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1609 - Shaos Rachetour

1609 - Shaos Rachetour

Titel: 1609 - Shaos Rachetour
Autoren: Jason Dark
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weiter darum gekümmert hatte.
    »John, das ist einzig und allein Shaos Angelegenheit gewesen. Es ist etwas Persönliches. Mich geht es nichts an. Auch ich gehe davon aus, dass es etwas mit ihrer Herkunft zu tun hat. Da habe ich mich nicht einzumischen.«
    So gesehen hatte er recht. Ich sah die Dinge etwas anders, aber ich besaß auch eine andere Herkunft und Mentalität als die beiden. Deshalb ließ ich ihn auch mit Fragen in Ruhe.
    Wir hatten es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel.
    Der Winter hatte London nach wie vor im Griff, auch wenn der Schnee nicht mehr die Straßen bedeckte. Zwar waren noch einige Seitenstraßen teilweise bedeckt, aber man kam voran. Wobei ich nicht so optimistisch war, denn es war neuer Schneefall angesagt worden. Das Tief lag schon über dem Atlantik auf der Lauer.
    Die beiden Hochhäuser waren bereits zu sehen. Zwei Türme, die in den Himmel ragten, aber nicht dunkel waren, denn hinter den Fenstern der Wohnungen schimmerte längst Licht.
    Es war der übliche Weg, den wir nahmen. Wir fuhren auf die Parkplätze zu, auf denen die Wagen zahlreicher Mieter standen. Es gab auch eine Zufahrt zur Tiefgarage, und die nahmen wir. Dort unten waren zwei Parktaschen für uns reserviert. Einmal für den Rover, und Sukos privater BMW stand dort auch noch.
    Ich war wieder hellwach geworden. Mit meinen Blicken verfolgte ich den Schein der Lichter, die sich auf der Zufahrt bewegten. Es war alles normal und so wie immer, bis auf die Tatsache, dass plötzlich jemand aus dem Scheinwerferlicht zur Seite huschte, als hätte er Angst davor, von ihm richtig erfasst zu werden.
    Auch Suko hatte die Bewegung gesehen. Er fuhr langsamer und stoppte dann.
    »Wer war das denn?«
    »Halte mal an. Ich schaue nach.«
    »Und dann?«
    Ich hatte mich schon losgeschnallt und öffnete die Tür.
    »Ich möchte gern wissen, wer sich da verdrücken will. Wir treffen uns oben in der Halle.«
    »Okay.«
    Ich stieg endgültig aus und ließ Suko auf die Zufahrt zurollen.
    Um den Hauseingang zu erreichen, musste ich ein paar Schritte zurückgehen. Die Helligkeit des Eingangsbereichs traf mich, und ich schaute mich nach dem Verschwundenen um.
    Wohin er gelaufen war, hatte ich genau gesehen. Ich schaute nach rechts, aber er war nicht mehr da.
    Auch im Eingangsbereich des Hauses sah ich ihn nicht.
    So leicht gab ich nicht auf. Ich lief dorthin, wo die Gestalt verschwunden war, und tatsächlich entdeckte ich nahe der Hauswand die Umrisse zweier Männer, die dicht beisammen standen und sich leise unterhielten.
    Natürlich konnte ich mich nicht unsichtbar machen, und so wurde ich von ihnen gesehen.
    Beide zuckten zusammen, und sie machten den Eindruck, als wollten sie sich umdrehen und verschwinden, überlegten es sich allerdings anders und blieben stehen.
    Als ich sie besser sah, erkannte ich, dass es sich bei ihnen um zwei Asiaten handelte. Sie schienen mir aus Japan zu kommen. Chinesen waren es zumindest nicht.
    Ich dachte an das, was ich von Suko über Shao erfahren hatte.
    Amaterasu war eine Göttin aus der japanischen Geschichte, und Shao erwartete Besuch aus Asien. Da musste es einfach einen Zusammenhang geben, etwas anderes war gar nicht möglich.
    Ich sprach die Männer an, wobei ich leicht lächelte.
    »Guten Abend, warten Sie auf jemanden?«
    Der Größere der beiden kam auf mich zu. Er trug einen dunklen Anzug.
    Auf seinem Kopf saß eine Wollmütze.
    »Ja, wir sind verabredet.«
    »Gehen Sie doch ins Haus.«
    »Nein!«
    »Und warum nicht?«
    Der zweite Mann mischte sich ein. Er sagte etwas auf Japanisch, was ich wiederum nicht verstand. Dafür sah ich das Nicken seines Begleiters und hörte dessen Worte.
    »Wir werden auf dem Parkplatz warten.« Er fügte nichts mehr hinzu, drehte sich von mir weg. Gemeinsam ließen sie mich stehen und schlugen tatsächlich den Weg zum Parkplatz ein.
    Für mich gab es keinen Grund, den Männern zu folgen. Sie hatten nichts getan. Wir lebten in einem freien Land. Da konnte sich jeder aufhalten, wo er wollte, falls er sich normal verhielt und nicht auffällig war. Das waren die beiden zwar gewesen, jedoch nicht in einem negativen Sinn.
    Seltsam war es schon und ich beschloss, auf der Hut zu sein. Es hätte auch keinen Sinn gehabt, sie nach Shao zu fragen. Sie hätten mich anlügen können, und ich wäre praktisch gegen eine Wand gelaufen.
    Die Dunkelheit auf dem Parkplatz hatte die beiden Gestalten verschluckt.
    Auf dem Gelände gab es nur wenige Lampen, sodass es sich gut als Versteck
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