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1621 - Die Verdammten

1621 - Die Verdammten

Titel: 1621 - Die Verdammten
Autoren: Jason Dark
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abspielte. Es reichte allerdings aus, um seinen Fluchtgedanken zunächst mal zu vergessen.
    Leider war es dunkel, sodass er nicht genau sah, was da geschah. Aber die Gestalt schien zu wachsen, was allerdings so nicht zutraf, denn sie selbst vergrößerte sich nicht. In ihrer Form blieb sie bestehen, nur passierte die Veränderung an ihrem Rücken, denn über die beiden Schultern hinweg wuchs etwas in die Höhe.
    Father McCallura sah es zwar, doch er war nicht in der Lage, sich ein genaues Bild davon zu machen. Was dort in die Höhe wuchs, war lang gestreckt und zugleich leicht gebogen. Es war unten schmaler als oben, und wäre der Gedanke nicht so verrückt gewesen, dann hätte er meinen können, dass sich dort Flügel gebildet hätten.
    Zwei Schwingen, die nicht so aussahen wie bei den Engeln, die man auf Bildern zu sehen bekam. Diese hier waren viel schmaler und vielleicht auch länger. Aber sie waren keine Einbildung. Es gab sie tatsächlich, und jetzt wusste der Pfarrer auch, dass ihm der Verdammte überlegen war. Flügel waren da, um zu fliegen, und er würde immer schneller sein als ein laufender Mensch.
    Eine kurze Bewegung genügte, um die Gestalt vom Boden abheben zu lassen. Plötzlich schwebte sie in der Luft, dann kippte sie nach vorn, um ihr Opfer besser greifen zu können.
    Es war der Moment, an dem die Dämme bei McCallum brachen. Ab jetzt gab es nichts anderes mehr für ihn als Flucht.
    Dazu musste er sich umdrehen.
    Er wirbelte herum, es war ihm egal, ob er seinem Feind den Rücken zudrehte. Für ihn war es nur noch wichtig, so schnell wie möglich und heil aus der Kirche zu kommen.
    Am Anfang sah es so aus, als würde er es schaffen. Er hörte die harten Schläge seiner Füße auf dem Steinboden. Rechts und links standen die Bankreihen, die sich bei seinem Lauf zu bewegen schienen. Dabei war er es, der hin- und herschwankte, nach Luft schnappte und seinen starren Blick auf sein Ziel, die Kirchentür, gerichtet hielt.
    Wenn er sie erreicht hatte, dann waren seine Chancen größer. Draußen konnte er Haken schlagen wie ein Hase und um sein Leben kämpfen.
    Dann hörte er ein weiteres Geräusch, das in die Echos seiner Tritte drang. Es war mit dem Rauschen eines Windstoßes zu vergleichen, der in das Blattwerk eines Baumes fuhr.
    Aber hier gab es keinen Wind, und das Rauschen hatte eine andere Ursache.
    Der Verdammte war ihm dicht auf den Fersen. Er bewegte seine Flügel, und genau die gaben das Geräusch ab.
    McCallum wagte nicht, sich umzudrehen. Das hätte ihn zu viel Zeit gekostet. Er sah nur die Tür, die immer näher kam, sodass sich seine Hoffnung steigerte.
    Mitten in seinen positiven Gedankenstrom hinein erwischte ihn der Schlag in den Nacken. Er lief noch, stolperte zwei Schritte weiter, obwohl er glaubte, von einem schweren Stück Holz getroffen worden zu sein.
    Er verlor seine Kraft. Ein Bein berührte das andere, und es war ihm nicht mehr möglich, das Gleichgewicht zu halten.
    Plötzlich raste der Steinboden auf ihn zu. Im letzten Augenblick streckte er die Arme aus und konnte so die Schwere des Sturzes abfangen.
    Trotzdem schlug er mit dem Kinn auf.
    Der scharfe Schmerz zuckte durch seinen Schädel, Funken tanzten vor seinen Augen.
    Dass er über den glatten Untergrund hinwegrutschte, merkte er kaum noch, denn zwei Krallen packten ihn am Rücken und rissen ihn in die Höhe, als hätte er kein Gewicht.
    Erst jetzt wurde ihm bewusst, welche Kraft dieser Verdammte besaß.
    McCallum hörte sich schreien, als er gegen die Kirchendecke geschleudert wurde. Er rechnete damit, losgelassen zu werden, doch die Hände hielten ihn fest. Sie schleuderten ihn herum und wechselten die Richtung, sodass er jetzt wieder in das vordere Schiff der Kirche getragen wurde.
    Dort befand sich auch das Ziel des Verdammten.
    Es war der Altar!
    Da McCallum auf dem Bauch lag, schaute er nach unten. Schwach malte sich die Platte ab. Sie war leer, nicht mal ein Kreuz stand auf ihr.
    Und doch war sie breit genug, um ihn aufnehmen zu können.
    Genau das passierte. Er hatte sie noch nicht berührt, als die beiden Hände ihn losließen. Den Rest fiel er, schlug hart auf und spürte den Schmerz an seiner Nase und an den Lippen, die zu bluten anfingen, was er nicht einmal mehr bemerkte.
    Father McCallum stellte sich darauf ein, in kurzer Zeit seinem Schöpfer gegenüberzustehen…
    ***
    Okay, ich war dabei, Father Ignatius einen Gefallen zu tun, aber irgendwie ärgerte es mich doch, dass er mich nur mit wenigen Informationen
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