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1620 - Affraitancars Uhrwerk

Titel: 1620 - Affraitancars Uhrwerk
Autoren: Unbekannt
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Geist sehr anpassungsfähig und einfühlsam war.
    Auch die Nummern 9, 11, 13 und 14 waren Sauerstoffplaneten und konnten annehmbare Lebensbedingungen aufweisen. Die Zusammensetzung der Atmosphäre, das Klima und die Beschaffenheit der Natur waren nicht unbedingt als ideal zu bezeichnen. Aber die Arcoana waren anpassungsfähig und konnten sich auch an extreme klimatische Verhältnisse gewöhnen.
    Darüber hinaus besaßen sie eine so hochstehende Technik, daß sie in der Lage waren, durch Korrekturen der Planetenbahnen und mittels Hitze-Schilden oder Kunstsonnen die Umweltbedingungen zu regulieren. Und schließlich gab es neben den physikalischen Möglichkeiten auch noch solche, durch chemische Prozesse Elemente umzuwandeln und so weitere kosmetische Korrekturen an der Natur zum Positiven zu erwirken.
    Die Saatmeister hatten diese Methode in der alten Heimat zur Perfektion entwickelt und damit wahrlich erstaunliche Ergebnisse erzielt. Aber Colounshaba verstand zuwenig von dieser Materie, um sich ein abschließendes Urteil bilden zu können. Immerhin erkannte sie, daß noch weitere fünf Planeten so nahe der Ökosphäre ihre Bahn zogen, daß sie durch Gravitationsschübe möglicherweise auf eine Bahn innerhalb der Lebenszone gebracht werden konnten. Dies war gewiß ein aufwendiges Unterfangen, aber es würde sich lohnen, es anzugehen, um den 200 Milliarden Arcoana ausreichend Lebensraum zur Verfügung stellen zu können.
    Die äußeren Planeten, jenseits der Nummer zwanzig gelegen, waren entweder Giftgasriesen oder Eisplaneten, denen höchstens Planetenforscher gewisse Reize abgewinnen konnten. Colounshaba ging sie zu Affraitancars Gefallen dennoch der Reihe nach durch, ließ sie einen nach dem anderen vor ihren Augen Revue passieren. Diese Schau bekam allein schon dadurch einen besonderen Reiz, weil Pulandiopoul gefühlvoll ins Netz griff und die zu den jeweiligen Himmelskörpern passenden Klänge hervorzauberte. Man meinte, die klirrende Kälte der Eisplaneten zu verspüren und von den Gaswirbeln der Methan- und Ammoniakwelten umweht zu werden.
    Als Colounshaba alle Himmelskörper des Sheokorsystems durchlaufen hatte, war sie wie berauscht. Sie begegnete Affraitancars erwartungsvollen Blicken, und noch bevor er die stereotype Frage stellen konnte, gab sie ihm die Antwort: „Ich habe ein chaotisches Sonnensystem gesehen. Planeten jeglicher Beschaffenheit, wie aus einem kosmischen Lehrbuch.
    Ein Sonnensystem voller Leben und Glut, mit vielen toten und mörderischen Himmelskörpern in der Peripherie. Ich denke, daß gerade diese Mischung es ist, die der angeknacksten Psyche der Arcoana förderlich sein könnte. Die sechs bewohnbaren Planeten, die geradezu zur Besiedelung einladen, könnten uns allen ausreichend Raum und ein annehmbar komfortables Leben bieten. Aber wie ich euch Saatmeister kenne, willst du, daß ich auch auf die rund zehn weiteren Kandidaten dieser Planetenfamilie verweise, die bewohnbar gemacht werden könnten. Ist es so, oder gehe ich in meinen Prognosen zu weit, Affraitancar?"
    „Geniale, visionäre Colounshaba", schmeichelte Pulandiopoul verzückt; er meinte es aufrichtig, auch wenn es übertrieben klang. Als Colounshaba dann Affraitancars Blick begegnete, da las sie in seinem mittleren Augenblock nachsichtiges Mitleid. „Aber - mehr siehst du nicht, Colounshaba?" fragte er fast bekümmert. „Da du offenbar nicht den rechten Durchblick hast, meine Teure, werde ich dir zeigen, wie ich mir dieses kosmische Maschinchen vorstelle: als Wunderwerk schöpferischer arcoanischer Planetenformtechnik. Sieh, Colounshaba, wie ich das Sheokorsystem gestalten werde."
    Affraitancar übernahm von ihr die Steuerung für das Modell des 67-Planeten-Systems. Zuerst verkleinerte er das Modell so, daß alle Planeten gleichzeitig ins Blickfeld rückten und ihre angestammten Positionen innehatten.
    Dann begann er mit seinen Eingriffen in dieses chaotische System. Die innersten vier Planeten blieben dabei jedoch völlig unberührt; mit ihnen hatte der Planetenformer offenbar nichts im Sinn. Erst Planet fünf erfuhr eine Veränderung. Er wurde ein wenig von der Doppelsonne abgerückt und bekam eine Bahn mit einer Neigung von 15 Grad zur Ekliptik von Sheolander und Kormeounder. Nummer sechs blieb auf seiner Umlaufbahn, diese erfuhr jedoch eine Neigung zur Ekliptik von 20 Grad. Dadusharne und der noch namenlose Planet Nummer acht, deren Umlaufbahnen sowieso um 23 und 28 Grad gegen die Ekliptik verliefen, erfuhren keinerlei
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