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1609 - Shaos Rachetour

1609 - Shaos Rachetour

Titel: 1609 - Shaos Rachetour
Autoren: Jason Dark
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weiter und wollte Kenny eine Brücke bauen. »Wenn sie die Feinde der Sonnengöttin sind, wie ist dann das Verhältnis zu Susanoo?«
    Kenny Han erschrak. »Du kennst ihn? Hast ihn nicht vergessen?«
    Shao lachte leise. »Wie könnte ich das? Susanoo ist Amaterasus Bruder. Beide stammen von den Göttervätern Izanagi und Izanami ab. Nur ist Susanoo einen anderen Weg gegangen und dem Herrscher der Hölle, der Jigoku, stark ergeben. Er hasst seine Schwester. Er hat dafür gesorgt, dass sie ins dunkle Reich verbannt wurde, nachdem er seine Schwester gnadenlos vom Thron stieß…«
    »Du weißt sehr viel, Shao. Ich merke immer mehr, dass du die richtige Person für das Erbe bist und…«
    »Bitte, was ist mit den Söhnen Nippons? Stehen sie auf Susanoos Seite?«
    Kenny senkte den Kopf. »Man spricht davon, dass dies der Fall ist. Leider…«
    Shao räusperte sich.
    »Ja«, sagte sie leise, »dann wird mir schon einiges klar.« Sie lächelte kantig. »Es scheint alles auf einen Machtkampf hinauszulaufen.«
    »Richtig.«
    Sie lehnte sich zurück und dachte daran, wie lange sie mit ihrer Herkunft nicht mehr konfrontiert worden war. Nun aber überstürzten sich die Ereignisse und sie konnte nicht behaupten, dass sie sich glücklich fühlte.
    Ihr Leben hatte eine Wendung genommen und sie wusste nicht, ob sich das positiv bemerkbar machen würde, ob sie mit dem Erbe stark genug war, gegen die mächtigen Helfer Susanoos anzukämpfen.
    »Es steht aber fest, dass die Söhne Nippons deine Spur aufgenommen haben, oder?«
    »Ja, das ist so.«
    »Kann ich dann davon ausgehen, dass sie sich in unserer Nähe aufhalten?«
    »Ich kann nichts ausschließen.«
    »Gut, dann werde ich mich darauf einstellen.« Shao nickte entschlossen, bevor sie das tat, auf das ihr Besucher schon lange wartete! Sie griff nach dem kristallenen Amulett und streifte das Lederband über ihren Kopf.
    Im nächsten Augenblick hing der grüne Stein vor ihrer Brust wie das Kreuz von John Sinclair…
    ***
    »Müde?«, fragte Suko und lachte dabei leise. Ihm war aufgefallen, dass ich einige Male die Augen geschlossen hatte.
    »Nein. Ich bin nur in mich gegangen.«
    »Aha, so nennt man das. Dann wirst du heute Abend wohl auch schnell in deiner Koje verschwunden sein.«
    Ich grinste Suko an. »Nach einem guten Essen bin ich immer leicht schläfrig.«
    »Na ja, du musst es wissen. Ich bin nur gespannt darauf, was Shao von ihrem Besucher hält und wie sie mit ihm zurechtkommt.«
    Ich war überrascht. »Wie - Besucher?«
    »Habe ich dir das nicht gesagt?«
    »Nein.«
    Suko hob die Schultern. »Shao bekommt Besuch von einem gewissen Kenny Han aus Shanghai.«
    »Aha. Und wer ist das?«
    Suko tat sich schwer, mir eine Antwort zu geben. Er fuhr um einen Schneehaufen herum und musste dann abbremsen, weil vor uns Rücklichter, aufglühten.
    »Da habe ich meine Probleme, John.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß nicht, wer dieser Kenny Han ist.« Er lachte. »Ja, schau nicht so überrascht.«
    »Und - ahm - Shao?«
    »Die weiß es wohl auch nicht.«
    Keiner wusste also etwas, und ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Irgendwann fragte ich: »Und trotzdem hat sie zugestimmt, ihn zu empfangen?«
    Suko ließ den Rover wieder anrollen. »Ja, so ist es. Ich weiß es ja auch nicht, John. Sie hat mir den Grund nicht gesagt, aber ich nehme an, dass es sehr wichtig sein muss. Sonst hätte sie nicht zugestimmt.«
    »Kennt sie diesen Kenny Han denn?«
    »Ich glaube nicht. Oder nur vom Telefon her. Er muss ihr aber etwas sehr Wichtiges mitgeteilt haben, sonst hätte sie nicht so reagiert und mich auch nicht eingeweiht.«
    »Also eine persönliche Sache?«
    »Sehr.«
    Ich dachte einen Schritt weiter.
    »Kann es mit ihrer Vergangenheit zusammenhängen?«
    Suko lächelte knapp. »Ja, das glaube ich. Sie ist zwar seit längerer Zeit nicht mehr damit konfrontiert worden, aber ich habe das Gefühl, dass jetzt einiges auf sie einstürmen wird. Kenny Han müsste schon bei uns sein.«
    »Da bin ich mal gespannt.«
    »Ich auch.«
    Was Suko mir da gesagt hatte, war mir neu gewesen. Jetzt war ich wirklich neugierig, was uns erwarten würde.
    Wenn jemand eine so lange Reise unternahm, hatte er bestimmt gewichtige Gründe dafür. Falls diese Reise mit Shaos Vergangenheit zusammenhing, dann konnte es sogar gefährlich werden. Ich war zwar nicht beleidigt, aber ich wunderte mich schon darüber, dass Suko mir nichts davon gesagt hatte.
    Ich sprach ihn noch mal darauf an, und er bestätigte, dass er sich nicht
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