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1621 - Colounshabas Waffe

Titel: 1621 - Colounshabas Waffe
Autoren: Unbekannt
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Millionen Fasern, das auf den ersten Blick vom Himmel nicht zu unterscheiden war. Und im Inneren tat sich der Versammlungsplatz auf, der von allen nur die Mulde genannt wurde. Unter dem locker gesponnenen Netz konnten es sich die Weisen in allen möglichen Stellungen bequem machen.
    Boloshambwer war im Zentrum der Mulde aufgetaucht und setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Boden. Er saß fast so bewegungslos wie eine Statue da, nur seine in ständiger Bewegung befindlichen Augen verrieten, wie aufmerksam und konzentriert er war. Das Augenspiel des Sriin machte Naonounaned ganz schwindlig. Sie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit daher auf Franturnamete; er war einer jener drei Weisen, die dieser Galaxis ihren Namen gegeben und das neue Zeitmaß, das sich am 7. Planeten Dadusharne orientierte, verkündet hatten. „Über uns ist erneut eine schwere Prüfung in Gestalt der Sriin gekommen", eröffnete Franturnamete die Sitzung. Dabei ignorierte er Boloshambwer völlig und tat so, als seien die Arcoana unter sich. Boloshambwer seinerseits wiederum tat so, als ginge ihn die ganze Angelegenheit nichts an. Aber, wie gesagt, seine Augen verrieten ihn. „Ihre Zahl beträgt bereits zweitausend", fuhr der Weise fort, „und es ist nicht abzuschätzen, wie viele noch nachkommen werden. Die Sriin haben uns zwar versichert, daß sich ihre Zahl in Grenzen halten wird. Doch wollen wir erst einmal abwarten, ob wir ihnen diesbezüglich vertrauen können. In einem anderen Punkt haben sie Wort gehalten. Sie versprachen nämlich, sich beim Umgang mit uns um äußerste Zurückhaltung zu bemühen - und man muß ihnen zugestehen, daß sie sich gegenüber früher ungewohnter Sensibilität befleißigen. Sie sind nicht mehr die rüden, plärrenden Krakeeler von einst, sondern verhalten sich still und bescheiden im Hintergrund, sind taktvoll und höflich. Man kann ihnen, ihr Benehmen und den Umgang mit uns betreffend, nur das beste Zeugnis ausstellen."
    Obwohl Franturnamete dem Sriin immer noch keine Beachtung schenkte, waren diese Worte eindeutig an seine Adresse gerichtet. Nach Beendigung dieses Lobliedes schränkte Franturnamete jedoch sofort ein: „Aber was nützt alles Bemühen der Sriin um gute Kontakte mit uns, wenn wir einfach nicht in der Lage sind, eine solche Beziehung einzugehen. Wir haben alles darangesetzt, den Sriin unsere Lage zu erklären, haben ihnen begreiflich zu machen versucht, daß wir uns auf Dauer nicht an andere Wesen binden können; kurzum, daß wir es aufgrund unserer Mentalität psychisch nicht verkraften können, eine Gemeinschaft mit Artfremden einzugehen. Doch das hat alles nichts genützt, die Sriin sind unseren Argumenten nicht zugänglich, sie wollen nicht einmal stichhaltige Beweise anerkennen. Es müßte sie eigentlich rühren mit anzusehen, wie etliche von uns durch ihre bloße Anwesenheit ihren Geist aufgeben und wahnsinnig werden. Aber entweder können sie kein echtes Mitgefühl für uns aufbringen, oder sie glauben uns einfach nicht. Immerhin haben wir sie schon einmal getäuscht, das sollten wir nicht vergessen. Aber ich fürchte, daß es gar nicht unser Problem ist, den Sriin unsere Situation glaubhaft zu machen. Sie sind zu egoistisch, als daß sie um unseres Fortbestands willen auf ihre Forderungen verzichten könnten."
    Franturnamete verstummte, und dann ergriff Alnahiersana das Wort. Er sagte: „Da unsere eindringlichen Appelle an die Sriin nichts gefruchtet haben und sie weiterhin darauf beharren, uns dienen und unsere Schüler sein zu wollen, müssen wir uns darüber beraten, was zu tun ist. Es steht wohl außer Frage, daß eine neuerliche Flucht nicht in Frage kommt. Ganz abgesehen von dem damit verbundenen Aufwand, hätten wir auch nicht mehr die geistige Kraft für ein solches Unternehmen. Hinzu kommt noch, daß die Sriin kein zweites Mal auf so ein Täuschungsmanöver hereinfallen würden. Und die Möglichkeit, sie von unseren Aktionen auszuschließen, ist uns nicht gegeben. Es würde uns wohl auch nicht viel nützen, uns ein neues Versteck zu suchen, denn die Sriin würden uns gewiß wieder finden, egal wohin wir uns auch begeben. Wir haben also keine andere Wahl, als uns dem Problem zu stellen. Zwei Möglichkeiten bieten sich an. Entweder wir machen diesmal unsere Drohung wahr und entziehen uns den Sriin, indem wir unser körperliches Dasein beenden. Oder wir setzen alles daran, die Sriin aus unserem Lebensbereich zu vertreiben."
    „Recht hat er!" rief Vougasiura enthusiastisch. „Es
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