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1621 - Die Verdammten

1621 - Die Verdammten

Titel: 1621 - Die Verdammten
Autoren: Jason Dark
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gefüttert hatte. Ich wollte Ignatius nichts Böses nachsagen, doch ich wusste schon, dass er ein alter Fuchs war. Der tat nichts grundlos, und ich war mir sicher, dass er mehr wusste, als er mir gegenüber zugegeben hatte.
    Nichtsdestotrotz gab es ein Problem, bei dem ich ihm helfen sollte. Und wenn er mich anrief, dann konnte man dieses Problem nicht eben als klein bezeichnen.
    Da braute sich etwas zusammen, das seine Ursprünge in der Vergangenheit hatte. In einer sehr tiefen, weit entfernten und bestimmt auch biblischen.
    Er hatte nicht ohne Grund die Apokryphen erwähnt. Was dort geschrieben stand, waren die religiösen Bücher der Juden und Christen, die in den frühen Jahren des vorletzten Jahrtausend geschrieben worden war. Wer sie las, dem erschlossen sich geheimnisvolle Gebiete. Da wurden die Ereignisse interpretiert, die in den vier Evangelien standen, die von der Kirche offiziell abgelehnt wurden. Obwohl viele Offizielle wussten, dass diese Interpretationen noch im Umlauf waren und besonders im Volksglauben ihre feste Basis gefunden hatten.
    Ich hatte bisher nichts damit zu tun gehabt. Jetzt allerdings lagen die Dinge anders, und ich war gespannt, wie tief ich in die Geheimnisse eindringen konnte oder musste.
    Father Ignatius stand an der Spitze der Weißen Macht. Dieser Geheimdienst war nicht eben klein. Er hatte seine Fühler in alle Welt ausgestreckt.
    Ich arbeitete zwar offiziell für Scotland Yard. Doch immer wieder gab es Fälle, die sich überschnitten, und dann rief man mich zu Hilfe, wie eben auch jetzt.
    London hafte ich hinter mir gelassen und fuhr in Richtung Nordwesten.
    Father Ignatius hatte mir den kleinen Ort Harrow genannt, der leider nicht direkt über die Autobahn zu erreichen war. Deshalb hatte ich mein Nävi eingeschaltet.
    Ich sollte einen Pfarrer besuchen, den ich bei oder in seiner Kirche finden würde.
    Man merkte die Nähe der großen Metropole London auch hier noch.
    Viele kleine Orte reihten sich hier aneinander, und Harrow lag nicht weit von diesem breiten Ring aus Autobahnen entfernt, der die Stadt umgab.
    Mein Weg führte mich über Landstraßen, und ich rollte auch in die anbrechende Dunkelheit hinein. Die Dämmerung hatte sich bereits zurückgezogen und die Nacht kam wie eine schwere Last. Aber sie war nicht völlig finster, denn ein gelber Vollmond stand am Himmel und begleitete mich. Es sah aus, als hätte jemand einen Kreis in den Himmel geschnitten.
    Müdigkeit spürte ich nicht. Das Gespräch mit Father Ignatius hatte mich regelrecht aufgeputscht, und ich war sehr gespannt darauf, was mich erwartete.
    Es konnte alles Mögliche sein. Ich rechnete auch mit einer Falle, was mich nicht besonders störte, denn Fallen, auf die man sich einstellen konnte, waren nicht besonders schlimm.
    Aber warum, zum Henker, hatte der Chef der Weißen Macht ein so großes Geheimnis um diese Sache gemacht? Ich wusste es nicht und konnte nur spekulieren.
    Möglicherweise war es zu Vorgängen gekommen, die ihm schwer im Magen lagen, mit denen er gar nicht mehr gerechnet hatte. Die einfach vergessen worden waren, aber jetzt wieder aus der tiefen Vergangenheit ans Licht des Tages traten.
    Das war möglich, und ich hoffte, von Father Rob McCallum Aufklärung zu bekommen.
    An der nächsten Kreuzung musste ich links abbiegen.
    Harrow lag nicht mehr weit entfernt. Das las ich auf einem Schild.
    Ich war auch gespannt, ob ich mitten in den Ort musste. Manchmal waren die Kirchen auch am Rand des Ortes erbaut, aber meist bildeten sie den Mittelpunkt, um den die Menschen zu damaligen Zeiten ihre Häuser gebaut hatten.
    In diesem Fall hatte ich Glück. Zudem stand das sattgelbe Licht des Vollmonds auf meiner Seite. Sein Schein machte die Welt nicht mehr ganz so dunkel.
    Ich sah einen in die Höhe ragenden Kirchturm, den ich ab jetzt nicht mehr aus den Augen verlor.
    Der Rest der Strecke lag schnell hinter mir, und so fuhr ich über einen von Hecken gesäumten Weg geradewegs auf die Kirche zu und erreichte einen Vorplatz, der leer und mit hellem Kies bestreut war. Dort stellte ich den Wagen ab.
    Ich stieg aus und dachte nach. Es standen mir zwei Varianten zur Verfügung. Ich konnte zuerst in die Kirche gehen, aber auch nach dem Haus des Pfarrers suchen.
    Das ließ ich bleiben, daich schon mal dicht vor der Kirche stand. Da musste ich nur die Tür öffnen, um den sakralen Bau betreten zu können.
    Es waren nur ein paar Meter, die mich von ihr trennten, aber ich ging sie langsam, denn meine Sinne waren
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