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1609 - Shaos Rachetour

1609 - Shaos Rachetour

Titel: 1609 - Shaos Rachetour
Autoren: Jason Dark
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bis auf den letzten Tropfen.
    »Ja, Freunde, das ist es dann gewesen.« Mit einer ruckartigen Bewegung stand er auf.
    Auch wir erhoben uns. Der Abschied war kurz und herzlich. Wir baten ihn noch, seiner Frau Grüße zu bestellen, was er auch tun wollte.
    Danach verließen wir das Büro. Im Vorzimmer blieben wir stehen.
    Glenda war mir gefolgt und griff bereits nach ihrem Mantel.
    »Hast du denn heute Abend noch was vor?«, fragte ich sie.
    »Ja, einkaufen. Ich brauche ein paar Dinge, die mir ausgegangen sind.«
    Sie nickte uns kurz zu. »Bis morgen dann in aller Frische.« Sprach’s und war verschwunden.
    Suko schaute mich an. »Hä, die hat es aber eilig gehabt.«
    »Wenn sie einkaufen muss.«
    »Klar. Dafür habe ich ja Shao.« Er schlug mir auf die Schultern. »Und du ja auch.«
    Das stimmte. Shao kaufte auch für mich ein, wenn sie schon mal unterwegs war.
    »Und was machen wir, John?«
    Ich hob die Schultern. »Relaxen. Keine Dämonen, keine Frauenkiller, keine Hexen oder was auch immer. Einfach nur locker sein und später richtig durchschlafen.«
    »Hast du keinen Hunger?«
    Ich grinste ihn an. »Wenn du mich so fragst, mein Lieber, dann muss ich gestehen, dass ich Hunger habe. Hast du denn eine Idee, wo wir essen gehen können?«
    »Ja, bei uns.«
    »Echt?« Ich grinste.
    Er boxte mir gegen die Schultern. »Hör auf, Alter, darauf hast du doch gewartet.«
    Ich wiegte den Kopf. »Sagen wir mal so: Ich würde es nicht ablehnen und sage deshalb…«
    »Guten Abend…«
    Das hatte ich nicht gesagt, sondern Sir James Powell, der das Vorzimmer betrat und einen sehr aufgeräumten Eindruck machte. Er konnte sogar breit lächeln, was bei ihm nicht eben oft vorkam.
    Wir hatten ihn etwas länger nicht zu Gesicht bekommen, weil er anderweitig beschäftigt gewesen war. Von unserem letzten Fall allerdings hatte er erfahren, deshalb auch sein Lächeln.
    »Wir wollten gerade gehen, Sir«, sagte ich, »und…«
    »Ja, ja, gehen Sie nur. Ich bin auch nur gekommen, um Ihnen zu gratulieren. Dass Sie den Frauenmörder gestellt haben, war eine reife Leistung. Das war wirklich hervorragend.«
    Ich winkte ab. »Wir haben eigentlich nicht mal so viel dazu beigetragen, Sir. Es waren glückliche Umstände, die uns dahin geführt haben. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Wie dem auch sei, es gibt diese menschliche Bestie nicht mehr. Sogar der Innenminister war erleichtert, als ich ihm von Ihrem Erfolg berichtete. Er lässt Sie herzlich grüßen.«
    »Ja, danke.«
    Sir James nickte uns zu. »Dann möchte ich Sie auch nicht länger aufhalten. Bis morgen dann.«
    »Sie gehen in den Club?«, fragte ich.
    »Wohin sonst? Er ist so etwas wie ein zweites Zuhause für mich. Wir sehen uns.« Ein kurzes Nicken noch, dann war er weg.
    Suko grinste. »Da haben wir ihm ja einen großen Gefallen getan, und er kann nach oben hin wieder glänzen.«
    »Es ist ihm zu gönnen. Und den Fall eines mehrfachen Mordes zu lösen ist etwas anderes, als würden wir Ghouls oder Zombies jagen. Das begreift so schnell keiner.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Alles war gerichtet. Es gab auch keinen mehr, der uns aufhielt, und wir waren beide froh, das Büro verlassen zu können.
    Ich schmeckte noch den Whisky auf meiner Zunge, als wir in den Rover stiegen. Es war mal ein gelungener Abschluss, und ich freute mich schon auf das Essen bei Shao.
    »Weißt du denn, was Shao kochen wird?«
    Suko lenkte den Wagen ins Freie. Vorbei an einigen schmutzigen Schneehaufen am Straßenrand.
    »Ich glaube, sie hat eine neue Füllung für selbst gemachte Frühlingsrollen entwickelt.«
    »Hört sich gut an.«
    »Ist auch gut.«
    »Dann werde ich mich mal überraschen lassen.«
    Es sollte tatsächlich eine Überraschung werden.
    Aber anders, als wir es uns vorgestellt hatten…
    ***
    Shaos Herz schlug bis zum Hals. Noch hatte sie den Inhalt des Tuches nicht gesehen. Sie hatte nur ihre Handflächen darüber streichen lassen und etwas Hartes gefühlt.
    Es war ein glatter Gegenstand, mehr lang als breit.
    Sie richtete ihren Blick auf Kenny Han, der aber tat ihr nicht den Gefallen, etwas zu sagen. Er wollte, dass sie den Augenblick der Überraschung voll und ganz erlebte.
    Mit spitzen Fingern rollte Shao das weiche Tuch auf, damit der Inhalt endlich zum Vorschein kam. Es war ganz einfach. Der Stoff schien wie von selbst zur Seite zu fallen, und plötzlich lag das vor ihr, wofür der junge Mann beinahe sein Leben gegeben hätte.
    Shaos Augen weiteten sich. Sie schien fasziniert und geblendet
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