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1621 - Colounshabas Waffe

Titel: 1621 - Colounshabas Waffe
Autoren: Unbekannt
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emotionale Hemmschwelle, sonst hätte er sich auf den Sriin gestürzt und ihn ... Ja, was denn eigentlich? fragte sich Vougasiura erschrocken, als er wieder zu sich gekommen war. Was hätte er mit dem Sriin anstellen wollen, vorausgesetzt, dieser wäre ihm nicht per unendlichen Schritt entwischt? „Bolo hat verstanden. Bolo zieht sich ergebenst zurück."
    Der Sriin senkte kurz den Kopf, schwang sich auf seine Sitzbank und entmaterialisierte. „Sie sind so filigran, leicht verletzbar", sang Vougasiura verhalten. „Na, na, was sind das für Gedanken", ermahnte ihn Xouraimeja. „Der Sriin war eigentlich recht artig."
    „Artig?" wunderte sich Vougasiura. „Hast du nicht vernommen, was er über unsere Kinder gesagt hat? Er hat es nicht direkt angesprochen, aber ganz deutlich zu verstehen gegeben, daß es die Sriin darauf anlegen, unsere Kinder zu ihren Arbeitssklaven zu machen. Es ist leicht vorstellbar, daß die nächste Generation, die unter der Allgegenwart dieser Schmarotzer aufwächst, sich an diese gewöhnen und ihnen Untertan sein wird. Allein der Gedanke daran macht mich krank."
    „Das siehst du völlig falsch, Vougasiura", redete ihm die Genetikerin zu. „Nicht alles, was Sriin sich erhoffen und wonach sie streben, muß auch wahr werden. Ich meine sogar, daß Boloshambwers Wunschdenken bezüglich unserer Kinder nur einen geringen Wahrscheinlichkeitsgehalt auf Erfüllung hat. Ich bin sicher, daß es ganz anders kommen wird. Denn es liegt in unserer Macht, unsere Kinder entsprechend zu erziehen."
    „Und was siehst du, Xouraimeja?"
    „Ich sehe ..."
    Xouraimeja malte die Zukunft ihres Volkes unter ihren Nachkommen in Bildern, wie sie sich bis zu diesem Zeitpunkt Vougasiuras Vorstellungsvermögen noch nicht geboten hatten.
    Demnach würde die nächste Generation von Arcoana frei von jeglicher Sriin-Phobie sein. Ihre Kinder würden die Sriin als Übel ansehen, mit dem man zu leben hatte und mit dem sie auch leben konnten. Aber sie würden sich mit den Sriin nicht als unabänderliche Schicksalsfügung abfinden. „Wir werden durch eine entsprechende Führung dafür sorgen, daß unsere Kinder die Kraft haben werden, die Sriin zu bekämpfen", führte Xouraimeja weiter aus und bekam dabei einen verträumten Blick. „Sie werden sie vor sich hertreiben, bis sie müde sind, vor ihnen zu fliehen. Unsere Kinder werden die Sriin knüppeln, vielleicht sogar bluten lassen, daß ihnen Hören und Sehen vergeht. Oder aber sie werden die Rolle der Sriin übernehmen und ihre ehemaligen Quälgeister durch ihre Aufdringlichkeit um den Verstand bringen. Dies alles ist möglich. Nur eines nicht, Vougasiura, nämlich, daß unsere Kinder die Sklaven der Sriin werden."
    Vougasiura hatte die aufgezeigten Gedankenbilder aufgenommen und verarbeitet. Die Zukunft erstrahlte dadurch plötzlich in frohen und heiteren, in arcoanischen Farben. „Die Sriin mit ihren eigenen Waffen schlagen", wisperte Vougasiura versonnen. Er reckte sich. „Warum können wir das nicht heute schon, Xouraimeja?"
    „Weil es uns nicht gegeben ist, so aufdringlich, penetrant und keck zu sein wie die Sriin", erklärte Xouraimeja. „Aber unsere Kinder werden die Eigenschaften haben, sich mit den Sriin in diesen Disziplinen zu messen, ohne deswegen ihr arcoanisches Erbgut zu verleugnen. Glaub mir, Vougasiura, so wird es kommen. Wir Genetiker werden unseren Beitrag für eine starke, kämpferische nächste Generation von Arcoana leisten."
    „Dank dir, Xouraimeja, für deine Aufmunterung", sagte Vougasiura gedankenverloren zum Abschied; es zog ihn zurück zu Naonounaned, um sich mit seiner Gefährtin zu besprechen. In seinem Kopf surrte es wie bei einer Großveranstaltung redseliger Sriin. Im Weggehen murmelte er: „Mit den eigenen Waffen schlagen."
    Nach der Rückkehr von ihrer Sternenreise war die Mannschaft der CQUTTRA geschlossen auf Natrion, dem atmosphärelosen Planeten eines roten Riesen, unter Quarantäne gestellt worden.
    Die Isolation wurde auf ein halbes Sheokorjahr ausgedehnt, weil man an Bord der COUTTRA unbekannte Sporen entdeckt hatte, die sie aus der Galaxis Rauppathebbe eingeschleppt hatten. Aber obwohl sich die Sporen bald als harmlos erwiesen hatten, mußten Vougasiura, Naonounaned und ihre Mannschaft weiterhin auf Natrion unter Beobachtung bleiben. Die folgenden Tests zogen sich über ein halbes Jahr hin.
    In dieser Zeit hatten Vougasiura und Naonounaned viel Muße gehabt, über ihr weiteres Leben nachzudenken. Sie kamen beide zu dem Schluß,
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