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1622 - Der Verlorene

Titel: 1622 - Der Verlorene
Autoren: Unbekannt
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ihm stehen.
    Mit ihrem Zeigefmger tippte sie ihm gegen die mächtige Brust. „Nun, du elendiges Würstchen, erkennst du mich wieder? Ich bin die trottelige Alte, die mit Felix im Park auf der Bank saß. Normalefweise bin ich nicht nachtragend, aber in diesem Fall..."
    Ehe sich's der Gauner versah, hatte ihm Selma eine Ohrfeige auf die linke Backe geknallt, die ihn fast aus dem Sessel geschleudert hätte. Sie rieb sich zufrieden die Hände und hielt dann Ed zurück, der die günstige Gelegenheit nutzen wollte, sich für den „Grünschnabel" zu rächen. „Komm schon, Ed, das reicht. Wir können ihn später immer noch richtig verprügeln, wenn er nicht kooperiert."
    Gucky sah keine Veranlassung, sich einzumischen. Er nahm im Sessel neben Gelder Platz. „Wir werden bald starten. Du wirst uns genaue und exakte Angaben machen, wo die Höhle zu finden ist. Ich möchte, daß wir irgendwo in ihrer Nähe einen Landeplatz finden, von dem aus die Höhle zu beobachten ist, ohne daß wir sofort entdeckt werden. Wenn du keine Tricks versuchst, sorge ich dafür, daß Oma und Ed dich später nicht windelweich klopfen. Ist das klar?"
    Gelder, der natürlich inzwischen mitbekommen hatte, über welche Talente der Ilt verfügte, nickte und meinte kleinlaut: „Ich werde alles tun, was ihr von mir verlangt."
    „Brav!" lobte der Mausbiber und nickte Ed zu. „Vergiß die kleine Stärkung, an die du eben dachtest, und setz dich an die Kontrollen. Du bekommst Gelegenheit, endlich mal wieder etwas für deine Gesundheit zu tun."
    Alaska stellte sich hinter Gelders Sessel und gab den Start frei.
     
    *
     
    Die letzten Kilometer vor den steileren Berghängen bugsierte Ed die GECKO geschickt durch Täler und Schluchten, um sie schließlich in einer felsigen Mulde sicher zu landen. Gelder versicherte, daß der Eingang zur Höhle nur noch knapp fünf Kilometer entfernt vor ihnen lag.
    Zwischen dem Landeplatz der Space-Jet und den steilen Felswände des langgestreckten Gebirges lag unübersichtliches Gelände mit vereinzelten Baumgruppen. Von Ansiedlungen war nicht die geringste Spur zü entdecken.
    Die Außenkamera der GECKO holte die Felswände so nahe wie möglich heran und projizierte sie auf den Hauptschirm. Man konnte meinen, sie mit den Händen berühren zu können.
    Obwohl Gelder wußte, daß er es mit mindestens einem Telepathen zu tun hatte, konnte er nicht verhindern, daß er im Unterbewußtsein an das Versteck dachte und somit Gucky seine Örtlichkeit verriet. „Mehr nach links und ein wenig höher", teilte der Ilt Alaska mit, der die Kamera steuerte. „Ja, so - noch etwas höher - jawoll, da ist es!"
    Gelder war zusammengezuckt, verhielt sich aber sonst ruhig.
    Vor dem Höhleneingang sprang ein flaches Plateau vor, auf dem ein Gleiter parkte. Ein Mann in Arbeitskleidung beschäftigte sich damit, herumliegende Steine aufzuheben und spielerisch in die Tiefe zu werfen. Er schien unter Langeweile zu leiden.
    Gucky empfing mindestens ein Dutzend Gedankenimpulse und versuchte, sie zu identifizieren.
    Aber so sehr er sich abmühte, er esperte nur die Gedanken der Gauner, aber nicht jene ihres Gefangenen.
    Wenn Felix nicht in tiefer Bewußtlosigkeit lag, die kein Denken zuließ, gab es nur die Alternative: Er lebte nicht mehr.
    Wozu aber sollte die Bande sich die Mühe gemacht habe, ihn hierherzuverschleppen und dann umzubringen? Das ergab keinen Sinn.
    Selbst Gelder hatte nicht die geringste Ahnung, was sein Chef mit der Verschleppung des Gefangenen in das Versteck bezweckte. Er war jedoch der Meinung, daß man ihn dort sicher vor jedem Fluchtversuch unterbringen konnte. Im Versteck war es ihm unmöglich, unliebsamen Kontakt mit anderen Terranern aufzuriehmen. „Man hat ihn ganz bestimmt nicht absichtlich getötet", versicherte er überzeugt. „Wie ist der Name eures Bandenführers?" wollte Alaska wissen. „Ben kennt niemand. Er ist einfach nur der Chef."
    „Und ihr lebt von Diebstahl, Raub und Erpressung?"
    Gelder zögerte, aber der Anblick des Mausbibers, der ihn aufmerksam beobachtete, zwang ihn zur Wahrheit. „Mehr oder weniger. Aber wir morden nicht. Höchstens in Notwehr. Und dann ist es kein Mord."
    „Lobenswerte Ansichten", stellte Alaska sarkastisch fest. „Wenn die Behörden von Sol-Town eines Tages aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen, seid ihr reif für die Strafkolonie. Euer Dasein ist parasitär und sinnlos. Und nun möchte ich mehr über die Höhle wissen. Wie sieht es in ihrem Innern aus?"
    „Ich will versuchen
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