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1607 - Im Leerraum gestrandet

Titel: 1607 - Im Leerraum gestrandet
Autoren: Unbekannt
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Leben vor sich, war innerlich aber noch leistungsfähig wie ein viel jüngerer Mann.
    Rhodan wußte nicht, weshalb er gerade jetzt daran dachte.
    Vielleicht, weil im einsetzenden Chaos jeder Geist überfordert war. Er fühlte sich, als laufe alles ringsum wie in Zeitlupe ab. Zumindest für ein paar Sekunden mußte man sich an etwas festklammern, was man verstehen konnte.
    Mehrmals prallte er mitten im Raum mit Besatzungsmitgliedern zusammen, und das Chaos verstärkte sich noch. Er wurde gegen einen Bildschirm geschleudert, dann gegen eine scharfkantige Konsole, überlebte aber alles bei heiler Haut. Zum Glück herrschte nur geringe Schwerkraft, sonst wären sie alle getötet worden.
    Während einer der Wirbelbewegungen bekam Rhodan seine Sessellehne zu fassen. Er krallte seine Finger in den Bezug und ließ nicht mehr los. Mit höchstem Kraftaufwand zog er sich in die Sesselschale. Rhodan ließ die Gurte einschnappen. Wieso war das nicht automatisch passiert?
    Vielleicht, weil kein Alarmzustand geherrscht hatte...
    Aber warum auch, dachte er, wenn sich ein höchsttechnisiertes Schiff wie die ODIN im sicheren Hyperraum befand! Doch was diese Sicherheit wert war, erlebte er im Augenblick. Noch in derselben Sekunde fielen ihm Boris Siankow und seine Vorhersagen ein, daß der Hyperraum sich einem Zustand gefährlicher Trägheit nähere.
    Er hatte selbst erlebt, wie Hyperkomverbindungen mit Atlan und Roi Danton gestört worden waren. Und dazu kamen andere Vorfälle - doch niemand außer einem angeblich verrückten Nexialisten hatte daraus die richtigen Schlüsse gezogen. Mit einemmal war er völlig sicher, daß es daran lag.
    Ringsum bekamen nun auch Norman Glass und ein paar andere festen Halt. In Glass' Fall atmete Rhodan besonders auf. Er hätte den äußerlich greisenhaften Mann keine Sekunde länger so wirbeln lassen. Doch was hätte er tun sollen?
    Samna Pilkok, die in letzter Zeit gefährlich verfettete Ortungschefin, hatte ebenfalls einen sicheren Platz gefunden, endlich auch der Blue Fylill Duuel, der Chef der Feuerleitzentrale.
    Allmählich kehrte wieder Ruhe ein.
    Sie erhielten Zeit, nachzudenken und ihre Situation festzustellen. Samna Pilkok aktivierte die Notstromversorgung der Zentrale. Ein paar wenige Orterschirme erhellten sich, ansonsten passierte herzlich wenig. „Kontakt zum Triebwerkssektor!" gellte Norman Glass' Stimme. „Sofort! Zustandsmeldungen über Syntrons, Autopilot und Metagrav!"
    Damit, so erkannte Perry Rhodan, hatte der 1. Pilot exakt die Problemzonen angesprochen, denn keines der erwähnten Geräte funktionierte im Augenblick. Weder der Antrieb noch die Computersysteme. Besonders letzteres stellte eine Katastrophe dar. Auf einem modernen Schiff der LFT funktionierte ohne Syntron normalerweise nicht einmal eine Toilettenspülung. Kein einziges der Kontrollfelder für die Steuerung leuchtete auf.
    Was war geschehen? Irgend etwas hatte sie aus dem Hyperraum in den Normalraum zurückgeschleudert. Die Schirme zeigten ein paar Sternbilder der Umgebung, die er genauestens kannte; demnach waren sie von Sol nicht weit entfernt, wahrscheinlich irgendwo in der Gegend um Alpha Centauri.
    Die Bilder tanzten noch immer in rasendem Tempo um die ODIN herum. Das Schiff machte keinerlei Anstalten, die Rotation etwa zu verlangsamen. Wie auch, wenn keines der Triebwerke funktionierte? Und die künstliche Bordschwerkraft war offenbar ebenso ausgefallen wie die Syntroniken. Wenn alles außer Betrieb war, was mit fünfdimensionaler Energie zu tun hatte, sah es düster aus.
    Zumindest erfolgte kein Angriff. Rhodan neigte deshalb dazu, den Unfall auf eine physikalische Gegebenheit zurückzuführen, auf eine Unstetigkeit des Hyperraums selbst oder etwas in der Richtung.
    Vielleicht mußte man nur ein paar Minuten abwarten, bis sich alles wieder von allein normalisierte.
    So wie vor ein paar Tagen die Hyperkomverbindungen mit Roi Danton und Atlan, die ebenfalls unterbrochen gewesen waren, aber nach kurzer Zeit wieder eingesetzt hatten.
    Norman Glass wartete auf seinem Kommandosessel vergebens Rückmeldungen ab. Aber nichts geschah. Sie alle konnten sich lebhaft ausmalen, woran das lag. Wenn sie schon hier in der Zentrale durcheinandergewirbelt wurden, wie mochte es erst in den Außenregionen des Schiffes aussehen?
    Die Zentrale lag nahe am Schwerpunkt des Schiffes, war also kaum von der entstehenden Fliehkraft betroffen. Am Observatorium und im Triebwerksbereich würde es am schlimmsten sein. Dort hätte er jetzt
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