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162 - Wer den Sturm sät...

162 - Wer den Sturm sät...

Titel: 162 - Wer den Sturm sät...
Autoren: Susan Schwartz
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Jupitermonde? Sehr witzig.
    »Es ist eine sehr komfortable Reise«, fügte er mit verzweifeltem Gesichtsausdruck hinzu und hoffte, dass man ihm das abnahm. »So einen Luxus bin ich schon lange nicht mehr gewöhnt.«
    Die hoch gewachsene, schwarzhaarige Marsfrau mit den funkelnden Augen und der faszinierenden Ausstrahlung grinste ihn auf eine jugendlich verschwörerische Weise an.
    »Selbstverständlich ist Ihnen langweilig. Machen Sie mir nichts vor.«
    »Untätigkeit, wenn man etwas Dringendes zu erledigen hat, liegt mir nun einmal nicht«, gab er zögernd zu.
    »Dem können wir abhelfen«, sagte Maya munter. »Kommen Sie!«
    Matt warf Chandra einen fragenden Blick zu, die lediglich die Schultern hob. Dann folgte er der Dame Tsuyoshi.
    ***
    Maya führte den Erdmann in einen der unteren Frachträume, wo sie bereits von zwei Männern erwartet wurden, die zwei seltsame, lange Gerüste neben sich liegen hatten. »Den Grünen und den Blauen?«, fragte die Frau.
    »Ja. Überprüft und einsatzbereit.«
    »Gut, gut.« Maya nickte, und Matt sah ein seltsames Leuchten in ihren Augen, das ihn zutiefst beunruhigte.
    Die Marsleute waren im Allgemeinen nicht allzu abenteuerlustig. Mit Ausnahme dieser Frau. Sie hatte die erste Reise zum Mond und danach zur Erde geleitet. [2]
    Sie sollte eigentlich in die Politik gehen, befand sich nun aber hier an Bord als Leiterin einer Expedition mit ungewissem Ausgang.
    Sie grinste ihn erneut an. »Kommen Sie! Während diese beiden Spezialisten hier aufbauen, ziehen wir uns an.«
    »Anziehen?«, fragte er misstrauisch.
    »Nun, zumindest ich. Sie sind ja schon perfekt ausgestattet mit Ihrem Anzug. Sie werden Ihre Maske und Ihre Brille brauchen.«
    Er wollte fragen, was um Himmels willen sie vorhatte, aber sie zog ihn bereits weiter. Ein weiteres Deck tiefer befanden sich zwei volle und ein leerer Hangar, den Maya ansteuerte.
    Sie ging in einen Vorbereitungs- und Schaltraum, zog einen Thermohautanzug aus einem Spind und begann sich umzuziehen. Erschrocken drehte Matt sich um; an die Unbefangenheit der Marsianer hatte er sich immer noch nicht gewöhnt, denn sie passte nicht zu ihrem sonst eher förmlichen Umgang. Außerdem musste er daran denken, dass er erst letzte Nacht mit Chandra geschlafen hatte und Maya ihre Cousine war.
    Maya schien seine Verlegenheit nicht zu bemerken, denn sie war in Windeseile in dem Anzug, verschloss ihn und ging dann zum Steuerpult. »Mal sehen. Außentemperatur acht Grad… perfekt. Thermik… ausreichend. Aufwinde… Strömungen… gutes Wetter.« Sie strahlte Matt an. »Es wird herrlich! Hier am Rande des Galaxia-Hochlands sind die Bedingungen ideal, glauben Sie mir!«
    »Wenn ich nur wüsste, für was…«, murmelte er.
    Allmählich dämmerte es ihm, als sie ihm ein Gurtgestell reichte, dazu Rettungsgerät und Packsack. »Sie wissen, wie man das anzieht?«
    »Um Himmels willen… was haben Sie vor, Dame Maya?«
    »Nun geben Sie sich nicht dümmer als Sie sind, mein Freund«, lachte sie. »Kommen Sie, ich helfe Ihnen, dann geht es schneller.«
    Mit einigen raschen Handgriffen hatte sie ihm das flexible Gestell umgeschnallt, sämtliche Gurte verschlossen und den Sitz überprüft. Sie verschnallte das Gepäck auf seinem Rücken und machte ein zufriedenes Gesicht. Während sie durch den Hangar gingen, stieg Maya in das Gestell und setzte ebenfalls eine Brille auf.
    Die beiden Männer von vorhin erwarteten sie bereits an einer geöffneten Bodenluke, als sie unbeholfen angewatschelt kamen. Matt blickte auf ein grünes und ein blaues Fluggerät, eine Mischung aus Drachensegler und Paragleiter mit jeweils zehn Metern Spannweite, die unterhalb des Luftschiffs mit Klammern angedockt waren. Eine kleine Plattform war ausgefahren, die über eine Sprossenleiter erreichbar war.
    »Sie sind ja verrückt«, stieß Matt hervor.
    »Ihnen war langweilig, also sorge ich für Abwechslung. Nun setzen Sie brav Maske und Brille auf und folgen Sie mir!«
    Bevor Matt noch etwas sagen konnte, kletterte sie die Sprossenleiter hinab und wurde unten auf der Plattform von den beiden Männern in Empfang genommen. Sie verbanden sie durch Karabiner mit den Tragegurten des grünen Schirms und drückten ihr die Steuerung für den Beschleuniger und das Lenksystem in die mit Spezialhandschuhen versehenen Hände.
    Dasselbe geschah mit Matt, mit äußerster Sorgfalt und mehrmaliger Überprüfung sämtlicher Leinen und Tragegurte.
    Zuletzt bekam er Ohrfunk und Kehlkopfmikrofon.
    »Auf der Erde haben Sie
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