Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1615 - Allee der Toten

1615 - Allee der Toten

Titel: 1615 - Allee der Toten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
durch die Fenster.
    Zum Glück besaßen wir die starken Taschenlampen, die wir wie auf ein geheimes Kommando hin hervorholten. Die ersten Strahlen zuckten auf und schnitten in die graue Dunkelheit hinein, ohne dass sie uns viel Helligkeit gebracht hätten. Es lag an dieser seltsamen grauen Finsternis.
    Sie schien mir nicht normal zu sein. Dass wir die drei Toten sehen würden, war klar. Wir würden uns auch nicht länger bei ihnen aufhalten.
    Und die erste Etage war im Moment auch nicht wichtig. Auch auf dieser Ebene gab es Türen, die geschlossen waren. Dahinter aber musste sich etwas befinden.
    Suko kümmerte sich darum und hatte vor mir eine Tür aufgestoßen. Er ging nicht weiter und leuchtete in das Zimmer hinein, wo er nichts Verdächtiges sah, was er mir sagte, als er sich umdrehte.
    »Leer, John, alles leer.«
    »Glaubst du das?«
    »Klar. Jedenfalls nach außen hin.«
    Er deutete auf meine Brust. »Wie verhält sich dein Kreuz?«
    Ich winkte ab. »Noch neutral. Aber gut, dass du mich daran erinnerst.«
    Wie so oft wollte ich es nicht weiter durch die Kleidung geschützt vor meiner Brust hängen lassen. Ich holte es hervor und ließ es in der rechten Jackentasche verschwinden. Dabei hatte ich es anfassen müssen und keine Wärme gespürt, was ich Suko auch mitteilte.
    »Kannst du dich nicht mehr darauf verlassen?«
    »Es wird einen anderen Grund geben.«
    »Luzifer?«
    »Kalt ist es nicht geworden.«
    »Okay, wie gehen wir weiter vor?«
    In diesem Haus gab es genug zu durchsuchen. Wie viele Zimmer noch von uns kontrolliert werden mussten, konnten wir nicht sagen, und ich dachte auch an die Türme, zu denen es ebenfalls Aufgänge gab von der ersten Etage aus. »Einer sollte nach oben gehen«, schlug Suko vor.
    »Das kannst du übernehmen. Ich bleibe hier unten und sehe mich weiter um.«
    Ich stimmte seinem Vorschlag zu. Wir hatten es schon oft so gehalten, dass wir getrennt vorgingen und schließlich gemeinsam zuschlugen.
    Dass es einen Keller gab, daran glaubten wir beide nicht. Das Gelände war dafür nicht geeignet. Suko passierte mich und schlug mir dabei kurz auf die Schulter. Ich stand nahe der Treppe mit den recht breiten Stufen und sah dort auch den Toten liegen. Ich musste über seine leblose Gestalt hinweg steigen, was mir nicht eben angenehm war. Aber es musste sein, und so ging ich die Treppe hoch und wich dem starren Blick in dem kalkweißen Gesicht aus.
    Danach hatte ich freie Bahn. Vor mir lag der Linksbogen, und meine Lampe war so gerichtet, dass ihr Licht über die Stufen fiel und sogar die letzte erreichte. Und genau dort stand er oder sie. So genau war das nicht zu erkennen. Aber ich brauchte keinen zweiten Blick, um herauszufinden, dass es sich dabei nicht um einen Menschen handelte…
    ***
    Ich war nicht besonders überrascht, denn dass wir hier erwartet wurden, damit hatte ich gerechnet. Ich ging trotzdem nicht weiter, weil ich mir die Gestalt genauer anschauen wollte.
    Sie hatte den Körper eines Mannes. Er fing auch das Licht auf, aber es strahlte durch ihn hindurch, denn was mich dort oben erwartete, war feinstofflich. Nur einer, doch ich ging davon aus, dass er nur so etwas wie eine Vorhut war. Die Gruppe, die das Haus hier besetzt hatte, bestand aus mehreren Personen, die, davon ging ich aus, ihre feste Gestalt verloren hatten.
    Angesprochen wurde ich von der Erscheinung nicht. Das heißt, ich hörte keine Stimme in meinem Kopf. Man ließ mich in Ruhe, was mir sehr entgegenkam, wobei ich wusste, dass es nicht für längere Zeit so bleiben würde.
    Ich hatte mir einmal vorgenommen, den Weg zu gehen, und das behielt ich auch bei. Dabei war ich auf die Reaktion der Erscheinung gespannt.
    Aber sie blieb weiterhin starr. Es gab nicht die kleinste zuckende Bewegung an ihrem Körper. In der Rundung musste ich nur wenige Stufen zurücklegen, bis ich die Gestalt erreicht hatte. Es sah so aus, als würde es auch klappen, aber noch bevor ich die beiden letzten Stufen hinter mich gelassen hatte, zog sich die Erscheinung zurück. Sie löste sich nicht auf, sie zog sich nur in den Flur zurück.
    Ich nahm die Verfolgung auf. Drei Sekunden später lag die Treppe hinter mir. Mein Blick in den Gang hätte nichts gebracht, wenn ich nicht die Lampe zur Hand gehabt hätte.
    Sie strahlte hinein. Ihr Kegel war auf breit gestellt. Trotzdem erwischte ich die Wände mit ihren Türen nicht. Das geschah erst, als ich meine Hand bewegte und mal nach rechts oder links leuchtete. Da weiteten sich meine Augen, denn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher