsam mussten wir vorgehen.
    Harry Stahl grüßte freundlich. Seine Aussprache ließ ihn als Deutschen erkennen, was das Misstrauen der beiden Arbeiter nicht geringer werden ließ. Sie gaben ihm zu verstehen, dass wir hier nichts zu suchen hätten und der Gondelbetrieb offiziell noch nicht aufgenommen worden wäre.
    »Das wissen wir.« Harry lächelte. »Aber es geht uns um etwas anderes, meine Herren.«
    »Ach ja? Um was?«
    »Fabricius.« Harry hatte einen Versuchsballon gestartet und zielsicher ins Schwarze getroffen, denn der Arbeiter stand plötzlich da wie ein Ölgötze.
    Jetzt übernahm sein Kollege das Wort. Er war ein Mann mit kantigem Kopf und einer schiefen Nase. Er wischte seine Hände an den Hosenbeinen ab und fragte: »Was wollen Sie denn von dem?«
    »Wir müssen mit ihm reden. Es ist wichtig.«
    »Mit einem Blinden?«
    Harry nicke. »Deshalb sind wir extra aus Deutschland gekommen. Es gibt da etwas, was wir so schnell wie möglich mit ihm besprechen müssen.«
    Noch wussten wir nicht, ob wir uns auf der richtigen Spur befanden. Das änderte sich, als der Mann sagte: »Ja, er war hier!«
    »Sehr gut.«
    »Aber nicht allein«, fuhr der Arbeiter fort. »Zwei Männer haben ihn begleitet.«
    »Urs und Mario«, sagte ich auf Geratewohl.
    »Kann sein, dass sie so hießen.« Ich wurde fixiert. »Kennen Sie denn die beiden?«
    »Ja. Wir gehören zu einem Team.« Ich log weiter. »Es geht hier um Forschungsarbeiten, die sehr wichtig sind. Sie haben etwas mit dem Klimawandel zu tun, und unsere Gruppe ist international besetzt. Wir wollten uns in Pontresina treffen, haben uns aber verpasst. Jetzt hörten wir, dass sie schon oben sind.«
    Mein Bluff stimmte, denn beide Männer nickten.
    »Und nun müssen wir auch hoch.« Die Arbeiter sahen sich an. Dann sprachen sie miteinander. Allerdings in einem Dialekt, der für uns fremd war. Schließlich schienen sie sich zu einem Entschluss durchgerungen zu haben. Wir hörten, dass sie ebenfalls noch hoch wollten, um die Mittelstation zu versorgen.
    »Wäre denn noch ein Platz für uns frei?«, fragte Harry und fügte hinzu, das dies ihr Schaden nicht sein sollte. Er griff in die Hosentasche und holte zwei Fünfzig-Euro-Scheine hervor, was die beiden Arbeiter überzeugte, denn sie erklärten sich einverstanden damit, uns mit auf die Mittelstation zu nehmen.
    Nachdem die Scheine in ihren Tasehen verschwunden waren, durften wir in die große Gondel steigen. Sie war eine der größeren, die viele Menschen aufnehmen konnte. Über ein Sprechfunkgerät erhielten die Kollegen an der Mittelstation Bescheid, dass wir in der Gondel saßen.
    Eingeladen war alles. Jetzt warteten wir auf den Start. Die Türen wurden geschlossen und einer der beiden Männer verschwand hinter einer Metalltür. Wenig später spürten wir den leichten Ruck und die Gondel setzte sich in Bewegung.
    Wir fuhren langsam aus der Station hinaus. Das Gefühl, auf schwankendem Boden zu stehen, wurde ich so schnell nicht los, aber wenig später hatte ich mich daran gewöhnt.
    Ein Fenster war aufgeklappt worden. Wir hörten das leise Surren über uns, und die Aussicht veränderte sich zusehends. Noch glitten wir über eine schneelose Landschaft, was sich bald änderte, denn da schauten wir auf die ersten Schneefelder.
    Wir schwebten über eine weißen Winterwelt hinweg, die allerdings starke Lücken aufwies, denn auf der Sonnenseite war an vielen Stellen schon der nackte Fels zu sehen.
    Ich schaute Harry an, der seine Lippen zu einem Lächeln verzog und sagte: »Ich fühle mich nicht eben prächtig.«
    »Warum nicht? Hat doch alles wunderbar geklappt.«
    »Ja, John, es ging zu glatt. Nach oben kommen wir, aber wie kommen wir von dort wieder ins Tal?«
    »Nicht mit der Gondel«, meinte Suko. »Oder erst am nächsten Tag. Stellt euch schon mal darauf ein, dass wir die Nacht dort verbringen. Und dann müssen wir uns noch um drei Leute kümmern. Ich glaube nicht, dass dieser Mario und auch
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